In Gaggenau-Hörden unterhalb des Lieblingsfelsen wurde seit Anfang März das Esselwehr an der Murg durch den Landesbetriebs Gewässer (LBG) zurückgebaut. Ziel der Maßnahme war es, die ökologische Durchgängigkeit für Fische und Kleinstlebewesen im Gewässer herzustellen. Die Maßnahme war die letzte Durchgängigkeitsmaßnahme des Landes Baden-Württemberg im Maßnahmenprogramm zur Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) an der Murg.
Die Maßnahme wurde bei schwierigem Felsuntergrund in sechs Monaten durchgeführt und vergangenen Monat fertiggestellt. Die Baukosten belaufen sich auf circa 330.000 Euro. Das Vorhaben steht im Kontext der Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Die Hochwasserschutzsituation wurde durch die Maßnahme nicht verschlechtert.
Die Gewässersohle oberhalb des Wehres wurde im Zuge der Maßnahme eingetieft und das bestehende Wehr wurde fast vollständig zurückgebaut. Um den vorhandenen Höhenunterschied von etwa 130 Zentimeter auszugleichen, wurde die Sohle auf 160 Meter Länge neu modelliert. An der bisherigen Stelle des
Esselwehrs ist eine vierreihige Riegelrampe mit Beckenstruktur entstanden. Auf der rechten Gewässerseite wurden die Leitmauern zurückgebaut und ein flaches Ufer modelliert. Die Leitmauer auf der linken Seite blieb erhalten, um den dahinterliegenden Auwald und den dort vermutlich brütenden Eisvogel zu schützen. Der oberhalb des Wehres abgelagerte ökologisch wertvolle Flusskies wurde in Absprache mit den zuständigen Behörden ober- und unterhalb der Baustelle im Gewässer als Depot eingebracht, damit er sich bei Hochwasser wieder gleichmäßig in der Gewässersohle verteilen kann.
Der Landesbetrieb Gewässer bedankt sich bei den Anwohnerinnen und Anwohnern sowie Spaziergängerinnen und Spaziergängern für das Verständnis für die Sperrung des Weges.
Informationen zum Vorhaben sind auf der Infotafel vor Ort oder auf der Projektseite abrufbar.