Wie kann Verwaltungsmanagement in Europa effektiv nachhaltiger gestaltet werden? Dieser zentralen Fragestellung haben sich die vier Partner des Projekts „4Regions4Future" im Rahmen eines zweijährigen deutsch-belgischen Projekts angenommen und sich in Kleingruppen zu den Schwerpunktthemen Personal-management, Mobilitätsmanagement, Energiemanagement und nachhaltige Beschaffung ausgetauscht. Im heutigen Online-Abschlussworkshop reflektierten die vier Projektteilnehmenden das Erlernte und stellten zusammen mit Verwalttungsakteuren aus verschiedenen europäischen Regionen die Weichen für ein Folgeprojekt. Einigkeit bestand darüber, dass „4Regions4Future“ den Verwaltungen eine ideale Plattform für einen interkulturellen Austausch, der auch in Zukunft unter Einbeziehung weiterer europäischer Partner auf unterschiedlichen Verwaltungsebenen fortgeführt werden soll, bot. Das Projekt „4Regions4Future“ ist ein Projekt im Rahmen des Baden-Württemberg-STIPENDIUMs – Walter-Hallstein-Programm, einem Programm der Baden-Württemberg Stiftung.
Das Regierungspräsidium Karlsruhe, als Lead Partner, der Verband Region Rhein-Neckar, die Provinz Flämisch-Brabant und die Region Flandern haben es sich zur Aufgabe gemacht, einen transnationalen Fachaustausch zwischen den Verwaltungen zu nachhaltigem Verwaltungshandeln zu etablieren. Das Thema Nachhaltigkeit ist angesichts der immer deutlicher spürbaren Auswirkungen der Klimakrise und der von der Europäischen Union (EU) angestrebten Reduktion von einseitigen Energieabhängigkeiten aufgrund des Kriegs in der Ukraine dringlicher denn je. Als Beitrag zu der bis 2050 europaweit angestrebten Klimaneutralität haben alle Projektpartner bereits mit Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Ökobilanz begonnen. Anknüpfend an dieses Erfahrungswissen diente der Austausch im Rahmen des Projekts dazu, unterschiedliche Herangehensweisen zu beleuchten und noch ungenutzte Potentiale auszuloten.
Die Veranstaltung wurde von Frank Geets von der Agency for Facility Operati-ons (Flämische Regierung) eröffnet. Nachdem Dorothee Baur für die Baden-Württemberg Stiftung das Walter-Hallstein-Programm vorgestellt hatte, präsentierten Kristine Clev vom Verband Region Rhein-Neckar und Peter Dhondt von der Provinz Flämisch-Brabant das Projekt „4Regions4Future“ und gaben Einblicke in die Ergebnisse der Projektevaluierung.
Thorsten Kohlisch von der Interreg Europe Policy Learning Plattform betonte in seinem darauffolgenden Impulsvortrag, wie essentiell interregionale Zusammenarbeit bei der Implementierung von Nachhaltigkeitspraktiken im Arbeitsalltag von Verwaltungen ist. Danach stellte er mit Interreg Europe ein mögliches Finanzierungsprogramm für das von den Projektpartnern angestrebte Folgeprojekt im Bereich nachhaltige Verwaltung in Europa vor.
Im Anschluss wurde das zweiteilige Podium eröffnet: Zunächst zogen vier Projektteilnehmende aus den Partnerregionen gemeinsam Bilanz und berichteten über ihre Projekterfahrungen. Sie schilderten, welche neuen Ansätze sie im Zuge des Projekts in ihr Verwaltungshandeln integrieren konnten und gaben Tipps für eine Teilnahme an transnationalen Projekten. Darauf folgte eine Podiumsdiskussion mit Expertinnen und Experten aus den Niederlanden, Finnland, Estland und Belgien über die wichtige Rolle der öffentlichen Verwaltungen bei der Umsetzung des europäischen Green Deal, den Mehrwert und die Möglichkeiten transnationaler Kooperationsprojekte sowie die Voraussetzungen für ein Folgeprojekt im Bereich nachhaltige Verwaltung.
Durch die Diskussion unter Einbezug des zugeschalteten Fachpublikums konnten neue Perspektiven aufgezeigt, und Impulse für ein Folgeprojekt gesetzt werden, die durch Tanja Richt vom Regierungspräsidium Karlsruhe in einem Ausblick strukturiert und zusammengefasst wurden.
Hintergrundinformationen:
Das Projekt „4Regions4Future“ ist ein Projekt im Rahmen des Baden-Württemberg-STIPENDIUMs – Walter-Hallstein-Programm, einem Programm der Baden-Württemberg Stiftung. Das Projekt wurde über zwei Jahre mit einer Summe von rund 40.000 Euro finanziert. Das Walter-Hallstein-Programm im Ba-den-Württemberg-STIPENDIUM unterstützt Kommunen und weitere Verwaltungsakteure aus Baden-Württemberg bei der Umsetzung gemeinsamer Projekte mit Verwaltungen im europäischen Ausland. Ziele des Programms sind die Förderung des europaweiten Austauschs auf Verwaltungsebene, die Stärkung der innereuropäischen Zusammenarbeit und der Austausch sowie die Verbreitung von Best-Practice-Ansätzen in wichtigen Zukunftsfeldern.