Der Begleitausschuss des EU-Förderprogramms Interreg Oberrhein hat gestern, 9. März 2023, fünf neue Projekte für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit am Oberrhein genehmigt. Für diese Projekte werden insgesamt mehr als acht Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) bereitgestellt. Damit soll die Entwicklung zu einer klimaresilienten, wettbewerbsfähigeren, sozialeren und bürgernäheren Region gefördert werden.
Grenzüberschreitende Bürgerberatungsangebote, Begleitung und Ausbau der Kompetenzen in Unternehmen sowie Stärkung der Klimaresilienz am Oberrhein
Die fünf neuen Projekte, die vom Begleitausschuss unter Vorsitz der Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer genehmigt wurden, sind ebenso vielfältig wie die Förderbereiche, die vom Programm Interreg Oberrhein und seinen Partnerinstitutionen aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz unterstützt werden:
Das Projekt „Justiz ohne Grenzen - Deutsch-französische Kontaktstelle für Justizfragen in der Grenzregion“ zielt darauf ab, Verbraucherinnen und Verbraucher bei grenzüberschreitenden Streitfällen, kostenfrei und in ihrer Muttersprache zu unterstützen. Hierfür werden zweisprachige Fachleute aus verschiedenen Rechtsgebieten in der neu eingerichteten, deutsch-französischen Anlaufstelle in den Räumlichkeiten des Europäischen Verbraucherzentrums in Kehl zur Verfügung stehen oder per Videokonferenz monatliche Sprechstunden abhalten.
Mit dem Projekt „Grenzüberscheitendes Ressourcenzentrum für Beschäftigung - Ressourcenzentrum für grenzüberschreitende Beschäftigung im KaleidosCOOP“ wird die Eröffnung eines Zentrums gefördert, das Studierenden, Arbeitssuchenden sowie Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern aus Frankreich und Deutschland den Zugang zum grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt erleichtern soll. Das vielfältige Maßnahmenpaket beinhaltet unter anderem eine interaktive Dauerausstellung, die Erstellung von Erfahrungsberichten von Grenzgängerinnen und Grenzgängern sowie Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern, interkulturelle Workshops, und die Durchführung von Unternehmensbesichtigungen.
Der mit dem Projekt „Robot Hub Transfer - Grenzüberschreitender Robotik-Hub für den Technologietransfer für die KMU des Oberrheins“geförderte Hub soll kleinen und mittleren Unternehmen am Oberrhein mit dem nötigen Fachwissen für die Automatisierung ihrer Unternehmensprozesse zur Seite stehen. Durch das umfassende Beratungsangebot und einer Bewertung der Potenziale sollen Unternehmen ihre eigenen Robotersysteme sinnvoll und kosteneffizient implementieren und somit ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern.
Im Rahmen des Projekts „ Robot Hub Academie - Hub zur Förderung und Durchführung der grenzüberschreitenden Ausbildung und Zusammenarbeit im Bereich der Robotik“ soll ein Aktionsprogramm umgesetzt werden, um junge Menschen, Studenten, Doktoranden oder auch Berufstätige für ein Ingenieurstudium zu motivieren. Durch die auf verschiedene Zielgruppen abgestimmte Sensibilisierungskampagne soll langfristig der Bedarf an Fachkräften im Bereich der Robotik am Oberrhein abgedeckt werden.
Das Projekt „Clim’Ability Care – Transformation von Gewerbegebieten und Industrieclustern angesichts des Klimawandels: Für eine neue transnationale Unternehmenskultur am Oberrhein“ soll die Klimaresilienz von Unternehmen und Organisationen in Gewerbegebieten sowie Industrieclustern stärken. Die Transformation der kleinen und mittleren Unternehmen soll über die Erarbeitung gemeinsamer Strategien und Tools erfolgen, die an Pilotstandorten erprobt werden. Zudem soll der Austausch zwischen den beiderseits des Rheins Betroffenen gefördert und die Thematik mittels einer Wanderausstellung der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Hintergrund Interreg
Interreg ist ein europäisches Förderprogramm aus der Region und für die Region, das seit mehr als 30 Jahren Projekte der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit am Oberrhein unterstützt. Es ist Teil der Kohäsionspolitik der Europäischen Union und zielt darauf ab, die wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Disparitäten zwischen den verschiedenen Gebieten zu verringern.
Das Programm Interreg Oberrhein verfügt in der Förderperiode 2021-2027 über eine Mittelausstattung von insgesamt 125 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), um das grenzüberschreitende Programmgebiet zu einer grüneren, besser vernetzten, intelligenteren und bürgernäheren Region zu machen.
Der Begleitausschuss des Programms setzt sich aus den politischen Vertreterinnen und Vertretern aus der Südpfalz, Baden, dem Elsass und der Nordwestschweiz zusammen. Das Regierungspräsidium Karlsruhe ist offizieller Programmpartner bei Interreg Oberrhein. Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder ist Mitglied des Begleitausschusses.
Weitere Informationen unter https://www.interreg-oberrhein.eu/ oder in den sozialen Netzwerken Facebook, Twitter, LinkedIn und Instagram unter @InterregRSOR.
Weitere Auskünfte
Anne-Sophie MAYER, Referentin für die Öffentlichkeitsarbeit Interreg Oberrhein
anne-sophie.mayer@grandest.fr
+33 (0)3 88 15 38 10
Région Grand Est
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