Pressemitteilung

Schuljahresbeginn 2021/2022

Regierungspräsidium Karlsruhe informiert über Veränderungen bei Schülerzahlen, Unterrichtsversorgung und schulartbezogene Entwicklungen im Regierungsbezirk Karlsruhe

Schülerinnen und Schüler während des Unterrichts, im Hintergrund die Lehrerin

An den etwa 930 öffentlichen Schulen im Regierungsbezirk Karlsruhe beginnt am Montag, 13. September 2021, für etwa 318.000 Schülerinnen und Schüler und rund 29.000 Lehrerinnen und Lehrer wieder der Schulalltag. Mit Blick auf die Veränderungen bei den Schülerzahlen, das Thema Unterrichtsversorgung sowie die verschiedenen schulartbezogene Entwicklungen im Regierungsbezirk Karlsruhe informieren Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder und die Leiterin der Abteilung Schule und Bildung im Regierungspräsidium Anja Bauer mit nachfolgenden Zahlen und Themen im Detail:

1. Veränderungen der Schülerzahlen in den einzelnen Schularten der öffentlichen Schulen

Insgesamt besuchen im Schuljahr 2021/22 etwa 318.000 Schülerinnen und Schüler die allgemeinen und beruflichen öffentlichen Schulen im Regierungsbezirk Karlsruhe. Im Vergleich der unterschiedlichen Schularten erfährt die Gemeinschaftsschule erneut eine Schülerzunahme von rund 4,6 Prozent gegenüber dem letzten Schuljahr. Die Ursache dafür liegt vor allem im Aufwachsen der in den letzten Jahren neu eingerichteten Gemeinschaftsschulen. Im Gegenzug geht die Schülerzahl an Werkrealschulen kontinuierlich zurück, gegenüber dem letzten Schuljahr erneut um etwa 8,2 Prozent.

Insgesamt kann im Hinblick auf die Neuanmeldungen der Schülerinnen und Schüler der fünften Klassen festgestellt werden, dass sich die Bewegungen der Schülerzahlen zwischen den einzelnen Schularten konsolidieren und die Gemeinschaftsschule (GMS) ihren Platz in der Schullandschaft gefunden hat. Die Zahl der Neuanmeldungen ist in den GMS auch im zweiten Jahr rückläufig, in diesem Jahr um 6,5 Prozent. Die Werkrealschulen haben nach zuletzt stabilen Jahren erneut einen Rückgang der Neuanmeldungen um 14,1% zu verzeichnen. Insgesamt scheint sich die Gemeinschaftsschule auf dem aktuellen Niveau zu stabilisieren, die Realschule in ihren Schüler- und Klassenzahlen stabil zu bleiben und das Gymnasium weiterhin die beliebteste Schulart der Sekundarstufe zu sein.

SchulartSchülerzahl im SJ 2021/22Veränderung gegenüber 2020/21
Grundschule89.394+ 1,5 %
Werkrealschule und Hauptschule10.353- 8,2 %
Realschule45.190- 0,2 %
Gemeinschaftsschule16.509+ 4,6 %
Sonderpädagogische
Bildungs- und Beratungszentren*)
8.558+ 1,1 %
Gymnasien (öffentlich)63.756+ 1,1 %
Berufliche Schulenca. 84.086**)- 1,9%**)


*) Ohne Inklusion. Diese Schülerinnen und Schüler werden bei den jeweiligen Schularten gezählt.

**) Eine verlässliche Aussage bezüglich der Schülerzahlen im Schuljahr 2021/22 ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht möglich, da viele Betriebe ihre Auszubildenden erst sehr spät bei den beruflichen Schulen anmelden.

