Pressemitteilung

Ertüchtigung Rheinhochwasserdamm XXV / rechter Murgdamm

Nach dem Rheinhochwasser sind die Bauarbeiten wieder in vollem Gange

Während des Hochwassers im Sommer ruhten die Bauarbeiten zur Ertüchtigung des Rheinhochwasserdammes XXV. Nach dem Absinken der Wasserstände wurden die Bauarbeiten wiederaufgenommen und sind seitdem in vollem Gange.

Bauarbeiten auf der Gemarkung Steinmauern (Baulos 4.1)

Im Mai 2021 startete die Dammertüchtigung im Baulos 4.1. Das Baulos 4.1 erstreckt sich vom fertiggestellten Baulos 3 entlang des Ostufers des Goldkanals bis zur Zufahrt zum Ruderclub.

Die im Zuge der Dammertüchtigung erfolgten Arbeiten für die neue Stromversorgung des Ruderclubs sind abgeschlossen. Hierfür wurde eine neue Trafostation errichtet und ein Erdkabel verlegt, so dass die vorhandene Freileitung zurückgebaut werden konnte.

Das Baulos 4.1 beinhaltet eine etwa 300 Meter lange Dammbegradigung. Zunächst wurde die Trasse des neuen Dammes vorbereitet. So wurde ein fester Untergrund geschaffen, der die Auflast des neuen Dammes sicher tragen kann. Im Anschluss konnte die neue landseitige Berme geschüttet werden. Als der Rheinwasserstand unter 6,5 Meter am Pegel Maxau war und sich keine neue Hochwasserwelle abzeichnete, konnte die Dammbegradigung erfolgen. Dabei wurde der vorhandene Damm abgetragen und mit diesem Material der neue Damm aufgebaut. Da in diesem Zeitraum der Damm geschwächt war, wurde der Ablauf der Arbeiten im Vorfeld sehr detailliert geplant und mit allem Beteiligten abgestimmt. Unter hohem Einsatz aller Beteiligten konnte der neue Dammkörper in nur knapp zwei Wochen hergestellt werden.

Derzeit erhält der neue Damm den Wühltierschutz auf welchem der Oberboden aufgetragen wird. Auch die Wege auf der Dammkrone und der Berme müssen noch hergestellt werden. Noch dieses Jahr soll der Anschluss der Dammbegradigung zum Baulos 3 hergestellt werden. In diesem Zuge werden auch die Dammüberfahrt sowie der Weg zu den Grundstücken am Goldkanal wiederhergestellt. Während des Neubaus der Dammüberfahrt wird eine temporäre Zufahrt zu den Grundstücken am Goldkanal eingerichtet. Es ist mit kurzzeitigen Einschränkungen bei der Zugänglichkeit des Goldkanals zu rechnen.

Bis Frühjahr 2022 wird der südliche Abschnitt des Bauloses 4.1 ertüchtigt. Die mit der Dammbegradigung gewonnene Fläche auf der Wasserseite wird im Herbst 2023 mit standortgerechten Eichen und Weiden aufgeforstet und so Teil des ökologisch wertvollen Auwaldes entlang des Rheins.

Der Baubeginn des Bauabschnittes Baulos 4.2, von der Zufahrt zum Ruderclub bis zum Naturschutzgebiet Seitel ist für September 2023 vorgesehen. Die dafür erforderlichen Fällarbeiten werden im Winter 2022/23 durchgeführt.

Bauarbeiten auf der Gemarkung Elchesheim-Illingen (Baulose 5 und 6)

Der Bauabschnitt Baulos 5 auf der Gemarkung Elchesheim-Illingen verläuft zwischen dem Naturschutzgebiet „Seitel“ und der bereits fertiggestellten Dammbegradigung beim „Illinger Eck“.

Zurzeit laufen die Dammbauarbeiten am nördlichen und südlichen Ende des Bauabschnitts, da in diesen Bereichen aufgrund von Vorgaben des Naturschutzes nur in bestimmten Monaten im Jahr gearbeitet werden darf. Anschließend werden die Dammbauarbeiten in dem übrigen Bauabschnitt fortgeführt.

Die bestehende Abwasserdruckleitung, an der die Vereinshäuser am Goldkanal angeschlossen sind, quert den bestehenden Damm. Aus Hochwasserschutzgründen muss die bestehende Leitung stillgelegt, zurückgebaut und durch eine neue Abwasserdruckleitung ersetzt werden. Mit diesen Arbeiten wird im Oktober 2021 begonnen. Der genaue Zeitpunkt steht derzeit noch nicht fest, wird aber rechtzeitig bekanntgegeben. Die Arbeiten werden im Jahr 2021 abgeschlossen.

