Rheinniederung Karlsruhe - Rheinsheim (VSG 6816-401)

Charakteristik

Vom Nordende der Stadt Karlsruhe über Eggenstein-Leopoldshafen und Linkenheim-Hochstetten bis Phillipsburg erstreckt sich an der Badisch-Pfälzischen Grenze das über 5100 ha große Vogelschutzgebiet Rheinniederung Karlsruhe - Rheinsheim. Geprägt ist es durch urwüchsige Auwälder an seinen Altrheinarmen und verlandete Schilfrohrbestände, in deren Anschluss auch Weiden und Pappeln zu finden sind. Damit bietet es optimale Rastmöglichkeiten für verschiedenste überwinternde Enten- und Gänsearten und ist als Brutgebiet zahlreicher Vogelarten von internationaler Bedeutung.

Kontakt

Regierungspräsidium Karlsruhe
Elena Ries
0721 926-7690
natura2000@rpk.bwl.de

Die Grafik zeigt drei Pfeile mit Text : Managementplan (MaP) geplant, MaP aktuell, MaP fertiggestellt. MaP aktuell ist rot umrandet - Hinweis, dass es sich hier um ein aktuelles Verfahren handelt.

 

Besonderheiten

Die Strukturen der urwüchsigen Auwälder und Schilfbereiche entlang des Rheins bieten Lebensraum für das wichtigste Eisvogelvorkommen am Oberrhein. Auch das auffällig gefärbte Blaukehlchen brütet im dichten Schilf. Die nahegelegenen Pappel- und Weidenbestände bieten ein Habitat für die sehr selten gewordene Beutelmeise, die ihrem Namen entsprechend in kunstvoll gefertigten beutelförmigen Nestern brütet.

Vielfalt gemeinsam bewahren

Die Vogelvielfalt in den Rheinniederungen ist geprägt durch besonders spektakuläre Vertreter. Der Drosselrohrsänger fällt in seinem optischen Auftreten deutlich weniger stark auf. Dafür verfügt er über einen charakteristischen Gesang, den man im entsprechender Umgebung von Sonnenaufgang bis nach Sonnenuntergang hören kann. Ein weiterer besonders heimlicher Bewohner der Uferbereiche ist die etwa taubengroße Zwergdommel. Hoch über diesen Uferbewohnern kreisen Greifvögel wie Schwarzmilan und Baumfalke während auf feuchten Wiesen und Ackerflächen Weissstörche nach Nahrung suchen. Doch auch in den Wintermonaten nimmt diese Vielfalt keinen Abbruch. So tummeln sich zwischen zahllosen überwinternden Tauch- und Gründelenten auch große Trupps nordischer Gänse oder sogar seltene Meeresenten und Säger.

Entsprechend ist es wichtig, diese einzigartigen Lebensräume der Rheinniederungen durch geeignete Schutz- und Pflegemaßnahmen zu erhalten und weiterzuentwickeln, um somit auch unserer Verantwortung für den europäischen Landschafts- und Artenschutz gerecht zu werden.