Pressemitteilung

Rebhuhnschutz Schefflenztal

Rufe von balzenden Rebhähnen erleben!

Termin: 17. März 2023
Zeit: 18:30 Uhr – 20 Uhr
Ort: Kreuzung Odenwaldstraße/ L 520 und Eberbachstraße in 74850 Kleineicholzheim-Schefflenz

Das Rebhuhn ist akut vom Aussterben bedroht. In der Region Schefflenz (Neckar-Odenwald-Kreis) befindet sich derzeit das bedeutendste Restvorkommen im gesamten Regierungsbezirk. Eine Initiative zahlreicher lokaler Akteure unter der Leitung des Naturschutzreferats im Regierungspräsidium Karlsruhe setzt sich seit 2021 für den Rebhuhnschutz im Schefflenztal ein.

Was brauchen Rebhühner für erfolgreiche Bruten? Wie finden balzende Rebhähne eine paarungsbereite Henne? Wie viele Rebhühner gibt es aktuell in der Region? Und wie werden die Rebhühner überhaupt gezählt?

Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, laden die Initiatoren des Projekts Rebhuhnschutz Schefflenztal interessierte Bürgerinnen und Bürger am Freitag, 17. März 2023, zu einer Exkursion ein.

Festes Schuhwerk und angepasste Kleidung sowie gegebenenfalls ein Fernglas werden empfohlen.

Nach erfolgreicher Balz werden die Rebhühner in den kommenden Tagen mit dem Nestbau beginnen. Auch Erholungssuchende können dann zum Schutz der Rebhühner beitragen, indem sie bis zum Ende der Aufzuchtzeit im August auf den Wegen bleiben und Hunde anleinen.

Bei ungünstiger Witterung wie Dauerregen oder sehr starkem Wind muss die Veranstaltung leider entfallen.

Hintergrundinformationen zum Rebhuhnmonitoring

Das landesweite Monitoring von Rebhühnern findet regelmäßig im zeitigen Frühjahr statt. Es wird von der Ornithologischen Gesellschaft Baden-Württemberg im Auftrag der Landesanstalt für Umweltschutz koordiniert. Die Projektgruppe Rebhuhnschutz Schefflenztal beteiligt sich an dieser landesweiten Bestandserfassung. Bei der Frühjahrszählung gehen die Vogelkundler entlang bestimmter Wege und spielen Klangattrappen ab. Wenn sich ein Balzhahn in der Nähe befindet, nimmt er das Abspielen des Rufs als den eines "Rivalen" wahr und antwortet ebenfalls mit Rufen. Diese Rufe werden gezählt und verortet. Im Rahmen des Monitorings werden alle rufenden Hähne und natürlich auch gesichtete Hennen gezählt und in eine Karte eingetragen. Dies ermöglicht dann eine Abschätzung der Bestandszahlen und ein Ausrichten der Maßnahmen auf die aktuell genutzten Lebensräume. Ergänzt wird das Frühjahrs-Monitoring durch weitere Sichtungen im Jahresverlauf. In den Herbst- und Wintermonaten lassen sich die Rebhühner dabei in Familienverbänden, sogenannten „Ketten“ von bis zu 25 Tieren beobachten.

Beim Monitoring 2022 im Neckar-Odenwald-Kreis wurde die Region um Schefflenz als Schwerpunktgebiet des Rebhuhns im Regierungsbezirk Karlsruhe bestätigt (Pressemitteilung vom 20. Mai 2022). Im Landkreis wurden sonst nur noch vereinzelte Nachweise aus dem Gebiet zwischen Hardheim und Rosenberg gemeldet. Ergebnisse des diesjährigen Monitorings werden Ende März dieses Jahres erwartet.

Weitere Informationen zum Monitoring seltener Brutvogelarten in Baden-Württemberg

Hintergrundinformationen zum Projekt Rebhuhnschutz Schefflenztal

Die Bestände des Rebhuhns sind in den letzten Jahrzehnten europaweit um über 90 Prozent zurückgegangen. In Baden-Württemberg wird das Rebhuhn auf der Roten Liste als „vom Aussterben bedroht“ geführt. Das 100 Quadratkilometer große Projektgebiet zwischen Schefflenz, Billigheim, Mosbach, Elztal und Seckach umfasst das bedeutendste noch verbliebene Verbreitungsgebiet des Rebhuhns im gesamten Regierungsbezirk Karlsruhe.

Beim 2021 gestartete Projekt zum Rebhuhnschutz Schefflenztal arbeiten zahlreiche Akteure vor Ort zusammen. Unter Federführung des Naturschutzreferates am Regierungspräsidium sind Vertreterinnen und Vertreter der NABU-Gruppen Mosbach und Seckach-Schefflenztal sowie der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Neckar-Odenwald und des Hegerings Schefflenztal aktiv. Weiterhin arbeiten der Landschaftserhaltungsverband Neckar-Odenwald-Kreis und der Bauernverband mit. Und auch die Kommunen Schefflenz, Billigheim, Elztal, Seckach und Mosbach sowie die Naturschutz-, Landwirtschafts- und Jagdbehörden des Landratsamtes Neckar-Odenwald-Kreis unterstützen das Projekt. Ziel der Initiative ist die langfristige Erhaltung der Rebhühner und die Stärkung der Bestände im Schefflenztal.

Gemeinsames Ziel der Initiative „Rebhuhnschutz Schefflenztal“ ist ein stabiler Rebhuhnbestand in der Region. Von dort aus kann das Rebhuhn hoffentlich auch andere Teile des Landkreises wieder besiedeln. Dafür muss der Lebensraum für das Rebhuhn verbessert werden: extensiv genutzte Äcker, blütenreiche Wiesen, mehrjährigen Brachen, hochstehende Grassäume und einzelne dichte Hecken können durch gezielte Landschaftspflege und veränderte Bewirtschaftung umgesetzt werden. Vor allem Landwirtschaft Betreibende, aber auch Kommunen können hier einen wichtigen Beitrag zum Rebhuhnschutz leisten.

Und auch Spaziergängerinnen und -gänger können durch ihr Verhalten Rebhühner schützen, indem sie Hunde an der Leine führen und die befestigten Wege im Gebiet während der Brutsaison nicht verlassen.

Um ihr Ziel zu erreichen, werden von allen Beteiligten gemeinsam vielfältige Aktivitäten umgesetzt. Seit dem Startschuss des Projekts wurden bereits zahlreiche Hecken gepflegt und intensive Öffentlichkeitsarbeit betrieben. Nachdem die öffentliche Informationsveranstaltung 2022 und der Informationsabend für Landwirtinnen und Landwirte im Januar 2023 sehr gut besucht waren, finden derzeit die Vorbereitungen für die Maßnahmenumsetzung auf landwirtschaftlichen Flächen statt.

Weitere Informationen zur Initiative Rebhuhnschutz Schefflenztal