2. Unterrichtsversorgung zum Beginn des Schuljahres 2021/22 im Regierungsbezirk Karlsruhe

Grund-, Haupt-, Werkreal-, Gemeinschaftsschulen und Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ)

Die Unterrichtsversorgung gestaltet sich je nach Schulart und Region unterschiedlich und ist zu Beginn dieses Schuljahres noch immer durch den weiteren Verlauf der Corona-Pandemie geprägt. Veränderte Rahmenbedingungen, sowie Neustellen zur Umsetzung bildungspolitischer Vorhaben, eine langsam abflauende, aber immer noch überproportional hohe Pensionierungswelle sowie ansteigende Schülerzahlen, insbesondere in der Grundschule und den Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ), führen zu einem hohen Bedarf an Lehrkräften. Dieser konnte in vielen Regionen – vor allem entlang der Rheinschiene – durch Versetzungen abgedeckt werden. Die zur Verfügung stehenden neuen Stellen kommen daher primär in den ländlichen Regionen zum Einsatz. Das landesweite Problem der geringen Zahl an Bewerberinnen und Bewerbern trifft für den Regierungsbezirk Karlsruhe nicht überall und nicht in allen Schularten zu. Trotzdem konnten in diesem Einstellungsjahr nicht alle zur Verfügung stehenden Stellen besetzt werden.

Zur Gewährleistung der Unterrichtsversorgung wurden bereits sehr frühzeitig die mit dem Kultusministerium vereinbarten Maßnahmen zur Lehrkräftegewinnung umgesetzt. So konnten schon im Dezember 2020 in Mangelregionen 74 Stellen besetzt werden. Ausgesprochen effektiv wirkt sich die während des Schuljahres in vielen Fällen vorgenommene Aufstockung der Teilzeitangebote aus. Auch Maßnahmen, wie vor allem die Bindung von Lehrkräften für Vorbereitungsklassen (VKL) ohne formale Lehrbefähigung für Bedarfsregionen, tragen zur Entschärfung der angespannten Situation bei. Die Möglichkeit der Weiterqualifizierung für Bewerberinnen und Bewerber mit Gymnasiallehramt für Grundschulen wurde im vergangenen Einstellungsjahr auf das Lehramt an Werk-, Haupt- und Realschulen ausgeweitet. Im Schuljahr 2020/21 werden drei Lehrkräfte mit gymnasialem Lehramt an Grundschulen und eine Lehrkraft mit gymnasialem Lehramt an weiterführenden Schulen im Regierungsbezirk ihren Dienst antreten. Da vor allem im Raum Freudenstadt viele Stellen noch nicht besetzt sind, scheint die Attraktivität dieser Einstellungsoption für Gymnasiallehrkräfte im Bereich des Regierungsbezirks Karlsruhe auch in diesem Jahr nicht besonders ausgeprägt zu sein. Siehe dazu Anhang 2.

Berufliche Schulen

Auch die Einstellung an den beruflichen Schulen ist zu großen Teilen abgeschlossen. Da einige ausgeschriebene Stellen, insbesondere in Mangelfächern wie Sozialpädagogik, Pflege und im ingenieurswissenschaftlichen Bereich, nur schwer zu besetzen sind, werden die Einstellungen erst am 30. September 2021 vollständig abgeschlossen sein. Es ist davon auszugehen, dass einige Stellenausschreibungen, insbesondere in den oben genannten Mangelfächern, mangels Bewerberinnen und Bewerber nicht besetzt werden können. Dennoch ist damit zu rechnen, dass sich die Unterrichtsversorgung an den beruflichen Schulen insgesamt verbessern wird. Siehe dazu Anhang 2.

Krankheitsvertretungen

Eine Lehrerreserve wurde – soweit möglich – in allen Schularten gebildet. Auch wurde bereits damit begonnen, befristete Verträge abzuschließen. Da hier häufig nicht genügend schulartspezifische Bewerberinnen und Bewerber zur Verfügung stehen, werden die Stellenausschreibungen für Lehrkräfte anderer Schularten geöffnet. Pensionierte Lehrkräfte können verstärkt eingesetzt werden, da die Hinzuverdienstgrenze für Mangelbereiche geöffnet wurde. Für Vertretungszwecke können Teilzeitbeschäftigte ihr Deputat auch unterjährig erhöhen.

Da die beruflichen Schulen sowie die SBBZ in der Regel eine Unterrichtsversorgung von unter 100 Prozent ausweisen, wird die Lehrerreserve unmittelbar zur Erteilung des Pflichtunterrichts herangezogen. Um Unterrichtsausfällen durch Schwangerschaften und Elternzeiten entgegenzuwirken, wurden schon frühzeitig befristete Verträge abgeschlossen.

