B 462, Radweglückenschluss zwischen Weisenbach und Gernsbach-Hilpertsau

Zahlen & Fakten

Vorhabenträger: Bundesrepublik Deutschland
Länge: ca. 500 Meter
Bauwerk: Neue Geh- und Radwegbrücke über die Murg (Länge ca. 55 Meter)
Kosten: 6,278 Mio. €
Baubeginn: erfolgte im Januar 2020 mit Vorarbeiten

Aktueller Stand

Im Bau.

Voraussichtliche Fertigstellung der Brücke mit erforderlichen Nacharbeiten: Sommer 2023.

Pressemitteilung vom 18.01.2023

Termine

Derzeit keine aktuellen Termine.

Kontakt

Fachinformationen (Projektleitung)

Claudia Oberle, Sachgebietsleitung
0721 926-3508
claudia.oberle@rpk.bwl.de

Jenny Wiedemann, Projektleitung
0721 926-7961
jenny.wiedemann@rpk.bwl.de

Öffentlichkeitsbeteiligung

Philipp Ilzhöfer
oeffentlichkeitsbeteiligung@rpk.bwl.de

 

Das Projekt

Ausgangslage

Entlang der Murg führt von Freudenstadt bis Rastatt ein ausgewiesener Radwanderweg, der auch als Erlebnistour „Tour de Murg“ bekannt ist. Dieser Radweg verläuft zum größten Teil auf separaten Rad- bzw. Wirtschaftswegen mehr oder weniger parallel zur Bundesstraße B 462. Teilweise liegt der Radweg auch auf Gemeinde- und Kreisstraßen.

Lediglich im rund 700 Meter langen Teilabschnitt zwischen Weisenbach und Gernsbach-Hilpertsau gibt es noch keinen separaten Radweg. Die Radfahrer sind hier gezwungen, die vielbefahrene Bundesstraße B 462 zu nutzen, was negative Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit hat. ​​

 

Ziele der Maßnahme

Ziel der Maßnahme ist es, eine sichere Radwegverbindung zwischen Weisenbach und Gernsbach-Hilpertsau zu schaffen und die Lücke des bestehenden „Tour-de-Murg“-Radwegs zwischen Freudenstadt und Rastatt zu schließen. Dadurch wird die Verkehrssicherheit für Radfahrer und für die Verkehrsteilnehmer auf der Bundesstraße B 462 erhöht. 

Geplante Maßnahmen

Das Kernstück der Planung ist eine neue Brücke für Fußgänger und Radfahrer über die Murg mit einer harmonischen S-förmigen Linienführung des Radwegs im Grundriss. Als Tragwerk wurde eine Schrägseilkonstruktion mit Pylonen an den Ufern gewählt, welche die Murg mit einer Spannweite von rund 55 Metern frei überspannt.

Der zu bauende Bereich erstreckt sich beginnend in Weisenbach zwischen der Erschließungsstraße „In den Höfen“ und dem Beginn der Stützwand des bereits abgeschlossenen Bauabschnitts in Gernsbach-Hilpertsau in Höhe der Brücke zur Kartonagenfabrik.

Der Radweg wird in Weisenbach links der Murg weitergeführt. Beginnend an der Straßenbrücke folgt der Radweg den Gemeindestraßen „Kelterstraße“ und „In den Höfen“ auf einer Länge von ca. 180 m. Im weiteren Verlauf wird der zukünftige Radweg ein Stück weit entlang der Böschungsoberkante der Murg Richtung Rastatt geführt, bevor er die Murg auf der neu zu errichtenden Brücke überquert.

Mit dem Wechsel der Gewässerseite gelangt der Radweg auf die Gemarkung Hilpertsau. Der Radweg verläuft straßenbegleitend parallel zur Bundesstraße B 462. Unmittelbar nach der Werksbrücke zur Kartonagenfabrik beginnt der bereits fertiggestellte Radweg auf der Murgstützmauer Richtung Gernsbach. ​

Bauablauf

Die Baumaßnahme wird in zwei Bauabschnitten umgesetzt:

  1. Der erste Bauabschnitt umfasst den Wegebau auf Weisenbacher Gemarkung (einschließlich der Anwohnerstellplätze) sowie den Bau der neuen Radwegbrücke über die Murg.
  2. Der zweite Bauabschnitt umfasst den weiterführenden Wegebau parallel zur B 462 auf Gernsbacher Gemarkung.

Derzeit im Bau befindet sich der 1. Bauabschnitt:

