Das Regierungspräsidium Karlsruhe informierte gestern (11. Juli 2022) im Rahmen einer öffentlichen Bürgerinformationsveranstaltung in der Sporthalle Bretten-Rinklingen über den aktuellen Stand der Planungen zur B 294 Ortsumfahrung Bretten.
Nach den Begrüßungen von Brettens Oberbürgermeister Martin Wolff und Rinklingens Ortsvorsteher Timo Hagino, stellten die Planerinnen und Planer die Ergebnisse der Untersuchungen zu Verkehr, Umweltverträglichkeit und Schall zum Projekt vor. Zudem wurden die beiden untersuchten Varianten für die Ortsumfahrung – die Teilumfahrung sowie die Südumfahrung – erläutert und dargelegt, aus welchen Gründen das Regierungspräsidium Karlsruhe voraussichtlich die Südumfahrung dem Bund als Vorzugsvariante zur Genehmigung vorlegen wird. Im Anschluss an die Vorträge konnten die Teilnehmenden Fragen stellen und Anregungen für den weiteren Prozess einbringen. Eine zusätzliche Möglichkeit zum Austausch bestand an den Informationsstellwänden, bei denen die Planerinnen und Planer vor und nach den Vorträgen für Fragen und Antworten zur Verfügung standen.
Schwerpunkte der Diskussion und Fragen der rund 300 Teilnehmenden waren neben den Auswirkungen der Maßnahme auf Mensch, Natur und Klima auch die grundsätzliche Notwendigkeit des Vorhabens. Konkret ging es aber auch um die angedachte Länge des Tunnels insbesondere im Bereich des Waldkindergartens und Grillplatzes, sowie die Wahl des Tunnelvortriebs. Offen gebliebene Fragen werden im Nachgang beantwortet beziehungsweise im weiteren Prozess geprüft.
Die vorgestellten Verkehrsuntersuchungen wurden sowohl für das Projekt der Ortsumfahrung im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe, als auch für das Mobilitätskonzept der Stadt Bretten durchgeführt. Deutlich wurde, dass die Ortsumfahrung im Südwesten des Stadtgebiets, mit Blick auf die prognostizierten steigenden Verkehrsmengen, den Kernstadtbereich der Stadt Bretten vom Durchgangsverkehr entlasten wird. Für eine gesteigerte und nachhaltige Entlastungswirkung bedarf es zudem weiterer flankierender Maßnahmen, wie sie die angedachte Umsetzung des Mobilitätskonzepts der Stadt Bretten vorsieht.
Ergebnis der Verkehrsuntersuchung ist, dass die Knotenpunkte an der Melanchthonstraße im Falle der Teilumfahrung nicht leistungsfähig sind und für diese Variante bestehende Wohnhäuser und Betriebsgebäude abgerissen werden müssten. Damit ist die Teilumfahrung verkehrlich und städtebaulich nicht vertretbar. Als Vorzugsvariante wird daher die Südumfahrung präferiert. Die Südumfahrung ist zudem die schalltechnisch günstigere, und bei Bau und Unterhaltung wirtschaftlichere Variante. Die Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) kommt zu dem Schluss, dass beide Varianten der Ortsumfahrung im Hinblick auf den euro-päischen Artenschutz zulassungsfähig sind. Dafür sind jeweils Schutz- und Ver-meidungsmaßnahmen sowie vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen (CEF) erforderlich.
Im nächsten Schritt plant das Regierungspräsidium Karlsruhe, basierend auf den Ergebnissen aller Untersuchungen, Bund und Land die Südumfahrung als Vorzugsvariante vorzuschlagen. Im Bundesverkehrswegeplan 2030 ist die Ortsumgehung Bretten im vordringlichen Bedarf gelistet. Sobald die Genehmigung durch das Verkehrsministerium vorliegt, kann die Vorzugsvariante im Rahmen der Entwurfsplanung detaillierter ausgearbeitet werden. Die Anregungen aus der Bürgerinformationsveranstaltung fließen hier bereits ein. Im Zuge der weiteren Planungen zu der Maßnahme B 294, Südwesttangente Ortsumfahrung Bretten wird das Regierungspräsidium Karlsruhe die Bürgerinnen und Bürger regelmäßig informieren und einbinden, etwa bei weiteren öffentlichen Veranstaltungen.
Weitere Informationen unter VerkehrsInfo BW mit aktuellen Informationen zur Verkehrslage und zu Baustellen sowie in der "VerkehrsInfo BW" - App.