Pressemitteilung

Rettung von oben

Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder informierte sich über die Jungwildrettung per Drohne

Personengruppe und ein Hund stehen auf einem Rastenstück um Kamerastativ.

Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder im Gespräch mit der „Drohnengruppe zur Kitzrettung“ der Jägervereinigung Karlsruhe

Zwei Frauen mit orangefarbenen Taschen in der Hand stehen in einem gefliesten Raum mit Edelstahltüren, an denen diverse Werkzeuge hängen.

Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder und Bezirksjägermeisterin Elke Marko überzeugten sich in der Wildkammer von Hegeringleiter Peter Steiner von den hygienischen hohen Standards der Wildkammer in Bretten-Gölshausen

Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder hat sich heute, 2. Juni 2022, bei einem, schon sehr lange geplanten Besuch, zusammen mit der für den Regierungsbezirk Karlsruhe zuständigen Bezirksjägermeisterin, über die Arbeit der Jägerinnen und Jäger informiert. Dazu war sie bei der „Pächtergemeinschaft Großer Wald“ in Bretten zu Gast. Im Vordergrund ihres Besuchs stand die Demonstration eines Einsatzes durch die „Drohnengruppe zur Kitzrettung“ der Jägervereinigung Karlsruhe, die mit Hilfe von Drohnen Rehkitze aufspürt und so vor dem Mähtod bewahrt. Tragischerweise ist dieses Thema für die Regierungspräsidentin in den letzten Tagen besonders präsent geworden, da sich Anfang letzter Woche genau so ein Unfall bei Mäharbeiten des Landesbetriebs Gewässer in Dettenheim-Rußheim ereignet hat. „Wir sind sehr bestürzt, dass gerade in unserer Behörde ein solches Unglück geschehen ist, da mir die Rettung von Jungwild besonders am Herzen liegt. Deshalb werden wir den Vorfall aufklären und dabei auch unsere aktuelle Praxis genauestens überprüfen“, so Felder.

Drohneneinsatz zur Kitzrettung

Im Mai und Juni sind viele Wiesen in der Region Kinderstube von Rehkitzen. Dort werden sie bevorzugt im hohen Gras, insbesondere auch auf landwirtschaftlichen Flächen, geboren. Da Rehkitze bis zu einem gewissen Alter keinen Flucht-reflex haben, ist die Gefahr von einem landwirtschaftlichen Mähwerk erfasst zu werden, sehr groß. Jäger und Landwirte sind dem Tierschutz verpflichtet und sind bemüht, dieses Leiden zu vermeiden. Die Drohnengruppe zur Kitzrettung der Jägervereinigung Karlsruhe setzt dazu Drohnen mit Wärmebildtechnik ein. Beim systematischen Überfliegen von Wiesen vor der Mahd werden Infrarotbilder an die Kitzretter übertragen. Die Rehkitze sind aufgrund ihrer Körpertemperatur in den frühen, kühleren Morgenstunden deutlich zu erkennen. Sie werden vom Kitzrettungs-Team aus dem Feld getragen und in den Schatten am Feldrand in eine Kiste gesetzt. Nach der Mahd werden sie wieder frei gelassen. Die insgesamt zwölf Piloten und Helfer agieren in drei Teams und decken den gesamten Landkreis Karlsruhe ab. Zur Demonstration des Einsatzes musste der Hund des Jagdpächters herhalten: Kalle wurde in einer Wiese abgelegt und anschließend von der Drohne gefunden!

Regierungspräsidentin Felder dankte den Kitzrettern für ihr ehrenamtliches Engagement. „Was Sie hier für den Tierschutz leisten ist großartig und erspart sehr viel Tierleid“, so Felder, „deshalb ist der Tierschutzgedanke ja auch richtigerweise fest in den Grundsätzen der Waidgerechtigkeit, der Ethik der Jagd, verankert“.

Im Anschluss an die Drohnendemonstration besuchte Felder die Wildkammer von Hegeringleiter Peter Steiner in Bretten-Gölshausen. Viele Menschen haben Wildbret längst als gesundes, wertvolles und regionales Lebensmittel erkannt. „Verbraucherinnen und Verbraucher müssen sich darauf verlassen können, dass Wild nach allen Vorschriften entsprechend hygienisch einwandfrei aufbereitet wird“, so Regierungspräsidentin Felder. Sie war beeindruckt von den Räumlichkeiten und den sehr hohen hygienischen Standards der Wildkammer. „Bei Wildfleisch muss man tatsächlich sagen: Noch artgerechter geht es nicht! Hier zeigt sich ein großes Verantwortungsbewusstsein und Verständnis für ökologisches Handeln“, so Felder zu den Jägerinnen und Jägern.