Die Baumaßname des Regierungspräsidiums Karlsruhe zum Neubau des Hochwassermeldepegels „Pegel Weinheim“ und paralleler Böschungssanierung an der Weschnitz ruht ab Samstag, 18. September 2021. Grund für die Baupause ist die durch die Wartungs- und Reinigungsarbeiten ab Montag, 20. September 2021, erforderliche Vollsperrung des Saukopftunnels (B 38) durch den Rhein-Neckar-Kreis. So sollen die zu erwartenden verkehrsbedingten Beeinträchtigungen minimiert werden. Die Wiederaufnahme der Bautätigkeiten am Pegel erfolgt wegen der nach der Vollsperrung anstehenden Herbst- und Winterwitterung im Frühjahr 2022.
Die Entscheidung für die Baupause erfolgte in Abstimmung mit dem Amt für Straßen- und Radwegebau des Rhein-Neckar-Kreises, das aufgrund der Sperrung des Saukopftunnels den Verkehr über die Birkenauer Talstraße umleitet. Die zeitliche Koordination der laufenden Baustellen dient dazu, die Belastung der Verkehrsteilnehmenden zu minimieren. Die während der Bauzeit des Pegels bestehende halbseitige Sperrung der Birkenauer Talstraße wird während der Baupause aufgehoben. Auch die Baustelleneinrichtung wird weitgehend zurückgebaut. Dadurch wird sichergestellt, dass im Hochwasserfall das Wasser der Weschnitz schadlos abfließen kann.
Am neuen Pegel wird zukünftig der Wasserstand der Weschnitz in Weinheim gemessen. Zusammen mit den Abflussdaten des unterstromigen Pegels „Weinheim-SKA (Seilkrananlage)“ an der Fußgängerbrücke in Verlängerung der Erbsengasse können so Hochwasservorhersagen gemacht werden.
Im Zuge der bisherigen Baumaßnahmen wurden die Gewässersohle sowie die Böschungen im Pegelbereich gepflastert. Dafür musste die Weschnitzsohle trockengelegt werden. Dies erfolgte, in dem seit Mai 2021 die Weschnitz oberstrom der Grundelbachstraße aufgestaut und über zwei Rohre auf dem Vorland geleitet wurde. Außerdem wurde mittels Pumpen der Grundelbach umgeleitet und Restwasser aus der Weschnitz herausgepumpt. Zum Schutz der Fische in der Weschnitz wurden diese vor der Trockenlegung mittels Elektrobefischung umgesiedelt.
Die Pflasterung der Gewässersohle und der Böschungen auf rund 40 Meter Länge hat positive Auswirkungen auf die Arbeitsweise des neuen Pegels. Die mit dem Pflaster geschaffene glatte Oberfläche sorgt für ein gleichmäßiges ruhiges Fließen und somit eine ebene Oberfläche des Wassers. Dadurch kann der Wasserstand beziehungsweise die Wassertiefe eindeutig gemessen werden. Ohne das glatte Pflaster würden sich Wellen bilden und es gäbe verschiedene Wassertiefen für die Wellenberge und -täler. Da jedoch zur Hochwasserprognose jedem Abfluss genau ein Wasserstand zugeordnet werden muss, ist die eindeutige Messung des Wasserstandes sehr wichtig. Auch darf sich der Querschnitt des Gewässers im Bereich der Wasserstandsmessung nicht durch Anlandungen oder Abtragungen verändern. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass der Grundelbach ein großes Erosionspotenzial hat, wenn er mit erhöhtem Abfluss in die Weschnitz mündet. Um dem entgegenzuwirken, wurde der Mündungsbereich des Grundelbachs aufgeweitet. Mit der Aufweitung hat das Wasser mehr Platz und verliert an Fließgeschwindigkeit sowie an Erosionskraft. Neben dem Pflaster wurden auch die neuen Pegeltreppen am Ufer bereits hergestellt.
Im Frühjahr 2022 stehen noch Restarbeiten im Pegelbereich, die Böschungssanierung sowie die Herstellung der Wasserstands-Messtechnik an. Über die Wiederaufnahme der Arbeiten wird zu gegebener Zeit informiert.
Weitere Informationen zu der Maßnahme „Neubau des Pegels Weinheim“ sind auch auf der Internetseite des Regierungspräsidiums Karlsruhe abrufbar.