Der Landesbetrieb Gewässer im Regierungspräsidium Karlsruhe überarbeitet zurzeit die Antragsunterlagen für die Dammertüchtigung des Rheinhochwasserdamms (RHWD) XXXIX in Mannheim. Dabei wird die Variante einer durchgehenden statisch selbsttragenden Spundwand untersucht. Parallel erfolgen Modellberechnungen zum Grundwasser und zur Hydraulik des Rheins. Außerdem wird ein Baumgutachter beauftragt, der den Baumbestand entlang der Dammtrasse untersucht und Möglichkeiten für dessen Erhalt prüft.
Die bereits angekündigten Bodenuntersuchungen starten nun am 4. November 2024 und werden voraussichtlich April 2025 andauern (Pressemitteilung 3. Juli 2024). Die Bohrpunkte wurden in einem gemeinsamen Termin vor Ort unter Berücksichtigung der technischen und naturschutzfachlichen Anforderungen festgelegt.
Weitere Informationen zum Rheindamm Mannheim sind auf der Projektseite zu finden.
Hintergrund
Der Landesbetrieb Gewässer hat damit begonnen, die Planung für ein überströmungssicheres Bauwerk durch Einbringen einer statisch selbsttragenden Spundwand für die gesamte Dammtrasse des RHWD XXXIX zu erarbeiten (Pressemitteilung vom 3.7.2024). Mit dieser Bauweise ließe sich auch der Eingriff in den Baumbestand weiter verringern. Hierbei ist aber auch zu prüfen, inwieweit die Wasserwehr der Stadt Mannheim den Damm im Hochwasserfall kontrollieren und sichern kann. Zudem benötigt der Einbau der Spundwand einen Eingriffskorridor für das Baufeld.
Für alle Bäume wird im Zuge der Planung geprüft, ob sie erhalten bleiben können. Hierfür wird ein anerkannter Baumgutachter in Abstimmung mit dem Umweltamt der Stadt Mannheim durch den Landesbetrieb Gewässer bestellt. Er wird zunächst den Bestand bewerten und in der weiteren Planung prüfen, welche Bäume unter Berücksichtigung der technisch notwendigen Maßnahmen erhalten werden können.
Parallel wird die technische Planung weiter ausgearbeitet. Hierzu dienen die jetzt anstehenden Bodenuntersuchungen. Eine zentrale Frage wird dabei sein, wie tief eine selbsttragende Spundwand sein muss und welche Auswirkungen dies auf den Grundwasserstrom hat. Für die Erstellung eines Grundwassermodells sind Informationen über die Bodenbeschaffenheit in größerer Tiefe erforderlich. Diese sollen anhand von Bohrungen gewonnen werden. Die Höhe des Rheinwasserstands bei einem Extremhochwasser wird mit Hilfe eines hydraulischen Modells berechnet. Die Ergebnisse aus der Modellierung fließen in das Grundwassermodell und die technische Planung ein.
Das Regierungspräsidium Karlsruhe steht weiterhin in engem Austausch mit den Fachbehörden der Stadt Mannheim. Über weitere wichtige Etappen der Planung wird der Landesbetrieb Gewässer in Pressemitteilungen informieren.