Baugrube für das künftige Südportal des Arlinger Tunnels ca. 100 m vor der künftigen Anschlussstelle B463/B294 (Wildbader Straße). Die Baugrube ist nahezu vollständig hergestellt, im oberen Bereich sind die gesicherten Böschungen mit Spritzbeton und Ankern zu sehen. Im Bereich der Baugrubensohle sind zwei Raupenbagger mit dem Abtrag des Festgesteins (untere Mergel und liegende Dolomite) beschäftigt, eine Walze verdichtet die freigelegte Baugrubensohle.

B 463, Westtangente Pforzheim, 1. Bauabschnitt

Zahlen & Fakten

1. Bauabschnitt
Vorhabenträger: Bundesrepublik Deutschland, Stadt Pforzheim
Aktuelle Gesamtkosten: ca. 163,5 Mio. €
Baulänge: ca. 2,75 km
Baubeginn: 2009
Bauende: voraussichtlich Ende 2023

Teilabschnitt 1.01
Bauzeit: 2009 - 2012
Baukosten: ca. 10,0 Mio. €

Teilabschnitt 1.02
Bauzeit: November 2015 - April 2019
Baukosten: ca. 20,0 Mio. €

Teilabschnitt 1.03
Bauzeit: Mai 2019 - voraussichtlich Ende 2023
Baukosten: ca. 133,5 Mio. €

Aktueller Stand

Bauausführung

Bauabschnitt 1.03 - Arlinger Tunnel:

  • Rohbauarbeiten bis voraussichtlich Frühjahr 2023
  • Herstellung der Betriebsausstattung voraussichtlich von Frühjahr 2023 bis Ende 2023
  • Verkehrsknotenpunkt B 463 / B 294: Anbindung des Arlinger Tunnels an die B 463 bis voraussichtlich Ende 2023

Termine

Ab 6. Februar 2023 bis voraussichtlich Mitte August 2023
Halbseitige Verkehrsführung auf der B 294 zwischen Pforzheim und Birkenfeld mit Einbahnstraßenregelung in Fahrtrichtung Pforzheim. Verkehrsteilnehmende von Pforzheim stadtauswärts werden umgeleitet.

Voraussichtlich von Mitte August 2023 bis Mitte September 2023
Vollsperrung der B 294 zwischen Pforzheim und Birkenfeld mit weiträumiger Umleitung

Pressemitteilung vom 02.02.2023

Kontakt

Fachinformationen

Claudia Oberle (Sachgebietsleitung)
0721 926-3508
claudia.oberle@rpk.bwl.de

Ralf Weisenburger (Projektleitung)
0721 926-7956
ralf.weisenburger@rpk.bwl.de

Svenja Maier (Bauleitung)
0721 926-3526
svenja.maier@rpk.bwl.de

Öffentlichkeitsbeteiligung

oeffentlichkeitsbeteiligung@rpk.bwl.de

Das Projekt

Ausgangslage

Im Innenstadtbereich Pforzheims treffen die Verkehrsströme dreier Bundesstraßen aufeinander. Die B10 kommt aus Karlsruhe und führt in Ost-West-Richtung nach Stuttgart, die B 294 aus dem Enztal führt in Süd-West-Richtung nach Bretten. Aus der Stadtmitte in Richtung Nagold führt die B 463 in Süd-Richtung.

Bedingt durch eine fehlende Verkehrsverbindung zwischen den qualifizierten Straßen im gesamten Raum westlich außerhalb von Pforzheim sowie dem ein- und ausströmenden Ziel- und Quellverkehr entsteht im Innenstadtbereich ein großer Anteil an Durchgangsverkehr mit entsprechend hohem Schwerverkehrsanteil. Daneben wird das beschriebene Netz an Wochenenden zusätzlich durch Freizeitverkehr belastet, der mangels alternativer Fahrtrouten in den Schwarzwald entsteht.

Im Falle der Nullvariante, d.h. bei Verzicht auf jegliche Realisierung von Um- und Ausbaumaßnahmen, wurden die Verkehrsmengen im Jahr 1999 bereits für das Jahr 2010 folgendermaßen prognostiziert:

  • B10 Karlsruher Straße: 31.000 Kfz/24h
  • B294 Bahnhof Brötzingen: 43.800 Kfz/24h

Dies verdeutlicht den unmittelbaren Bedarf einer leistungsfähigen Ortsumfahrung westlich von Pforzheim.

Die Bedeutung der Westtangente für die Entlastung der Innenstadt und der westlichen Bereiche von Pforzheim wurde auch im Verkehrsentwicklungsplan der Stadt Pforzheim bestätigt.

