Pressemitteilung

Weschnitz: Herstellung der Durchgängigkeit an der Gleite in Weinheim

Baubeginn ab Anfang August 2022

Die Weschnitz fließt von links nach rechts. Der kurze steile Abschnitt der Weschnitz ist die sogenannten Gleite. Auf weniger als 2 Meter fällt die Sohle der Weschnitz einen Meter nach unten. Ober- und Unterstrom der Gleite befinden sich die Auslässe der angrenzenden Wasserkraftanlage. Die Ufer der Weschnitz sind mit Wasserbausteinen gesichert. Im Vorland stehen Bäume.

Die Gleite in der Weschnitz in Weinheim befindet sich auf Höhe der Unteren Hildebrandschen Mühle und ist ein Wanderhindernis für Fische und Kleinstlebewesen (Pressemitteilung vom 17. Februar 2022). Im Rahmen der Umsetzung der in der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) definierten Ziele soll die Sohlgleite der Weschnitz in Weinheim ab Anfang August 2022 deshalb zurückgebaut werden. Damit wird die ökologische Durchgängigkeit für Fische und Kleinstlebewesen wiederhergestellt und der gute ökologische Zustand des Gewässers gefördert. Die Arbeiten können voraussichtlich bis Ende September 2022 abgeschlossen werden. Im Bereich der Baustellenzufahrt (Birkenauer Talstraße östlich der Grundelbachstraße) kann es während der Materialanlieferung und -abfuhr zu kurzfristigen und kurzzeitigen Beeinträchtigungen des Verkehrs kommen. In diesen Phasen wird der Verkehr durch eine Ampelanlage geregelt.

Die vorhandene Sohlgleite mit einem Höhenunterschied von etwa einem Meter stellt für viele Fische und Kleinstlebewesen ein nicht überwindbares Hindernis dar, insbesondere für die typische Fisch-Wanderbewegung flussaufwärts. Mit dem Rückbau der Gleite wird dieses Hindernis beseitigt. Der reine Rückbau des Betonkörpers verbessert bereits die Qualität der Gewässersohle, die zukünftig wie in natürlichen Gewässern aus Schluff, Sand, Kies und Steinen bestehen wird. Der Höhenunterschied bleibt jedoch bestehen. Damit auch die schwimmschwächeren Tiere im Gewässer diese Stelle zukünftig passieren können, wird der vorhandene Höhenunterschied in der Gewässersohle über eine Länge von rund 70 Meter verzogen. So kann ein naturnahes Gefälle hergestellt werden.

Zusätzlich sollen mit der Maßnahme auch die Lebensräume für Fische in der Weschnitz optimiert werden. So werden tiefe Wasserstellen, sogenannte Gumpen, geschaffen, die für ausgewachsene Fische wichtige Rückzugsräume darstellen und im Winter als Einstand genutzt werden. Insbesondere in Niedrigwasserzeiten sind Gumpen wichtige Rückzugsräume für viele Arten. Störsteine und Buhnen werden die Strukturvielfalt in der Weschnitz erhöhen, sodass verschiedenste Lebensräume, gekennzeichnet durch unterschiedliche Wassertiefen, Fließgeschwindigkeiten und Sohlsubstrate, für unterschiedlichste Arten zur Verfügung stehen.

Um die Fische vor der Bautätigkeit zu schützen, werden diese im Vorfeld der Maßnahme durch eine Fischbestandsbergung mittels Elektrobefischung in einen anderen Abschnitt der Weschnitz umgesiedelt.

Das Regierungspräsidium Karlsruhe bittet die Verkehrsteilnehmenden für die Belastungen und Behinderungen um Verständnis.

Weitere Informationen zum Projekt