3. Verschiedene schulartbezogene Entwicklungen

Grundschule

Zum Schuljahr 2021/22 werden an folgenden StandortenGanztagsgrundschulen nach § 4a Schulgesetz neu eingerichtet:

  • Vincenti-Grundschule, Baden-Baden
  • Walter-Hohmann Schulverbund, Hardheim
  • Theodor-Heuss-Schule, Oftersheim
  • Albert-Schweitzer-Schule, Weinheim

Haupt- und Werkrealschulen

Das Projekt „Förderung der Basiskompetenzen ab der Klassenstufe 5“, das für das Schuljahr 2020/21 geplant war, musste wegen der Corona-Pandemie ins Schuljahr 2021/22 verschoben werden. Das Programm zielt darauf ab, die Schülerinnen und Schüler in den Bereichen Lesefähigkeit, Textverständnis, Entwicklung von Schreibflüssigkeit, Wortschatzerweiterung und Textproduktion, inklusive Rechtschreibung, auch fächerübergreifend zu fördern und stellt hierfür geeignete Materialien zur Verfügung. Gemeinsam mit dem Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung Baden-Württemberg (ZSL) und mit wissenschaftlicher Begleitung durch das Mercator-Institut für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache in Köln sowie durch das Institut für Bildungsanalyse Baden-Württemberg (IBBW), findet eine fachliche Begleitung und Evaluation statt.

Realschulen

In der Realschule wird das im letzten Jahr begonnene Digitalisierungsprojekt „Bildung in der digitalen Welt in der Realschule“ mit einer Kick-off-Veranstaltung für die zweite Tranche weitergeführt. Das Projekt ist auf drei Jahre ausgelegt. In drei Phasen werden bis zum Schuljahr 2022/23 sogenannte regionale Schwerpunkt-Realschul-Trios implementiert. Als Ziel steht eine realschulspezifische Schul- und Unterrichtsentwicklung unter digitalen Aspekten. Jede Realschule gibt sich hierfür einen passenden Auftrag und verortet diesen im Modell „digital_p3“, das gemeinsam mit dem Institut für Informatik und Digitale Bildung der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe entwickelt wurde. Begleitet werden die Schulen auch vom Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) und dem Landesmedienzentrum. In der ersten Tranche nahmen 19 Realschulen landesweit teil. Im Schuljahr 2021/22 wird die Zahl der Standorte auf 47 erweitert. Darunter sind 13 Realschulen des Regierungspräsidiums Karlsruhe aus allen vier Staatlichen Schulämtern beteiligt. Weitere Informationen sind unter: www.km-bw.de/Realschuledigital zu finden.

Zudem wird im Schuljahr 2021/22 das Schülermentorenprogramm an Realschulen „Talent!? - bring dich ein“ weitergeführt. Es ist eine Maßnahme der Förderung und Differenzierung leistungsschwacher und leistungsstarker Schülerinnen und Schüler und ergänzt das Profil der Realschule. Bei diesem Projekt sollen zielgerichtete Lernangebote für Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 5 bis 7 geschaffen werden. Diese Lernangebote werden von den Schülermentoren der Klassenstufe 9 und 10 angeboten und finden in der unterrichtsfreien Zeit statt. Mittlerweile nehmen 30 Realschulen des Regierungspräsidiums Karlsruhe an diesem Programm teil.

Realschule und Gemeinschaftsschule

Ab dem neuen Schuljahr 2021/22 können Schülerinnen und Schüler an Realschulen und Gemeinschaftsschulen das DELF-Diplom (Diplôme d’études en langue française) im Rahmen ihres regulären Französischunterrichts erwerben. Bisher konnte dieses nur an Gymnasien erworben werden. Diese Möglichkeit wurde nun auf die Realschulen und Gemeinschaftsschulen in den 10. Klassen ausgeweitet. Die Schülerinnen und Schüler legen dabei eine zentrale Klassenarbeit ab und im Anschluss können sie sich für die mündliche Prüfung anmelden. Bei Bestehen erwerben sie das DELF-Zertifikat, das international anerkannt ist. Im Bezirk des Regierungspräsidiums Karlsruhe nehmen insgesamt 14 Realschulen und 14 Gemeinschaftsschulen im Schuljahr 2021/22 an diesem Programm teil.