Geplante Maßnahmen

1. Bauabschnitt

Die Westtangente Pforzheim wird als Bundesstraße 463 geführt und verläuft von Nord nach Süd. Die Planung des 1. Bauabschnittes der Westtangente zwischen der A 8 und der B 294 ist in 3 Abschnitte unterteilt (vgl. Planungsunterlage „Gesamtübersicht Unterabschnitte“):

Bauabschnitt 1.01:

Der Bauabschnitt 1.01, welcher die Anbindung der Anschlussstelle A 8 „Pforzheim West“ an die B 10 umfasst, konnte bereits im Jahr 2012 baulich fertiggestellt werden.

Bauabschnitt 1.02:

Der im April 2019 fertiggestellte Bauabschnitt 1.02 beginnt im Norden im direkten Anschluss an die  Anschlussstelle der A 8 „Pforzheim-West“ (Bauabschnitt 1.01) und führt anschlussfrei in Richtung Süden, während die Heilbronner Straße und der Römerwestweg gekreuzt werden, bevor ein Anschluss an die Dietlinger Straße (L 562) erfolgt (sog. teilplanfreier Anschluss auf zwei Ebenen). Das Ende des Bauabschnittes 1.02 folgt dann circa 100 m südlich des Knotenpunktes am späteren Portal des sich derzeit im Bau befindlichen 1,3 km langen Arlinger Tunnels (Bauabschnitt 1.03).

Der Bauabschnitt 1.02 wurde in 5 Baulosen realisiert (vgl. Planungsunterlage „Übersicht Baulose, Bauabschnitt 1.02).

Bauabschnitt 1.03:

Der Bauabschnitt 1.03 umfasst den Streckenabschnitt des Arlinger Tunnels einschließlich der Anbindung an die B 294.

Arlinger Tunnel

Das künftige Nordportal und somit der Beginn des neuen Streckenabschnitts liegt circa 100 m südlich der L 562 (Dietlinger Straße), nordwestlich des Ortsteils Pforzheim-Arlinger. Von Nord nach Süd unterquert der Tunnel den Höhenrücken des Arlingers.

Das Bauvorhaben besteht aus dem eigentlichen Verkehrstunnel, der Hauptröhre, und einem im Osten angelegten Rettungsstollen sowie weiteren Teilbauwerken (vier Querschläge, drei Betriebszentralen, zwei Pannenbuchten, ein Löschwasserbecken, ein Havariebecken).

Die Länge des Tunnels beläuft sich auf 1.347,9 m. Der Rettungsstollen hat eine Länge von 1.077,3 m. Im Bereich des Nord- sowie Südportals werden die ersten circa 50 m in offener Bauweise gebaut. Der größte Teil des Tunnels wird in bergmännischer Bauweise hergestellt. Als Bauverfahren hierfür wird die neue österreichische Tunnelbauweise verwendet. Diese findet Anwendung auf Grund des inhomogenen Gebirges um auf gebirgsschonende Weise das Material auszubrechen. Es werden temporäre Sicherungen aus Spritzbeton, Ausbaubögen, Gebirgsankern und Spießen eingesetzt. Insgesamt werden in diesem Bauabschnitt circa 330.000 m3 Aushub- und Ausbruchmassen anfallen.

Die Bauzeit für die Rohbauarbeiten einschließlich der notwendigen Betriebsausstattung ist mit rund viereinhalb Jahren veranschlagt, sodass nach derzeitigem Kenntnisstand mit der Fertigstellung des Tunnelbauwerks und der Anbindung der neuen B 463 an die bestehende B 294 Ende 2023 gerechnet wird. 

Knotenpunkt B 463 / B 294

Das Bauvorhaben bildet den Lückenschluss zwischen dem Arlinger Tunnel und der B 294, Wildbader Straße.

Bei dem Neubau des Knotenpunktes für die Anbindung der B 463 an die im Süden verlaufende B 294 wird die B 463 um ca. 124 m verlängert und über eine Rampe an die B 294 angebunden. Der zukünftige Anschluss der B 463 an die B 294 erfolgt mit einer Lichtsignalanlage. Um die Verkehrsflüsse abzuführen, wird die B 294 im Knotenpunktbereich jeweils um einen Abbiegefahrstreifen erweitert. Für diese Erweiterung wird westlich der Anschlussstelle die vorhandene Böschung auf ca. 150 m, ab dem Bereich der Einmündung B 294 / Zum Lachenwäldle (in Fahrtrichtung Birkenfeld), abgetragen. Der Eingriff in das Gelände wird durch eine Winkelstützwand von bis zu ca. 6,70 m Höhe abgefangen.

