Pressemitteilung

Niedrigwasser am Kriegbach und am Kraichbach

Landesbetrieb Gewässer im Regierungspräsidium Karlsruhe setzt den Probebetrieb am Schneidmühlwehr fort

In Zusammenhang mit dem in den letzten Jahren aufgetretenen Niedrigwasser am Kriegbach und am Kraichbach wird seit September 2021 im Auftrag des Landesbetriebs Gewässer im Regierungspräsidium Karlsruhe (LBG) im Rahmen eines Probebetriebes am Schneidmühlwehr das Schütz gesteuert. Dadurch wird eine dauerhafte Wasserführung bei akuten Niedrigwasserphasen sichergestellt (Pressemitteilung 27. September 2021).

Im Rahmen des Probebetriebs wurden Untersuchungen durchgeführt und Daten im Umkreis der Wehranlage für eine langfristige Lösung erhoben. Die Ergebnisse der bisherigen Untersuchungen im Rahmen des Probebetriebs haben nun gezeigt, dass langfristig, neben der Einhaltung der Mindestwasserführung im Kriegbach, eine ökologisch verträgliche Aufteilung des Kraichbachwassers am Schneidmühlwehr anzustreben ist. Hierfür wird ein Konzept erarbeitet, das sowohl die Ansprüche an den Wasserbedarf des Kraichbachs als auch des Kriegbachs unter Berücksichtigung der aktuellen Randbedingungen gegeneinander abwägt.

Um die Wasseraufteilung am Schneidmühlwehr entsprechend zu optimieren und die Effekte dieser geänderten Aufteilung an Kraichbach und Kriegbach nachweisen zu können, wird der Probebetrieb an der Wehranlage zusammen mit dem damit verbundenen Monitoring in modifizierter Form bis Dezember 2028 fortgesetzt werden. Hierbei wird die Wasserführung im Kriegbach abweichend vom ursprünglichen Probebetrieb durch einen Umbau des Zulaufs der vorhandenen Fischtreppe am Schneidmühlwehr mit einer provisorischen Absenkung der beiden obersten Schwellen reguliert. Diese Umbaumaßnahmen wurden bereits im Mai 2024 umgesetzt. Damit waren die Voraussetzungen für die Weiterführung und Erweiterung des biologischen Monitorings während des angepassten Probebetriebes bis Dezember 2028 gegeben. Neben der kontinuierlichen Erfassung der Wasserstände am Kraichbach und am Kriegbach und der Durchführung von Abflussmessungen sind folgende Untersuchungen vorgesehen:

  • Monitoring der aquatischen Biotope auf Grundlage des Netzes der WRRL-Untersuchungsstellen (Wasserrahmenrichtlinie) der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) zusammen mit zusätzlichen definierten Untersuchungsstrecken entlang des Kraichbachs und des Kriegbachs
  • Fotodokumentation der Deckung der Wasserpflanzen am Schneidmühlwehr
  • Erfassung des Sauerstoffgehalts und der Temperatur im Wasser mittels Datenloggern am Kraichbach und am Kriegbach, vor allem im Umkreis des Schneidmühlwehrs

Die oben genannten Untersuchungen werden jährlich durch die jeweiligen Fachexperten durchgeführt. Der Probebetrieb sowie die Fortführung des Monitorings erfolgen weiterhin unter Einbeziehung eines Büros mit entsprechender Fachexpertise. Auf Grundlage der Ergebnisse des Monitorings bis Ende 2028 wird das vorgenannte Konzept für die Ableitung der optimierten Wasseraufteilung am Schneidmühlwehr erarbeitet. Dieses wird dann für die Planung des dauerhaften Umbaus der Fischtreppe zugrunde gelegt, um die ökologische Durchgängigkeit gewährleisten zu können. Die Neugestaltung der Fischtreppe wird in Abstimmung mit der Fischereibehörde im Regierungspräsidium Karlsruhe geplant und ausgeführt. Die vollständige Umsetzung der Maßnahme ist für das erste Halbjahr 2030 vorgesehen.