Gemeinschaftsschulen

Zum neuen Schuljahr startet die Drais-Gemeinschaftsschule Karlsruhe mit der gymnasialen Oberstufe. Die Oberstufe umfasst drei Schuljahre und endet mit der Allgemeinen Hochschulreife.

Im Schuljahr 2021/22 wird mit der Aloys-Schreiber-Gemeinschaftsschule Bühl eine weitere Gemeinschaftsschule ihr Angebot um das Profilfach „Informatik, Mathematik, Physik“ (IMP) erweitern. IMP wird ab Klasse 8 an Gemeinschaftsschulen ergänzend oder alternativ zu „Naturwissenschaft und Technik“ (NwT) angeboten. Gemeinschaftsschulen, die nach erfolgreichem Genehmigungsprozess das Profilfach IMP einführen, haben die beiden Voraussetzungen erfüllt, prognostisch dauerhaft die Mindestzahl von zwölf Schülerinnen und Schülern zu erreichen und genügend Lehrkräfte mit den drei Fachanteilen (Informatik, Mathematik, Physik) an der Schule zu beschäftigen. Die Inhalte des neuen Profilfaches kommen aus den drei genannten Bereichen, wobei Informatik bei der Entwicklung der Bildungspläne für dieses Fach den Schwerpunkt bildet.

Die Hardtschule, Gemeinschaftsschule Durmersheim, konnte im vergangenen Herbst den 2. Platz beim Deutschen Schulpreis 2020 erreichen. Wir gratulieren der Gemeinschaftsschule Durmersheim nochmals sehr herzlich!

Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ)

Das Schuljahr 2021/22 stellt die SBBZ weiterhin vor die Herausforderung Schülerinnen und Schülern unter besonderen Rahmenbedingungen zur Teilhabe an Bildung ein Bildungsangebot zu machen. Strukturen des Lernens und Förderns in Kooperation mit den unterstützenden Systemen wie familienentlastende Dienste, therapeutische Maßnahmen und Jugendhilfe, müssen für einen Regelbetrieb in Präsenzform vielfach wieder initiiert, beziehungsweise in enger Abstimmung fortgeführt werden. Für die Schulkindergärten gilt, dass dort der Betrieb analog den SBBZ mit den entsprechenden Förderschwerpunkten durchgeführt wird. Eltern, Kindertageseinrichtungen und Schulen können die mobilen sonderpädagogischen Angebote wie Beratung und Unterstützung der Frühförderung, sonderpädagogischer Dienst und Überprüfungsverfahren unter Berücksichtigung der geltenden Hygienerichtlinien wieder in Anspruch nehmen. Im Schuljahr 2021/22 stehen den Schulen die neuen Bildungspläne für die SBBZ mit Förderschwerpunkt Lernen und die SBBZ mit Förderschwerunkt geistige Entwicklung als Arbeitsgrundlage zur Verfügung. Der Implementierungsprozess ist bereits gestartet und wird in Dienstbesprechungen mit Unterstützung des ZSL in 2021/22 schulartspezifisch und schulartübergreifend fortgeführt. Zum Schuljahr 2022/23 sollen die Bildungspläne in Kraft gesetzt und verbindlich werden.

Allgemeinbildende Gymnasien

Abitur 2022

Im kommenden Schuljahr treten im Regierungsbezirk Karlsruhe voraussichtlich rund 8.100 Schülerinnen und Schüler zur Abiturprüfung an. Die schriftlichen Prüfungen werden in Baden-Württemberg im Zeitraum 25. April bis 10. Mai 2022 stattfinden, die mündlichen Prüfungen im Zeitraum vom 27. Juni bis zum 8. Juli 2022. Im Jahr 2022 werden die Schülerinnen und Schüler zum zweiten Mal ihre Abiturprüfung nach den Vorgaben der neuen Abiturverordnung (AGVO) ablegen. In den drei Leistungsfächern wird jede Schülerin / jeder Schüler die schriftliche Abiturprüfung ablegen, zusätzlich sind zwei mündliche Prüfungen zu absolvieren. Deutsch und Mathematik müssen mündlich oder schriftlich geprüft werden.

