Pressemitteilung

B 462: Radweglückenschluss zwischen Weisenbach und Gernsbach-Hilpertsau

Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder informierte Weisenbacher Gemeinderat über erneute Verzögerungen

 

Das Regierungspräsidium Karlsruhe plant und baut den Lückenschluss im Radnetz zwischen den Gemeinden Weisenbach und Gernsbach-Hilpertsau. Entlang der Murg, zwischen Freudenstadt und Rastatt, erstreckt sich der touristisch genutzte Radweg „Tour de Murg“. Der Radweg verläuft bis auf den Abschnitt zwischen den Gemeinden Weisenbach und Gernsbach-Hilpertsau auf separaten Rad- oder Wirtschaftswegen. Hier müssen Radfahrerinnen und Radfahrer derzeit die Fahrbahn der vielbefahrenen B 462 nutzen. Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit baut das Regierungspräsidium Karlsruhe daher seit Februar 2020 eine Radwegbrücke über die Murg (Pressemitteilung 6. Februar 2020).

Leider haben die Hochwasserereignisse der letzten beiden Jahre, die bei der Planung noch nicht bekannten geologischen Verhältnisse, die für die Tragwerksplaner sehr komplexe Geometrie der S-förmigen Brücke sowie die durch die Corona-Pandemie ausgelöste Materialknappheit am globalen Rohstoffmarkt, insbesondere für Stahl, zu erheblichen Verzögerungen geführt. Das Regierungspräsidium Karlsruhe hatte darüber am 30. September 2021 informiert und mitgeteilt, dass die Radwegbrücke nicht wie geplant in 2021 an den Radverkehr übergeben werden kann (Pressemitteilung 30. September 2021). Zu dem damaligen Zeitpunkt wurde mit einer Verschiebung der offiziellen Freigabe in September 2022 gerechnet.

Anfang April dieses Jahres informierte das Regierungspräsidium darüber, dass die deutlich verzögerte Stahlbestellung seitens der beauftragten Baufirma zu weiteren Verzögerungen führen wird und die Gesamtbaumaßnahme zum damaligen Kenntnisstand erst im März 2023 fertiggestellt werden kann (Pressemitteilung 1. April 2022). Nachdem die Materialdisposition Anfang Mai 2022 abgeschlossen werden konnte, nahm die Produktion des Stahlüberbaus zunächst an Fahrt auf. Neben der Ausführung weiterer Betonagearbeiten konnten die beiden bis zu 20 Meter langen Pylone mit einem Gewicht von circa 7,5 beziehungsweise 11,5 Tonnen bereits auf die Baustelle geliefert werden.

In der gestrigen Sitzung des Weisenbacher Gemeinderates, 5. Oktober 2022, musste Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder nun über eine erneut durch die Baufirma zu vertretende Verzögerung informieren. Grund für die weitere Verzögerung ist vor allem die, entgegen der ursprünglichen Annahme der Baufirma, deutlich zeitintensivere Fertigung des Stahlbaus. Besonders die bis zu 90 Millimeterdicken Stahlbleche des Überbaus stellten die Facharbeiter der beauftragen Stahlbaufirma vor enorme Herausforderungen bei den Schweißarbeiten. Weitere Schwierigkeiten ergaben sich durch die enorme Länge der einzelnen Stahlbauteile. Neben den bis zu 20 Meter langen, achteckigen Pylonen weisen auch die beiden Einzelteile des Stahlüberbaus jeweils knapp 28 Meter auf. Beim Schweißen der entsprechend langen Schweißnähte ist aufgrund von möglichem Verzug durch die entstehende Hitze besondere Sorgfalt geboten. Hier hat die Baufirma erst jetzt bei der Betrachtung der einzelnen Montageschritte für den Einhub der Brücke festgestellt, dass diese deutlich mehr Zeit als geplant in Anspruch nehmen werden.

Laut aktuellem Bauzeitenplan wird die Radwegbrücke bis März 2023 zwar soweit fertiggestellt sein, dass diese durch den Radverkehr befahren werden kann, die im Nachgang folgenden Restarbeiten, die unter anderem den Rückbau der Baustraße sowie die Vervollständigung der Kolksicherung umfassen, werden aber voraussichtlich erst im Mai 2023 abgeschlossen sein.

Die einzelnen Bauphasen in dem von der Baufirma vorgelegten aktuellen Bauzeitenplan sind nun sehr eng getaktet und enthalten für Unvorhergesehenes keine Puffer. Nicht berücksichtigt wurden außerdem die während der Herbst- und Wintermonate erhöhte Wahrscheinlichkeit für Starkregenereignisse sowie die im Frühjahr möglichen erhöhten Wasserstände der Murg durch die anstehende Schneeschmelze. Weiterhin könnte eine Frostperiode temperaturkritische Arbeiten, wie beispielsweise Betonagearbeiten oder die Beschichtung, verzögern. Das Regierungspräsidium schätzt daher, dass abhängig von der winterlichen Witterung und der Intensität und Dauer von zu erwartenden Schlechtwetterperioden, weitere Verzögerungen von ein bis zwei Monaten möglich sein könnten und die Brücke damit erst Ende Mai für den Radwegverkehr freigegeben werden kann.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie im Beteiligungsportal auf der Internetseite des Regierungspräsidiums Karlsruhe.

Aktuelle Informationen zur Verkehrslage und zu Baustellen in Baden-Württemberg sind unter VerkehrsInfo BW und in der VerkehrsInfo BW-App zu finden.