Pressemitteilung

Naturschutzreferat im Regierungspräsidium Karlsruhe gestaltete Feuchtbiotop in Rosenberg-Hirschlanden mit Ersatzgeldern aus Windkraftprojekt

Im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe wurde in Rosenberg-Hirschlanden im Neckar-Odenwald-Kreis seit Mitte Oktober 2022 auf neu erworbenen landeseigenen Flächen ein Quellzufluss der Rinna aus seiner naturfernen Verbauung befreit. In der neu gestalteten flachen Rinne kann sich nun wieder ein kleiner naturnaher Bachlauf mit seinen typischen Pflanzen und Tieren entwickeln. Gleichzeitig wurde eine neue Struktur in der Landschaft geschaffen, die einem vielfältigen Landschaftsbild zu Gute kommt. Für die Umsetzung des Projekts wurden Flächen erworben. Sowohl der Flächenerwerb, als auch die Maßnahme selbst, wurde mit Finanzmitteln der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg finanziert, die aus Ersatzzahlungen für die Windkraftanlage in Hirschlanden stammen. Am vergangenen Montag, 14. November 2022, fand nun die erfolgreiche Bauabnahme mit Bürgermeister Ralph Matousek, Gemeinde Rosenberg, Bauleiter Uwe Neubauer vom Regierungspräsidium Karlsruhe und der ausführenden Firma Mackmull aus Elztal statt.

Das Wasser aus der Quelle oberhalb des Sportplatzes kann zukünftig auf einer Länge von rund 100 Metern durch eine oberirdische, leicht geschwungene Rinne, anstatt unterirdisch durch ein enges Rohr, fließen. Durch zwei muldenförmigen Aufweitungen wird der Wasserabfluss verzögert. Dort soll sich in den kommenden Monaten eine vielfältige Vegetation entwickeln, die sich in ihrem Kleinklima von der Umgebung abheben und zahlreichen Kleintieren Lebensraum bieten wird. Die Rinne wurde dazu mit geeignetem, zertifiziertem Saatgut aus regionaler Herkunft eingesät, auf den Böschungen und im restlichen Baustellenbereich wurde von Nachbarflächen geerntetes, artenreiches Samenmaterial ausgebracht. Die extensive Bewirtschaftung der Fläche zur Entwicklung artenreichen Grünlands wird mit Mitteln aus der Landschaftspflegerichtlinie des Landes Baden-Württemberg gefördert.

Die starke Trockenheit der Sommermonate hat aktuell zu einer niedrigen Quellschüttung geführt: trotz vieler Niederschläge in den vergangenen Wochen ist der Wasserzufluss derzeit noch gering. In den kommenden Herbst- und Wintermonaten wird die Rinne sich hoffentlich vollständig mit Wasser füllen. Durch den Übergang von frischen über feuchte, bis hin zu nassen Standorten, wird auf den Landesflächen dann ein artenreiches Biotop entstehen, welches gleichzeitig ein ansprechendes Bild für Spaziergängerinnen und Spaziergänger sowie Erholungssuchende bietet.

Hintergrund:

Die Stiftung Naturschutzfonds setzt sich seit über 40 Jahren für die Erhaltung von Natur und Landschaft ein. Im Rahmen des Antragsverfahrens können jährlich Förderanträge gestellt werden. Die Stiftung verfügt über einen Stiftungshaushalt und außerdem über Finanzmittel aus Ersatzzahlungen für Windkraftprojekte. Diese Ersatzzahlungen werden notwendig, wenn im Rahmen der naturschutzfachlichen Eingriffsregelung ein Eingriff vom Bauherrn nicht direkt in der Landschaft ausgeglichen werden kann. Die Ersatzzahlungen werden von der Stiftung daher möglichst in nahem räumlichen Bezug zum Eingriffsort zweckgebunden für Aufwertungsprojekte des Naturschutzes und der Landschaftspflege eingesetzt. Das Feuchtbiotop in Rosenberg-Hirschlanden wurde aus Ersatzzahlungen finanziert.

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