Berufliche Schulen

Neue Bildungspläne Berufliches Gymnasium

Zum Schuljahr 2021/22 treten die neuen Bildungspläne der beruflichen Gymna-sien in Kraft. Das erste Abitur nach den neuen Bildungsplänen wird 2024 stattfinden. Ziel der Bildungsplanreform sind eine Niveaudifferenzierung in den Fächern Deutsch und Mathematik, die Einführung des Fachs Informatik als Pflichtfach über drei Jahre, eine dreistündige Naturwissenschaft in den Jahrgangsstufen, das Fach Wirtschaftslehre als Pflichtfach in der Eingangsklasse, die Einführung richtungsspezifischer Ergänzungsfächer in den Jahrgangsstufen und die Konsolidierung von Wahlfächern zur Vermittlung von übergeordneten Handlungskompetenzen.  Im Jahr 2022 werden im Regierungsbezirk Karlsruhe an 67 öffentlichen und privaten beruflichen Gymnasien etwa 4.500 Schüler*innen die Abiturprüfung absolvieren. Die schriftlichen Prüfungen werden in Baden-Württemberg im Zeitraum 25.04. bis 06.05.2022 stattfinden, die mündlichen Prüfungen im Zeitraum vom 28.06. bis zum 08.07.2022.

Bildungsplanarbeit in den 2-jährigen Berufskollegs für technische Assistenten

Das PTA-Reformgesetz ersetzt zum 1. Januar 2023 das bisherige Gesetz über den Beruf der pharmazeutisch-technischen Assistent*innen. In diesem Zusammenhang sind die Lehrpläne der PTAs zu überarbeiten und in diesem Zuge sollen auch die Lehrpläne der anderen Fachrichtungen der Technischen Assistenten überarbeitet und aktualisiert werden. Für den Regierungsbezirk Karlsruhe sind das neben der Pharmazie die Profile Biotechnologie, Chemie, Informationstechnik und Produktdesign.

Generalistische Pflegeausbildung geht in das zweite Jahr – bisherige Ausbildungsgänge Altenpflege, Kranken- und Kinderkrankenpflege laufen aus

Die Umsetzung der neuen generalistischen Pflegeausbildung wird auch im zwei-ten Jahr mit großem Einsatz von den Pflegeschulen, Pflegeinrichtungen und Krankenhäusern, den Schulträgern und der Schulverwaltung vorangetrieben. Schwerpunkt ist die Entwicklung zentraler schriftlicher Abschlussprüfungen. Da-neben läuft an den öffentlichen und privaten Schulen die Altenpflegeausbildung aus. Gleiches gilt für die Ausbildungsgänge der bisherigen Kranken- und Kinder-krankenpflege an den privaten Pflegeschulen. Schülerinnen und Schüler, die das zweite Ausbildungsjahr wiederholen, werden für den öffentlichen Schulbereich zentral in Pforzheim beschult. So wird dem Recht auf Beendigung der bisherigen Ausbildung Rechnung getragen.

Weitere Modellregionen Übergang-Schule Beruf im Bereich des RP Karlsruhe – Ziel der Flächendeckung der berufsvorbereitenden Bildungsgänge Ausbildungsvorbereitung (AV) beziehungsweise Ausbildungsvorbereitung dual (AVdual) rückt näher

Mit der Stadt Heidelberg und dem Neckar-Odenwald-Kreis starten zum neuen Schuljahr zwei neue Modellregionen Übergang-Schule-Beruf und mit der Einführung von AVdual. In den beiden Regionen sind insgesamt sechs berufliche Schulen beteiligt und wurden seitens des Kultusministeriums mit einer einjährigen pädagogischen Qualifizierung der Lehrerteams unterstützt. Sie erhalten zusätzlich eine längerfristig ausgerichtete Begleitung.

4. Schulartübergreifendes

Der Übergang in das Schuljahr 2021/22 in der Primar- und Sekundarstufe I: Lernbrücken 2021 und das Förderprogramm „Lernen mit Rückenwind“

