Magere Flachland-Mähwiese

Nördlicher Kraichgau (FFH-Gebiet 6718-311)

Charakteristik

Aus ursprünglich fünf FFH-Gebieten ging durch deren Zusammenlegung das Gebiet Nördlicher Kraichgau hervor. Es erstreckt sich auf einer Fläche von knapp 5.000 ha und besteht aus 61 Teilflächen, die zu den Ortschaften Angelbachtal, Bad Schönborn, Bammental, Dielheim, Eschelbronn, Helmstadt-Bargen, Ittlingen, Lobbach, Malsch, Mauer, Meckesheim, Mühlhausen, Neckarbischofsheim, Neidenstein, Nußloch, Östringen, Rauenberg, Sankt Leon-Rot, Sinsheim, Spechbach, Ubstadt-Weiher, Waibstadt, Wiesloch und Zuzenhausen gehören.

Kontakt

Regierungspräsidium Karlsruhe
Telefon: 0721 926-4351
natura2000@rpk.bwl.de

 

Besonderheiten

Der Nördliche Kraichgau ist deutlich von anthropogenen Einflüssen in Form von abwechslungsreichen Kulturlandschaften besonders im Bereich der Kinzig-Murg-Rinne und des Kraichgaus geprägt. Ein weiteres Zeugnis von menschlichen Einflüssen stellen die dort vorkommenden Hohlwege und Steinbrüche dar. Darüber hinaus findet man im Nördlichen Kraichgau aber auch naturnahe Laubwälder, Wiesenauen sowie Fließgewässer. Das Gebiet zeichnet sich ebenfalls durch den Wechsel von Wäldern mit großen zusammenhängenden Mähwiesen, Feuchtgrünland und orchideenreichen Trocken- sowie Magerrasen aus, in welchen unter anderem seltene Schmetterlinge zu finden sind.

Vielfalt gemeinsam bewahren

An die unterschiedlichen Bedingungen im Nördlichen Kraichgau haben sich viele Tierarten angepasst. So werden beispielsweise neben Auenbereichen auch alte Traktorspuren von der kleinen Gelbbauchunke besiedelt, während unser größter heimischer Molch, der Kammmolch, Seen und stehende Gewässer mit reicher Unterwasservegetation in den Auenwäldern vorzieht. Die Waldbereiche werden unter anderem vom Hirschkäfer genutzt. Der leicht an seinem eindrucksvollen Oberkiefer erkennbare Käfer benötigt Altholzbestände mit morschem und verpilztem Holzanteil. Schmetterlinge wie der Große Feuerfalter, die Spanische Flagge und der Helle Wiesenknopf-Ameisen-Bläuling lassen die blütenreichen Wiesen noch farbenfroher und lebendiger erscheinen. Bei Dunkelheit werden dagegen die Wiesen, Weiden und Wälder von Fledermäusen, wie dem Großen Mausohr, durchzogen.

Unser Ziel ist es, gemeinsam mit den Landnutzern eine vielfältige Biotopstruktur und hohe Artenvielfalt als europäisches Naturerbe zu erhalten, zu fördern und weiter zu entwickeln.

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