Pressemitteilung

L 410: Ortsumgehung Empfingen und Sanierung innerorts

Regierungspräsidium Karlsruhe informierte bei Bürgerinformationsveranstaltung über aktuellen Sachstand und Herausforderungen in der Planung

 

Das Regierungspräsidium Karlsruhe (RPK) plant in Empfingen eine Nordumgehung der L 410. Ziel ist es, die Gemeinde im Landkreis Freudenstadt vom Durchgangsverkehr zu entlasten, den Verkehrsfluss sicherzustellen und die Leistungsfähigkeit zu erhöhen. Im Generalverkehrsplan 2010 des Landes ist die Ortsumgehung Empfingen im Maßnahmenplan in der Kategorie „Neubaumaßnahme“ enthalten. Das Projekt befindet sich in der Vorplanung.

Auf Einladung der Gemeinde präsentierten die Planerinnen und Planer des RPK am gestrigen Donnerstagabend, 20. April 2023, den aktuellen Sachstand aus verkehrsplanerischer und umweltfachlicher Sicht. Außerdem gaben die Vertreterinnen des RPK Einblicke in den Vorentwurf zur zukünftigen Trassenführung der Ortsumgehung.

Dabei zeigten sie auf, dass die Bereitstellung von Ausgleichsflächen – insbesondere für den Lebensraum der Feldlerche – für den weiteren Planungsfortschritt essenziell ist und machten die damit verbundenen Herausforderungen deutlich:

Die Ausgleichsmaßnahmen müssen dabei in räumlicher Nähe zu den bedrohten Fortpflanzungs- und Ruhestätten der Feldlerche liegen und vor dem Baubeginn ihre ökologische Funktion erfüllen. Für die Kompensationsmaßnahmen werden nicht nur die erforderlichen Flächen, sondern auch landwirtschaftliche Bewirtschafter gesucht: „Ein Lösungsansatz könnte die sogenannte Produktionsintegrierte Kompensation, kurz PIK, sein“, so Dr. Sabine Schellberg, zuständige Projektleiterin für die Landschaftsplanung beim RPK. Und weiter: „Dabei werden Ausgleichsflächen in übliche landwirtschaftliche Produktions- beziehungsweise Betriebsabläufe eingebunden, die Flächen bleiben also in landwirtschaftlicher Nutzung.“

Interessierte Landwirtinnen und Landwirte von Ackerflächen gesucht

Das RPK bittet Eigentümerinnen und Eigentümer von Ackerflächen, Landwirtinnen und Landwirte sowie Bewirtschaftende, die an einer für die Feldlerche optimierten landwirtschaftlichen Bewirtschaftung interessiert sind, sich beim RPK oder der Gemeinde Empfingen zu melden. Konkret geht es um Ackerflächen auf den Gemarkungen von Nordstetten, Dettensee, Isenburg, Betra, Empfingen, Mühlheim, Holzhausen, Fischingen, Sulz und Wiesenstetten.

Interessierte werden in der nächsten Planungsphase über die fachlichen Details und weitere Modalitäten für die Bewirtschaftung der Flächen informiert.

Weitere Informationen zu der Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Ausgleichsflächen erhalten Interessierte bei Frau Dr. Sabine Schellberg:
sabine.schellberg@rpk.bwl.de

Nächste Planungsschritte Ortsumgehung

Es ist geplant, die Unterlagen der Vorplanung zu vervollständigen und dem Verkehrsministerium Baden-Württemberg bis Jahresende zur Genehmigung vorzulegen. Erst dann wird im nächsten Planungsschritt der Vorentwurf im Rahmen der detaillierteren Entwurfsplanung (bis 2024) erstellt.

Weitere Informationen zu den Planungen der Ortsumgehung Empfingen

Sanierung L 410 innerorts

Vertreter des Baureferats Süd und des Ingenieurbüros Gförer gaben im weiteren Verlauf des Abends einen Überblick über die geplante innerörtliche Sanierung der L 410. Bei der Maßnahme handelt es sich um eine Gemeinschaftsmaßnahme des Regierungspräsidiums Karlsruhe mit der Gemeinde Empfingen.

Neben der Erneuerung sämtlicher Versorgungsleitungen und Gehwegflächen durch die Gemeinde soll auf dem gesamten Sanierungsabschnitt der L 410 auch die Fahrbahn erneuert werden. Die Gesamtmaßnahme wird unter Federführung der Gemeinde Empfingen durchgeführt. Ab August dieses Jahres soll die Baumaßnahme starten und nach aktueller Planung im August 2024 abgeschlossen werden.

Anhang: Suchraum für Flächen zur Umsetzung von CEF-Maßnhamen zum Schutz der Feldlerche (pdf, 2,1 KB)