Um die durch die Corona-Pandemie bedingten Lernlücken bei den Schülerinnen und Schülern zu schließen, hat die Landesregierung beschlossen, das Programm „Lernbrücken“ aus dem letzten Schuljahr fortzuführen. In den beiden letzten Sommerferienwochen wurden folglich Schülerinnen und Schüler, bei denen Lernlücken aufgrund der Corona-Pandemie festzustellen waren, gezielt in den Basiskompetenzen gefördert. Darüber hinaus wurde in diesem Jahr auch ein Fokus auf die Förderung im sozial-emotionalen Bereich gelegt. Die Lernbrücken 2021 schließen an das Modellprojekt „Bridge-the-gap“ („Überbrücke-die-Lücke“) an, das von den Pfingstferien bis zu den Sommerferien im letzten Schuljahr lief. Die Lernbrücken sind an 322 Standorten im Primar- und Sekundarstufenbereich I des Regierungspräsidiums Karlsruhe verortet. Insgesamt nehmen mehr als 8400 Schülerinnen und Schüler der Primar- und Sekundarstufe I daran teil. Parallel zu den Lernbrücken fanden in den Sommerferien auch die bewährten Sommerschulen an 14 Standorten (SBBZ-, Primar- und Sekundarstufe I-Bereich) im Regierungspräsidium Karlsruhe statt. Im kommenden Schuljahr wird das Aufholen der Lernrückstände fortgesetzt. Bund und Länder haben ein gemeinsames Förderprogramm mit einem Gesamtvolumen von etwa zwei Milliarden Euro geplant. Auf Baden-Württemberg entfallen davon zirka 130 Millionen Euro. Hier läuft das Programm unter dem Namen „Lernen mit Rückenwind“. Darunter werden Maßnahmen zu finden sein, die sowohl integrativ, also während des Unterrichts, als auch additiv, also zusätzlich zum Unterricht, umgesetzt werden. Unter www.lernen-mit-rueckenwind.de sind weitere Informationen, wie beispielsweise die Zeitplanung zum Förderprogramm „Lernen mit Rückenwind“ zu finden.

Abschlussprüfungen im Schuljahr 2021/22 in der Sekundarstufe I

Wie im letzten Schuljahr werden auch im Schuljahr 2021/22 für die schriftlichen Abschlussprüfungen in allen Prüfungsfächern zusätzliche Prüfungsaufgaben zur Vorauswahl durch die Lehrkraft vorgelegt. So soll eine bessere Passung des Unterrichts aufgrund der Corona-Pandemie zu den von den Schülerinnen und Schülern zu bearbeitenden Prüfungsarbeiten erreicht werden. Dies gilt sowohl für die Hauptschul-, die Werkrealschul- als auch die Realschulabschlussprüfungen an allen Schularten der Sekundarstufe I (Hauptschule, Werkrealschule, Gemeinschaftsschule und Realschule) und den SBBZ mit dem jeweiligen Bildungsgang (Hauptschule, Werkrealschule oder Realschule).

Für den Wahlpflichtfachbereich (Technik, AES oder Französisch) wird es im Rahmen der Realschulabschlussprüfung und für den Wahlpflichtbereich (Technik und AES) im Rahmen der Werkrealschulabschlussprüfung erneut thematische Schwerpunktsetzungen geben, die zu Beginn des Schuljahres 2021/22 rechtzeitig kommuniziert werden.

Inklusion

Für das Schuljahr 2021/22 haben sich im Regierungspräsidium Karlsruhe die Eltern von 2.462 Schülerinnen und Schülern mit einem Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot für eine Beschulung in der Inklusion, beziehungsweise in einer kooperativen Organisationsform an allgemeinen Schule entschieden. Mit den aktuellen Fassungen der neuen Bildungspläne zu den Förderschwerpunkten Lernen und geistige Entwicklung, die zum Schuljahr 2022/23 verbindlich umgesetzt werden sollen, stehen den Schulen bereits zum Schuljahr 2021/22 Inhalte zum Lernen an den Lernorten inklusiver Bildungsangeboten und kooperativer Organisationsformen als Arbeitsgrundlage zur Verfügung. Die neuen Bildungspläne ermöglichen - mit der Anpassung an die Fächerstruktur der Bildungspläne 2016 und der engen Verzahnung mit den Fachplänen - im Alltag ein vereinfachtes Verwenden mehrerer Bildungspläne nebeneinander, so dass auch das „Lernen am gemeinsamen Gegenstand“ erleichtert wird.

Anhang:
Anhang 1: Ausführliche Darstellung der Entwicklung der Schülerzahlen (pdf, 53 KB)
Anhang 2: Neueinstellungen für den Regierungsbezirk Karlsruhe (pdf, 57 KB)