Im Innenohr zwischen der Rampe und der B 294 wird die Grünfläche aufgeschüttet und zu einem Notlandeplatz für Helikopter ausgebildet.

Neben umfangreichen Erd- und Entwässerungsarbeiten (u.a. müssen ca. 35.000 m³ Boden und Fels abgetragen sowie ein ca. 200 m langer Regenwasserkanal (DN 1200) umgelegt werden) werden bestehende Wirtschaftswege erneuert.

Die Anschlussstelle B 463 / B 294 der Westtangente Pforzheim wird voraussichtlich im Dezember 2023 fertiggestellt sein.

Informationen zum 2. Bauabschnitt:

Der zweite Abschnitt umfasst mit dem „Sonnenbergtunnel“ die Weiterführung der Westtangente bis zur bestehenden Bundesstraße 463 und damit die überregionale Anbindung des Nagoldtals an die A 8. Dieser Bauabschnitt ist Gegenstand eines zukünftigen gesonderten Planrechtsverfahrens. Für den zweiten Bauabschnitt liegen bislang lediglich Linienuntersuchungen vor, die im Zusammenhang mit dem ersten Bauabschnitt mit den Trägern öffentlicher Belange in den Jahren 1984/ 1985 diskutiert wurden. Aufgrund der Einstufung der Maßnahme im Bedarfsplan wurde dieser Streckenabschnitt seitdem planerisch nicht weiterverfolgt. Im Bedarfsplan 2013 für Bundesfernstraßen ist der zweite Bauabschnitt im Weiteren Bedarf mit Planungsrecht eingestuft (WB).

 

Aktueller Stand Bauabschnitt 1.03

Am 24.05.2019 erfolgte der feierliche Tunnelanschlag. Im Anschluss wurde die Baustelle eingerichtet und die Baugrube im Bereich der offenen Bauweise Nord hergestellt. Im August 2019 konnte mit dem bergmännischen Vortrieb des Rettungsstollens und einen Monat später, im September 2019, mit dem bergmännischen Vortrieb der Hauptröhre begonnen werden. Seit Anfang Oktober 2020 erfolgen Arbeiten für die Herstellung der Baugrube im Bereich der offenen Bauweise Süd einschließlich Voreinschnitt. Hierbei fallen ca. 75.000 m³ Erdabtrag an. Nach nur rund eineinhalb Jahren Bauzeit erfolgte am 14.12.2020 der Tunneldurchschlag der Hauptröhre. Im Jahr 2020 konnten des Weiteren die bergmännischen Tunnelvortriebsarbeiten des Rettungsstollens sowie der Betriebszentrale Mitte vollständig abgeschlossen werden. Mit dem Abschluss des Strossen- und Sohlvortriebs der Hauptröhre im April 2021 wurde der bergmännische Tunnelvortrieb vollständig abgeschlossen.

Aktueller bzw. weiterer geplanter Bauablauf:

  • Anfang 2021 bis Frühjahr 2023:
    Innenausbau - Herstellung der Innenschale aus wasserundurchlässigem Stahlbeton mittels Schalwagen von Nord nach Süd; Herstellung des Havarie- und Löschwasserbeckens und der Betriebszentrale Mitte und Süd; Herstellung des Gewölbes im Bereich der offenen Bauweise (Süd und Nord); Herstellung der Entwässerungseinrichtungen; Verfüllen der Baugruben im Bereich der offenen Bauweisen Nord und Süd sowie Straßenbau- und Pflasterarbeiten; Herstellung der Betriebszentrale Nord
  • Herbst 2022 bis Ende 2023:
    Bauarbeiten zur Anbindung des Arlinger Tunnels an die bestehende B 294, Wildbader Straße, in Form einer Anschlussstelle (Knotenpunkt B 463 / B 294) mit Ampelregelung
  • Voraussichtlich ab Frühjahr 2023 bis Ende 2023:
    Herstellung der Betriebsausstattung des Arlinger Tunnels

Informieren Sie sich

Öffentlichkeitsbeteiligung

Alle Maßnahmen zur Öffentlichkeitsbeteiligung und Kommunikationsmaßnahmen werden in den Planungsprozess des Projektes integriert. Hier können Sie sich über die aktuellen Beteiligungsmaßnahmen informieren und die aktuellen Planungsunterlagerlagen einsehen.

Planung

Teilabschnitt 1.03