Pressemitteilung

Niedrigwasser am Kriegbach und am Kraichbach

Landesbetrieb Gewässer im Regierungspräsidium Karlsruhe setzt Austausch mit betroffenen Akteuren fort

Der Landesbetrieb Gewässer (LBG) im Regierungspräsidium Karlsruhe hat gestern (27. Juni 2022) mit einer Informationsveranstaltung seinen im vergangenen Jahr begonnenen fachlichen Austausch mit den betroffenen Akteuren fortgesetzt. In der Veranstaltung am 5. Oktober 2021 (Pressemitteilung 7. Oktober 2021) hatte der LBG Vertreterinnen und Vertreter aller betroffenen Kommunen, des BUND, der ortsansässigen Angelvereine sowie der zuständigen Unteren Wasserbehörden des Rhein-Neckar-Kreises und des Landkreises Karlsruhe über den aktuellen Probebetrieb am Schneidmühlwehr im Zusammenhang mit der Erstellung eines Gutachtens zum Umgang mit zukünftigen Niedrigwassersituationen informiert. Gestern informierte der LGB die betroffenen Akteuren über das bisherige Vorgehen, die gewonnenen Ergebnisse und das vorgesehene Messkonzept sowie das weitere Vorgehen. Das Forum wurden außerdem von den Teilnehmenden rege genutzt, um Anregungen und Informationen mit einzubringen.

Die Inhalte der Gesprächsrunde im Einzelnen:

Probebetrieb:

Wie bereits beim Informationsaustausch am 5. Oktober 2021 erläutert, wird seit dem 24. September 2021 am Schneidmühlwehr bei Stettfeld ein temporärer Probebetrieb zur Niedrigwassersteuerung durchgeführt, um ein weiteres Trockenfallen des Kriegbachs so lange wie möglich zu verhindern.

Seit dem Beginn des Probebetriebs wurde das Schütz im Kraichbach an zwanzig Tagen in 2021 abgesenkt. Dadurch konnte ein weiteres Trockenfallen des Kriegbachs vermieden werden, ohne dass es hierdurch zu Beeinträchtigungen im Kraichbach gekommen wäre. Daher kann und wird der Probebetrieb auch weiterhin bei kommenden akuten Niedrigwassersituationen angewandt werden, bis möglichst eine dauerhafte Lösung erarbeitet und umgesetzt worden ist.

Erstellung eines Messkonzepts und weiteres Vorgehen hinsichtlich des zukünftigen Umgangs mit Niedrigwassersituationen:

Zwischenzeitlich konnten im Zuge des Probebetriebs am Schneidmühlwehr bereits einige Daten erhoben werden. Die bisherigen Beobachtungen und Untersuchungen haben gezeigt, dass kontinuierliche Abflussmessungen an verschiedenen Stellen im Kriegbach, Kraichbach und Katzbach erforderlich sind, um einen Zusammenhang zwischen den Abflüssen und dem Trockenfallen des Kriegbachs herstellen zu können. Hierfür wurde von einem Fachbüro in Abstimmung mit dem LBG ein Messkonzept erstellt. Die darauf basierende Messkampagne soll zeitnah die kommende Niedrigwasserperiode umfassen. Ziel der Messkampagne wird es sein, zukünftig eine möglichst dauerhafte, naturverträgliche Steuerungskonzeption zu erarbeiten. Hierbei werden auch weitere Gesichtspunkte wie beispielsweise mögliche Grundwasserwechselwirkungen und Wasserentnahmen mit einbezogen. Es ist vorgesehen, auf Basis dieser Steuerungskonzeption und unter Berücksichtigung aller sonstigen Einflussfaktoren und Auswirkungen, ab Herbst dieses Jahres einen Antrag für eine wasserrechtliche Erlaubnis für einen angepassten Dauerbetrieb am Schneidmühlwehr zu erarbeiten und bei der unteren Wasserbehörde des Landratsamtes Karlsruhe einzureichen.

Informationsaustausch:

Im Verlauf der Veranstaltung gab es weitere Anregungen und Informationen der Teilnehmenden mit der Bitte an den LBG, diese, bei der Umsetzung des Messkonzeptes zu berücksichtigen. Die Anwesenden begrüßten die Fortsetzung des konstruktiven Austauschs sowie die vorgesehene Messkampagne im Gewässersystem Kraichbach/Kriegbach. Sobald belastbare Ergebnisse aus der Messkampagne und die zugehörigen Auswertungen und Schlussfolgerungen vorliegen, wird der LBG für den bewährten Teilnehmerkreis zu einer weiteren Gesprächsrunde einladen.