Bauland Mosbach​​​​​​​​ (FFH-Gebiet 662​0-341)​

Charakteristik

Das FFH-Gebiet liegt im Neckar-Odenwald-Kreis und erstreckt sich auf Teilen der Gemarkungen der Städte und Gemeinden Mosbach, Elztal, Binau, Neckarzimmern und Schefflenz. Es ist etwa 1357 ha groß und besteht aus 18 Teilflächen. Es schließt auf rund 300 ha acht Naturschutzgebiete ein und hat zudem Anteil an sechs Landschaftsschutzgebieten. ​

Kontakt

Regierungspräsidium Karlsruhe
Telefon: 0721 926-4351
natura2000@rpk.bwl.de

 

Besonderheiten

Das Gebiet umfasst neben Fließgewässern und angrenzenden Talflächen vor allem Hanglagen unterschiedlicher Neigung. Diese differenzierten Standortverhältnisse und eine lange Bewirtschaftungstradition führten zur Entwicklung eines vielfältigen Mosaiks unterschiedlicher Biotope, die zahlreichen gefährdeten Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum dienen. Durch den Einfluss der Schafbeweidung entstanden auf flachgründigen Böden über Kalkgestein die heute noch auf 4,5 ha erhaltenen Wacholderheiden. Dieser Lebensraumtyp tritt vereinzelt an süd- oder westexponierten, meist steilen Hängen auf. Schon von weitem sind die mit Wacholderbüschen bestandenen Halbtrockenrasen zu erkennen. Als Zeugen einer ehemals weitverbreiteten Weidewirtschaft sind sie, wie auch die etwa 17 ha Kalk-Magerrasen und ca. 11 ha orchideenreichen Kalk-Magerrasen, von hoher kulturhistorischer Bedeutung. Die Waldmeister-Buchenwälder sind auf über 480 ha vertreten, nur sehr kleinflächig kommen Orchideen-Buchenwälder und Labkraut-Eichen-Hainbuchenwälder vor.​

Vielfalt gemeinsam bewahren

Das Gebiet besitzt eine sehr hohe naturschutzfachliche Bedeutung. In der Elz, die zwischen Dallau und Neckarelz Teil des FFH-Gebiets ist, kommt der Strömer vor. Diese sehr seltene Fischart tritt in Deutschland nur in Baden-Württemberg und Bayern auf. Die Vorkommen in der Elz stellen die nördliche Grenze des Verbreitungsgebiets dieser Art dar. Der Strömer bewohnt saubere und strukturreiche Fließgewässer. Nahrung findet er in schnellfließenden Gewässerabschnitten, strömungsberuhigte Bereiche dienen hingegen als Ruhezonen. Der seltene Steinkrebs kommt im Gebiet nur noch im Nüstenbach vor. Mit dem Hirschkäfer ist die größte europäische Käferart im Gebiet auf etwa 140 ha zu Hause. Männliche Käfer können mehr als sieben Zentimeter lang werden. Ihren Namen verdankt die Art dem großen geweihförmigen Oberkiefer der Männchen. Hirschkäfer leben vor allem in alten Laubwäldern, vorzugsweise mit Eichen. Mehr als ein Dutzend europaweit bedeutsamer Lebensraumtypen treten im Gebiet auf. Hierzu zählen neben den Wacholderheiden auch artenreiche Mähwiesen, Kalk-Magerrasen, Kalktuffquellen, gewässerbegleitende Auenwälder mit Erle, Esche, Weide sowie verschiedene Ausprägungen von Buchen- und Eichenwäldern. Gemeinsam mit Ihnen wollen wir diese vielfältige Landschaft als europäisches Naturerbe erhalten.​

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