Pressemitteilung

Polder Rheinschanzinsel: Landesbetrieb Gewässer plant Maßnahmen zur Optimierung des Grundwassermanagements

Geotechnische Erkundungen im Wohngebiet „Großes Gerstenfeld“ in Philippsburg beabsichtigt

Luftbildaufnahme des Polder Rheinschanzinsel mit Blick in Richtung Norden. Zu sehen sind die mit Wasser gefüllten Gräben und Schluten im Bereich der Fläche für die partiellen Flutungen zur Auenrenaturierung. Im Hintergrund ist das überflutete Rheinvorland und auf der gegenüberliegenden Seite des Rheins der Polder Mechtersheim zu sehen.

Der Große Walthersee mit dem dort errichteten Pumpwerk ist aktuell ein wesentlicher Baustein im Gesamtkonzept des Polders Rheinschanzinsel und dient der binnenseitigen Grundwasserhaltung im Einsatzfall bei Hochwasser. Hierbei wird über das Pumpwerk am Walthersee der Seewasserspiegel reguliert und damit ein weiterer Grundwasseranstieg im Einflussbereich verhindert.

Aus einem Testbetrieb des Pumpwerks während eines Hochwasserereignisses ergab sich der Verdacht auf eine Instabilität der ufernahen Böschungsbereiche bei Pumpbetrieb. Nach umfangreichen Voruntersuchungen in Form von geotechnischen Erkundungen, hydrographischer Vermessungen und der Durchführung zweier weiterer Testbetriebe muss, vor etwaigen Grundwasserhaltungsmaßnahmen, die Standsicherheit im Bereich der Seeböschung des Großen Walthersees durch entsprechende Maßnahmen optimiert werden.

Eine Variante eines Sanierungskonzeptes besteht in der Abflachung der Seeböschung mittels Anschüttung unter Wasser (Sedimentumlagerung im See). Die hierfür erforderlichen Massen könnten aus dem Großen Walthersee entnommen werden. Eventuell sind auch Fremdmassen erforderlich, sofern die zur Verfügung stehenden Massen aus dem See nicht ausreichen sollten. Diese Maßnahme ist jedoch mit Eingriffen in privates Eigentum verbunden und zudem planfeststellungspflichtig.

Aus diesen Gründen ist eine Varianten- und Alternativenprüfung zwingend erforderlich. Dies schließt auch die Prüfung möglicher Alternativen der Grundwasserhaltung für das Stadtgebiet ein. Daher wird parallel zu der Entwicklung von Sanierungsmöglichkeiten am Großen Walthersees die technische Machbarkeit einer Brunnengalerie geprüft. Als potentieller Standort einer Brunnengalerie wurde das Wohngebiet „Großes Gerstenfeld“ identifiziert, da nur in diesem Gebiet durch die Errichtung einer Brunnengalerie die Wirksamkeit der Grundwasserhaltungsanlage am Walthersee kompensiert werden kann.

In einem ersten Erkundungsprogramm soll die Untergrundbeschaffenheit geprüft werden, um die Setzungsempfindlichkeit des anstehenden Bodens beurteilen zu können. In diesem Erkundungsprogramm ist die Niederbringung von 16 Rammkernsondierungen auf öffentlichen Flächen im Wohngebiet in einem Zeitraum von circa fünf Werktagen geplant.

Über das weitere Vorgehen, die Erkundungsergebnisse und die abschließende Entscheidung werden die Stadt Philippsburg, die Anlieger und weitere interessierte Bürgerinnen und Bürger rechtzeitig informiert.

Informationen zum Gesamtprojekt „Polder Rheinschanzinsel“ finden sich auf der Projektseite im Internet unter www.rp-karlsruhe.de >> Themen >> Umwelt >> Wasser >> Integriertes Rheinprogramm (IRP) >> Rückhalteräume (RK I) >> Polder Rheinschanzinsel.

Direkter Link: https://rp.baden-wuerttemberg.de/themen/wasserboden/irp/seiten/rheinschanzinsel/