Parallel dazu laufen die Vorbereitungen für den Neubau des Durchlassbauwerkes und dem Anschluss der Leitungen an das Regenüberlaufbecken. Das bestehende Durchlassbauwerk entspricht nicht mehr dem Stand der Technik und wird außer Betrieb genommen und zurückgebaut. Die Arbeiten an dem Durchlassbauwerk werden voraussichtlich im Frühjahr 2022 abgeschlossen. Der Rückbau der bereits stillgelegten sogenannten „NATO-Pipeline“ wird voraussichtlich bis Sommer 2022 abgeschlossen.

Der Bauabschnitt Baulos 6 verläuft zwischen der Dammbegradigung beim „Illinger Eck“ bis zur Kreisstraße K 3724 bei Au am Rhein. Zurzeit laufen die Bauarbeiten für die Sanierung des Lachenwiesenweges. Diese Wegebauarbeiten werden im Oktober 2021 fertiggestellt. Wesentliche Teil-Abschnitte des Dammes wurden bereits bis zum Jahr 2020 fertiggestellt. Die Wiederansiedlung wertgebender Arten in den bereits fertiggestellten Abschnitten war erfolgreich, so dass voraussichtlich ab dem Frühjahr 2022 die restlichen Teil-Abschnitte des Dammes angegangen werden können.

Bauarbeiten auf der Gemarkung Au am Rhein (Baulos 7)

Der Bauabschnitt Baulos 7 unterteilt sich in die zwei Baulose 7.1 sowie 7.2 und erstreckt sich zwischen der Kreisstraße K 3724 auf Höhe des Naturschutzgebietes „Eisbühl“ und dem Sportplatz des SC Neuburgweier.

Zurzeit wird der Damm im Bereich der Forstbaumschule ertüchtigt. Anschließend ruhen die Dammbauarbeiten in dem Abschnitt Baulos 7 bis zum Frühjahr 2023. Vorauslaufend für die Dammbauarbeiten in dem Abschnitt Baulos 7.2 werden im Winter 2022/2023 die erforderlichen Fällarbeiten durchgeführt.

Allgemeine Informationen zu der Gesamtmaßnahme

Während der Bauzeit muss der PAMINA-Fahrradweg für Fahrradfahrer und Fußgänger großräumig gesperrt und umgeleitet werden. Aufgrund der laufenden Baumaßnahmen im gesamten Projektgebiet sowie geplanter abschnittsweiser Sanierung erfolgt die Radwegumleitung bis voraussichtlich Ende 2024 entlang der L 78a von Steinmauern bis zu der Zufahrtstraße zur Rheinfähre Neuburgweier.

Zum Schutz der Bevölkerung sind die Baustellenbereiche abgesperrt. Ein Betreten der abgesperrten Bereiche ist untersagt. Das Regierungspräsidium Karlsruhe bittet die Verkehrsteilnehmenden, Anwohnerinnen und Anwohner um Verständnis für die Einschränkungen und das erhöhte LKW-Verkehrsaufkommen.

Hintergrundinformationen zur Dammertüchtigung „Rheinhochwasserdamm XXV / rechter Murgdamm“

Die Dammertüchtigung „Rheinhochwasserdamm XXV / rechter Murgdamm“ umfasst einen 13 Kilometer langen Abschnitt des Rheinhochwasserdammes XXV sowie einen rund einen Kilometer langen Abschnitt des rechten Murgdammes. Sie beginnt im Süden am rechten Murgdamm im Anschluss an das im Jahr 2014 fertiggestellte Hochwasserschutz- und Ökologieprojekt Murg in Rastatt und endet im Norden nahe der Landkreisgrenze. Dort beginnt der geplante Hochwasserrückhalteraum Polder Bellenkopf-Rappenwört bei Karlsruhe.

Da die Baumaßnahme vorwiegend innerhalb oder am Rande von Schutzgebieten des europäischen Schutzgebietsnetzes „Natura 2000“ erfolgt, hat der Artenschutz im Gesamtprojekt einen sehr hohen Stellenwert. Zum Schutz der Flora und Fauna sind entsprechende Schonzeiten fester Teil des Bauablaufes und die Ertüchtigungsmaßnahme wird nur abschnittsweise durchgeführt. Bauarbeiten an einem angrenzenden Dammabschnitt dürfen erst nach erfolgreicher Wiederansiedlung wertgebender Arten umgesetzt werden. Auf diese Weise werden über die gesamte Dauer der Baumaßnahme der Erhalt wertvoller Lebensräume gewährleistet und Eingriffe möglichst minimiert. Ein weiterer Grund für die abschnittsweise Sanierung liegt darin, dass auf diese Weise jederzeit der Hochwasserschutz gewährleistet ist.

Weitere Informationen zum Projekt sind auf der Internetseite des Regierungspräsidiums zu finden.