Pressemitteilung

Polder Rheinschanzinsel: Landesbetrieb Gewässer im Regierungspräsidium Karlsruhe plant Maßnahmen zur Grundwasserhaltung beim Polder Rheinschanzinsel

Ergebnisse der Untergrunduntersuchungen im Wohngebiet „Großes Gerstenfeld“ im Philippsburger Gemeinderat vorgestellt

 

Ufer des Großen Walthersees

Der Polder Rheinschanzinsel ist Teil des Integrierten Rheinprogramms (IRP) und ein wichtiger Baustein für den Hochwasserschutz am Oberrhein. Im Einsatzfall des Polders soll durch ein Pumpwerk am Großen Walthersee die Grundwasserhaltung im Stadtgebiet von Philippsburg sichergestellt werden. Das Pumpwerk reguliert den Seewasserspiegel und verhindert einen schädlichen Grundwasseranstieg durch den Polderbetrieb im Einflussbereich von Philippsburg.

Um diese Funktion sicherzustellen, sind Maßnahmen an den Böschungen des Walthersees erforderlich. Diese baulichen Maßnahmen sind jedoch mit Eingriffen in privates Eigentum verbunden. Deshalb wurde überprüft, ob es eine Alternative dazu gibt. Denkbar wäre, die Grundwasserhaltung durch die Errichtung einer Brunnengalerie im Baugebiet „Großes Gerstenfeld“ sicherzustellen. Solche Brunnen würden ebenfalls einen zu starken Grundwasseranstieg verhindern. Zur Überprüfung der technischen Machbarkeit wurden im September 2021 Untergrunderkundungen im Wohngebiet „Großes Gerstenfeld“ durchgeführt.

Der Landesbetrieb Gewässer hat heute, 10. Mai 2022, dem Philippsburger Gemeinderat die Ergebnisse der Untergrunderkundungen im Wohngebiet „Großes Gerstenfeld“ für Maßnahmen zur Grundwassererhaltung für den Polder Rheinschanzinsel vorgestellt:

Im Ergebnis würde beim Betrieb einer Brunnengalerie im für den Polderbetrieb erforderlichen Umfang ein Restrisiko des Auftretens von Setzungen im Baugebiet „Großes Gerstenfeld“ verbleiben. Die beengten Verhältnisse im Straßenraum in Kombination mit dort vorhandenen Leitungsbestand sowie die Qualität des Grundwassers würden einen sehr großen technischen Aufwand verursachen, womit die Wirtschaftlichkeit nicht mehr gegeben wäre.

Dahingegen kann nach der Sanierung der Böschungen am Walthersee ein sicherer Pumpbetrieb beim Poldereinsatz ohne Gefährdungen der angrenzenden Grundstücke und Gebäude gewährleistet werden. Der Landesbetrieb Gewässer wird daher die Sanierung der Uferböschungen des Walthersees weiterverfolgen und im weiteren Prozess planerisch ausarbeiten. In dem Planungsprozess ist eine intensive Einbindung der betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner sowie der Träger öffentlicher Belange geplant. Ebenso werden zu relevanten Planungsschritten, im Internet Informationen für die breite Öffentlichkeit bereitgestellt.

Informationen zum Gesamtprojekt „Polder Rheinschanzinsel“ finden Sie auf der Projektseite.