  • Am 10.02.2020 wurde mit vorbereitenden Arbeiten, wie beispielweise der Kampfmittelsondierung, einer Elektrobefischung und der Anlage einer Baustraße in der Murg, sowie mit dem Bau einer provisorischen Umfahrung des Baufeldes zur Aufrechterhaltung des Verkehrs, begonnen.
  • Auf der Weisenbacher Murgseite konnten die neun gemeindeeigene Stellplätze sowie die Radwegzuführung zum neuen Brückenbauwerk bereits vollständig fertiggestellt und für den Verkehr freigegeben werden.
  • Parallel zum Straßenbau ‚in den Höfen‘ wurde die Gründung der konstruktiven Brückenbauteile hergestellt. Dazu wurden zahlreiche Bohrpfähle in den Untergrund getrieben, um künftig die Last in den anstehenden Granit ableiten zu können.
  • Nach Errichtung der Baugruben für die Brückenwiderlager konnten die konstruktiven Betonagearbeiten beginnen. Zunächst wurden auf der Gernsbacher Seite das Brückenwiderlager, der Pylonfußpunkt, sowie der Abspannblock für den Pylon hergestellt. Zusätzlich musste auf dieser Seite eine Stützwand zur Sicherung der Bundesstraße hergestellt werden. Nach Abschluss der Betonagearbeiten auf der Gernsbacher Seite wurden die Arbeiten auf die Weisenbacher Seite verlagert und dort das Widerlager, der Pylonfußpunkt sowie der Abspannblock betoniert. Mittlerweile konnten die Betonagearbeiten auf beiden Seiten abgeschlossen werden.
  • Anschließend an die Betonagearbeiten erfolgten Erdarbeiten, wie die Herstellung der Hinterfüllung der Widerlager sowie die Herstellung des Kolkschutzes zur Sicherung der Fundamente gegen Erosion durch die Murg.
  • Sowohl die beiden Pylonen als auch der Brückenüberbau bestehen vollständig aus Stahl. Nach abgeschlossener, kriegsbedingt sehr langwieriger Materialdisposition, erfolgte die Fertigung der Stahlbauteile im Werk des Stahlbauers. Mittlerweile konnten alle drei Bauteile fertig gestellt werden und die beiden Pylone wurden bereits im September auf die Baustelle transportiert. Der Stahlüberbau kann auf Grund seines Gewichts und seiner Größe nur in zwei Teile zerlegt als Sondertransport auf die Baustelle geliefert werden. Die Anlieferung ist für die erste Februarwoche 2023 geplant.
  • Der Einhebevorgang des Stahlüberbaus ist im Frühjahr 2023, im Anschluss an die Vormontage der auf die Baustelle gelieferten Stahlbauteile, geplant. Hierzu wird der gesamte Überbau als ein Teil (Transport auf die Baustelle in zwei Teilen) auf einem SPMT (umgangssprachlich Tausendfüßler genannt) über die zu Beginn errichtete Baustraße ins Flussbett transportiert und mit einem in der Murg stehenden Kran an seinen künftigen Standort gehoben.
  • Nach dem Einheben des Stahlüberbaus werden die noch ausstehenden Arbeiten am neuen Radweg abgeschlossen. Hierzu gehört beispielsweise das Aufbringen einer Betonfahrbahn auf dem Überbau sowie die Herstellung der Anschlüsse des Radwegs an das neue Brückenbauwerk. Zusätzlich kann abschließend der Kolkschutz vervollständigt werden.
  • Mit Fertigstellung des Bauwerks werden die errichteten Baubehelfe zurück gebaut. Das Material der Furt und Baustraße wird aus der Murg entfernt und die Verkehrsführung auf die alte Trasse der B 462 zurückverlegt.

Trotz des bisherigen Baufortschrittes musste das Regierungspräsidium bedauerlicherweise bereits mehrfach über Verzögerungen bei der Fertigstellung der Radwegbrücke informieren.
Gründe für die Verzögerungen waren bisher zahlreiche Hochwasserereignisse, bei der Planung noch nicht bekannte geologische Untergrundverhältnisse, die für die Tragwerksplaner sehr komplexe Geometrie der S-förmigen Brücke sowie die derzeit herrschende Materialknappheit am globalen Rohstoffmarkt, insbesondere für Stahl.
Zuletzt kommunizierte das Regierungspräsidium eine Fertigstellung der Gesamtmaßnahme im Frühsommer 2023.
Entgegen der bisherigen Erfahrungen bei der Genehmigung von Schwertransporten, gestaltete sich die Einholung der Transportgenehmigung für die Radwegbrücke äußerst schwierig: da die Brückentransporte eine Länge von circa 30 Metern, eine Breite von über 6 Metern und ein Gewicht von etwa 100 Tonnen aufweisen, mussten auf der etwa 430 Kilometer langen Strecke vom Fertigungsort der Brücke in Furth im Wald an der deutsch-tschechischen Grenze bis zu ihrem Bestimmungsort in Weisenbach, viele verschiedene Stellen angehört, und mögliche Transportstrecken geprüft werden.
Mittlerweile liegt die Transportgenehmigung vor und die beiden Hälften des Stahlüberbaus der Radwegbrücke sollen in der ersten Februarwoche 2023 auf die Baustelle transportiert werden.
Infolge der verspätet erteilten Genehmigung kommt es nun allerdings auch zu Verzögerungen bei den noch auszuführenden Arbeiten. Nach aktuellem Stand soll das Bauwerk im Sommer 2023 fertiggestellt werden.

Derzeit in der Planung befindet sich der 2. Bauabschnitt:

Der Anschluss an den bereits bestehenden Radweg in Richtung Gernsbach erfolgt im Nachgang zum Bau der Radwegbrücke. Nach einem Eigentümerwechsel der Papierfabrik werden derzeit Detailabstimmungen mit den Eigentümern der angrenzenden Grundstücke geführt.

Informieren Sie sich

Öffentlichkeitsbeteiligung

Alle Maßnahmen zur Öffentlichkeitsbeteiligung und Kommunikationsmaßnahmen werden in den Planungsprozess des Projektes integriert. Hier können Sie sich künftig über die aktuellen Beteiligungsmaßnahmen informieren und die aktuellen Planungsunterlagen einsehen.

Planung