Das Land Baden-Württemberg, vertreten durch den Landesbetrieb Gewässer im Regierungspräsidium Karlsruhe, hat heute, 31. Juli 2023, die Planungsunterlagen für den Bau des Rückhalteraums (RHR) Elisabethenwört bei der Unteren Wasserbehörde im Landratsamt Karlsruhe zur Genehmigung eingereicht.
An der Planung des RHR Elisabethenwört wurde seit 2014 gearbeitet.
Der RHR Elisabethenwört ist einer von 13 Rückhalteräumen des Integrierten Rheinprogramms (IRP) in Baden-Württemberg. Er dient der Verbesserung des Hochwasserschutzes am Oberrhein.
Die Planungsunterlagen werden nun beim Landratsamt auf Vollständigkeit geprüft. Der eigentliche Antrag zum Verfahren wird nach Abschluss der Prüfung, möglicherweise mit notwendigen Ergänzungen zu den Unterlagen, gestellt.
Mit der Abgabe der Planungsunterlagen ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Erreichung der Ziele des Integrierten Rheinprogramms erreicht, um den vor dem Oberrheinausbau vorhandenen Hochwasserschutz naturverträglich wiederherzustellen. Nachdem im Frühjahr 2023 die Baumaßnahmen auf deutscher Seite zum RHR Kulturwehr Breisach abgeschlossen werden konnten, folgt nun der nächste Meilenstein im IRP. Der RHR Elisabethenwört lässt die Stufe der Planung hinter sich und tritt in das formelle Planfeststellungsverfahren ein. Er vervollständigt damit die im Regierungsbezirk Karlsruhe auf der freifließenden Rheinstrecke insgesamt vorgesehenen Rückhalteräume des IRP - ein wichtiger Schritt zu effektivem und solidarischem Hochwasserschutz für alle Rheinanliegenden.
Beim RHR Elisabethenwört handelt es sich um ein anspruchsvolles Vorhaben, bei dem vielfältige Belange zu berücksichtigen waren. Nun wurde für alle Herausforderungen eine gute technische und umweltverträgliche Lösung gefunden, um die ehemaligen Überflutungsflächen auf Elisabethenwört wieder für den Hochwasserschutz zu aktivieren.
Der Landesbetrieb Gewässer schafft es mit seiner nun vorgelegten Planung, die Funktion des RHR mit einem möglichst geringen Eingriff ins Naturschutzgebiet zu realisieren. Durch verschiedene Optimierungen im Verlauf der Planung konnte der Eingriff noch einmal reduziert werden. Auch bestehenden Sorgen bezüglich der Grundwasserhaltung in der Ortslage Rußheim wurde Rechnung getragen, indem vertiefte Untergrunderkundungen durchgeführt und aus diesen Erkenntnissen heraus zusätzliche Brunnen zum Schutz gegen vorhabenbedingte Grundwasseranstiege eingeplant wurden.
Die Komplexität des Vorhabens und die Tiefe der verschiedenen Untersuchungen spiegeln sich auch in den nun eingereichten Plänen, Berechnungen und Berichten wider. Der Genehmigungsbehörde wurde ein Plansatz, der zwei Dutzend prallgefüllte Ordner mit sämtlichen Antragsunterlagen füllt, übergeben.
Mit der Einreichung der Unterlagen beginnt nun das Planfeststellungsverfahren, das in den Händen der zuständigen unteren Wasserbehörde im Landratsamt Karlsruhe liegt. Nach Abschluss der Vollständigkeitsprüfung und der darauffolgenden formalen Antragstellung beginnt die förmliche Öffentlichkeitsbeteiligung.