Lußhardt zwischen Reilingen und Karlsdorf (FFH-Gebiet 6717-341), Saalbachniederung bei Hambrücken (VSG 6817-441) und Hardtwald nördlich von Karl​​​​​​​​sruhe (VSG 6916-441)​

Charakteristik

Die FFH- und Vogelschutzgebiete (Natura 2000-Gebiete) erstrecken sich über insgesamt 6484 ha vom Stadtkreis Karlsruhe über den Landkreis Karlsruhe bis Hockenheim im Rhein-Neckar-Kreis. Insgesamt haben 20 Städte und Gemeinden Anteil an den Natura2000-Gebieten. Die größten Flächenanteile haben Waghäusel, Bruchsal und Graben-Neudorf. Das FFH-Gebiet Lußhardt zwischen Reilingen und Karlsdorf erstreckt sich über eine Fläche von 4896 ha mit 4 Teilgebieten, das Vogelschutzgebiet Saalbachniederung bei Hambrücken ist in dieses FFH-Gebiet eingebettet und umfasst 385 ha. Das Vogelschutzgebiet Hardtwald nördlich von Karlsruhe ist 1588 ha groß.​

Kontakt

Regierungspräsidium Karlsruhe
Telefon: 0721 926-4351
natura2000@rpk.bwl.de

 

Besonderheiten

Die Lußhardt ist wie die anderen Hardtwälder ein großes zusammenhängendes Waldgebiet auf der eiszeitlichen Niederterrasse der Rheinebene, lokal mit Flugsand und Binnendünen. Binnendünen mit Magerrasen kommen auf ca. 35 ha vor. Hervorzuheben sind außerdem die überwiegend aus Ackerbrachen hervorgegangenen Sandrasen auf Flugsanddecken. Naturschutzfachlich von besonderer Bedeutung sind die lichten alten Buchen- und Eichenwälder auf Flugsand und Binnendünen mit Ziegenmelker, Schwarzspecht, Hohltaube und Heldbock. Bemerkenswert sind außerdem die geophytenreichen, gut ausgebildeten Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwälder entlang der bewaldeten Bachniederungen. Pflanzengeographisch bedeutsam sind die darin befindlichen Vorkommen des seltenen Scheidigen Goldsterns. Auf der Niederterrasse wechseln ausgedehnte Kiefernwälder mit Laubwäldern aus Rotbuchen, Eichen und Hainbuchen. Hainsimsen- und Waldmeister-Buchenwälder dominieren auf 340 ha, Bodensaure Eichenwälder auf Sandebenen finden sich auf 41 ha und Auwälder mit Erle, Esche und Weide nur auf ca. 9 ha. Fließgewässer durchziehen die Gebiete überwiegend von Südost nach Nordwest als Lebensraum für Grüne Flussjungfer, Bitterling und Groppe, aber auch mit flutender Wasservegetation. In der Saalbachniederung erstrecken sich großflächig extensiv genutzte Wiesen. Insgesamt sind noch 37 ha blumenbunte Magere Flachland-Mähwiesen vorhanden.​

Vielfalt gemeinsam bewahren

Im Vogelschutzgebiet sind u.a. Artenschutzmaßnahmen für Ziegenmelker im Bereich Hochstetter Acker und im nördlichen Teil des Hardtwaldes geboten. Artenschutzmaßnahmen für Wendehals und Neuntöter sind ebenfalls notwendig. Die Saalbachniederung hat ihre naturschutzfachliche Bedeutung unter anderem als Dichtezentrum von Grauammer und Wachtel. Zahlreiche weitere Kleinode beherbergen die artenreichen Sandrasen mit den daran speziell angepassten Tiergemeinschaften. Die Sicherung einer weiträumig offenen und störungsarmen Wiesenlandschaft in der Saalbachniederung für die im Gebiet vorkommenden Vogelarten hat hohe Priorität. Gemeinsam wollen wir die lebensraum- und artspezifischen Beeinträchtigungen und Gefährdungen für die europäisch geschützten Natura 2000-Gebiete in Zukunft vermeiden und entgegen wirken. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit den Landnutzern eine vielfältige Biotopstruktur und hohe Artenvielfalt als europäisches Naturerbe zu erhalten, zu fördern und weiter zu entwickeln.

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