Im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe sollte im Naturschutzgebiet Ölberg in Schriesheim das sogenannte Kompressorenhaus, ein Gebäude der ehemaligen Steinbruchanlage, abgerissen werden. Das Gebäude liegt direkt an einem Wander- und Forstweg im Wald des Naturschutzgebietes Ölberg. Müll und andere Hinterlassenschaften zeigen, dass es als Lager-, Übernachtungs- und Partystätte genutzt wird. Dies ist nach Naturschutzgebietsverordnung nicht zulässig und stellt eine erhebliche Störung für das Naturschutzgebiet Ölberg dar. Pressemitteilung 10. November 2022. Aufgrund von Bedenken aus der Bevölkerung, es könne sich um ein denkmalwürdiges Gebäude handeln, hat das Landesamt für Denkmalpflege (LAD) das Kompressorenhaus im Steinbruch des Naturschutzgebietes Ölberg begutachtet (Pressemitteilung 18. November 2022). In seiner Stellungnahme vom 23. November 2022, kommt das LAD zu dem Ergebnis, dass eine Erhaltung des Kompressorenhauses im Rahmen des Denkmalschutzgesetzes nicht gefordert werden kann.
Aufgrund der weitreichenden Reduktion sämtlicher baulichen Anlagen und des fortgeschrittenen Verfalls ist eine anschauliche Überlieferung des zwischen 1899 und 1967 betriebenen Porphyrwerks am Schriesheimer Ölberg nicht mehr gegeben. Diese wäre, wenigstens für Teilprozesse des Abbaus, notwendige Voraussetzung für die Aufnahme in das Verzeichnis der Bau- und Kunstdenkmale, so das Landesamt für Denkmalpflege.
Auf Basis der nun vorliegenden Stellungnahme und in Abstimmung mit der Stadt Schriesheim wird das Regierungspräsidium Karlsruhe über einen möglichen Abriss, beziehungsweise Erhalt des Gebäudes, entscheiden.
Sobald die Entscheidung vorliegt, wird das Regierungspräsidium Karlsruhe über das weitere Vorgehen erneut informieren.
Hintergrund:
Das Kompressorenhaus befindet sich im Naturschutzgebiet Ölberg, welches im Bereich des ehemaligen Steinbruchs Schriesheim liegt. Das Kompressorenhaus stellt aufgrund seiner illegalen Nutzung eine Störung für das Naturschutzgebiet dar. Bereits im Vorfeld wurde geprüft, ob das Gebäude von geschützten Arten besiedelt ist. Die Untersuchung ergab, dass das Gebäude keine Bedeutung für den Artenschutz hat. Zur Sicherheit wird allerdings unmittelbar vor dem Start der Abriss-Arbeiten eine erneute Begehung durchgeführt werden. Diese Kontrolle wurde nun ebenfalls zunächst ausgesetzt.
Aufgrund von Bedenken aus der Bevölkerung, beim Kompressorenhaus könne es sich um ein denkmalwürdiges Gebäude handeln, fand am 17. November 2022, ein Ortstermin mit Vertreterinnen und Vertretern des Regierungspräsidiums Karlsruhe, dem Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart und der Stadt Schriesheim statt.