Pressemitteilung

B 294: Sanierung der Ortsdurchfahrt Loßburg

Ergebnisse des Abstimmungsgesprächs des Regierungspräsidiums Karlsruhe mit dem Landratsamt Freudenstadt und der Gemeinde Loßburg

Innerörtliche Umleitung bleibt bestehen

 

Am 27. September 2021 haben die Bauarbeiten an der B 294 und der L 408 in der Ortsdurchfahrt von Loßburg begonnen. Bei der Maßnahme handelt es sich um eine Gemeinschaftsmaßnahme des Regierungspräsidiums Karlsruhe, der Gemeinde Loßburg und den Stadtwerken Freudenstadt.

Aufgrund von anfänglichen Schwierigkeiten bei der Verkehrsführung im Bereich der innerörtlichen Umleitungen haben die zuständigen Behörden, das Regierungspräsidium Karlsruhe, das Landratsamt Freudenstadt sowie die Gemeinde Loßburg in der vorletzten Woche die Situation vor Ort nochmals erörtert. Nach eingehender Diskussion zu eventuellen Verbesserungen haben sich alle Teilnehmer darauf geeinigt, dass die aktuell bestehende innerörtliche Umleitung während der Bauzeit in der Ortsdurchfahrt Loßburg bestehen bleiben soll, da es hierzu keine vertretbare und sicherere Alternative gibt.

Die Ortdurchfahrt Loßburg weist in den nicht aufgeweiteten Bereichen Breiten im Mittel von rund 7,20 Meter auf. Aufgrund der in der Arbeitsschutzrichtlinie (ASR) geforderten Reststraßenbreiten kommt daher eine halbseitige Sperrung der Ortsdurchfahrt nicht in Frage. Die Gesamtmaßnahme muss deshalb zwingend unter Vollsperrung durchgeführt werden. Unabhängig davon hat das Regierungspräsidium trotzdem weitere Optionen für eine halbseitige Sperrung geprüft:

Überlegungen, die motorisierten Verkehrsteilnehmer bei einem halbseitigen Bau über die bestehenden Gehwege zu führen, können insbesondere aus Sicherheitsgründen nicht weiterverfolgt werden. Durch eine halbseitige Sperrung würde die Möglichkeit entfallen, den Fußgängerverkehr in der Ortsdurchfahrt durch die Baustelle zu führen, da die Gehwege auf der einen Seite vom Verkehr genutzt werden müssten und auf der anderen Seite durch die Arbeiten am und im Gehweg nicht nutzbar wären. Somit wäre auch die fußläufige Erreichbarkeit der anliegenden Häuser nicht mehr gewährleistet. Die Situation für Fußgänger und Radfahrer wäre damit ungleich schlechter als in der aktuell bestehenden innerörtlichen Umleitungsstrecke.

Da die Gehwege auf beiden Seiten der Straße erneuert werden müssen und parallel dazu auch Leitungsverlegungen der Deutschen Telekom stattfinden, müsste außerdem nach Fertigstellung einer Straßenhälfte der Verkehr über einen größeren Zeitraum auf dem neu hergestellten Gehweg geführt werden.

Darüber hinaus würde dennoch der Ausweichverkehr über Wassergraben, Obere Schulstraße, Breuningerweg, Äußere Masselstraße ohne Sicherungsmaßnahmen und Ampeln dann für Schulweg und Fußgänger enorme Gefahren bedeuten.

Ein weiteres Problem stellt die im Straßenkörper der B 294 mittig verlaufende Wasserleitung dar. Diese muss im Zuge der Gesamtmaßnahme im BA III (Kinzighaus bis altes Rathaus) ebenfalls erneuert werden. Die halbseitige Führung des Verkehrs auf der B 294 wäre im Bereich der Neuverlegung der Wasserleitung damit schon technisch nicht möglich. Die Neuverlegung des Kanals im Bereich Autohaus Loßburg (BA II) führt dazu, dass ein großer Straßengraben mittig des Straßenkörpers notwendig wird. Außerdem würde sich bei einer halbseitigen Sperrung, neben den technischen Schwierigkeiten bei der Bauabwicklung, eine erhebliche Bauzeitverlängerung auf das Doppelte, etwa 28 Monate, ergeben. Damit würden sich die Überschneidung mit den anstehenden Baustellen der Deutschen Bahn und der Schienenersatzverkehr mit extrem langen Bussen weiter verlängern.

Vor diesem Hintergrund sind das Regierungspräsidium Karlsruhe, das Landratsamt Freudenstadt sowie die Gemeinde Loßburg zum Ergebnis gekommen, dass der motorisierte Verkehr, insbesondere auch von LKW, während der Bauzeit in der Ortsdurchfahrt nicht möglich ist. Der Fokus ist daher auf eine Optimierung der bestehenden innerörtlichen Umleitungsstrecke zu richten.

Zur Optimierung wurde zwischenzeitlich zur sicheren Führung des Fuß- und Schülerverkehrs auf Initiative der Gemeinde Loßburg und des Regierungspräsidiums Karlsruhe ein alternativer Fußweg inklusive notwendiger Wegbeleuchtung am Waldrand parallel des Breuningerwegs eingerichtet. Durch diese Alternativtrasse sollen vor allem die Schulkinder über eine sichere, vom Hauptverkehr abgerückte Wegführung, zur Schule gelangen. Die Absicherung im weiteren Gehwegsverlauf Breuningerweg bis Äußere Masselstraße wurde von der Verkehrsbehörde als Scheinsicherheit bewertet, da bei Ausweichmanövern in die Absperrgitter oder Poller diese umkippen und Fußgänger verletzen könnten.

Weiterhin wurde gemeinsam beschlossen, die innerörtliche Umleitung zu optimieren, indem im Bereich des Breuningerwegs der Grünstreifen zurückgebaut wird. Hier konnte die bestehende Straßenengstelle durch die nachträgliche Befestigung der Grünflächen und der Fällung der bestehenden Baumreihe beseitigt werden. In Zukunft kann hier nun ein Begegnungsverkehr ohne Ampelregelung stattfinden.

Im Bereich der innörtlichen Umleitung werden zur Steigerung der Sicherheit der Fußgänger und Anwohner außerdem weiterhin Geschwindigkeitskontrollen sowie Kontrollen der Berechtigung zur Nutzung der Strecke als Anlieger stattfinden.

Das Regierungspräsidium Karlsruhe, das Landratsamt Freudenstadt sowie die Gemeindeverwaltung Loßburg sind weiterhin in engem Austausch, mit dem Ziel, die Belastungen für die Verkehrsteilnehmer und insbesondere die Anlieger so gering wie möglich zu halten. Für die unvermeidbaren Belastungen und Behinderungen wird um Verständnis gebeten.

Weitere Informationen unter VerkehrsInfo BW mit aktuellen Informationen zur Verkehrslage und zu Baustellen sowie in der "VerkehrsInfo BW" - App.