Pressemitteilung

Polder Bellenkopf/Rappenwört

Baugrunderkundungen kommen gut voran

Im Rahmen der vorbereitenden Maßnahmen zum Bau des Rückhalteraums Polder Bellenkopf/Rappenwört werden seit Mitte Januar 2022 im Auftrag des Landesbetriebs Gewässer im Regierungspräsidium Karlsruhe, Baugrunderkundungen im und um den Polderraum durchgeführt. Die Erkundungen dienen dazu, Informationen über die Untergrundverhältnisse zu gewinnen.

Ende Juni 2022 waren bereits mehr als fünfzig Prozent der vorgesehenen Bohrungen abgeschlossen. Damit liegen die Baugrunderkundungen sehr gut im Zeitplan und können vermutlich wie geplant im Frühjahr 2023 beendet werden.

Um die Beeinträchtigungen für die Bevölkerung durch die Bohrungen über den Sommer zu minimieren, werden die Baugrunderkundungen entlang des Rheinhochwasserdamms XXV, auf dem auch der PAMINA-Radweg verläuft, und im Polderraum, über den Sommer deutlich reduziert. Nur in Bereichen, in denen keine erheblichen Beeinträchtigungen für die breite Bevölkerung zu erwarten sind, werden die Erkundungen fortgesetzt, da ansonsten ein zeitnaher Abschluss der Baugrunderkundungen nicht gewährleistet ist.

Das Regierungspräsidium Karlsruhe bedankt sich auf diesem Wege bei der Bevölkerung für die konstruktive Unterstützung der bisherigen Erkundungsarbeiten. Ziel ist auch bei der Fortführung der Erkundungsarbeiten im Herbst ein weiterhin reibungsloser Ablauf.

Weitere Informationen zum Vorhaben sind auf der Projektseite abrufbar.

Fragen werden gerne unter info@polder-bera entgegengenommen.

Hintergrundinformationen:

Das Projekt „Polder Bellenkopf/Rappenwört“ stellt einen wichtigen Baustein beim Hochwasserschutz im Rahmen des Integrierten Rheinprogramms dar.

Das Integrierte Rheinprogramm (IRP) ist ein Konzept des Landes Baden-Württemberg, das auf ehemaligen Überflutungsflächen zwischen Basel und Mannheim insgesamt 13 Hochwasserrückhalteräume umfasst. Der Polder Bellenkopf/Rappenwört ist Teil dieses Programms und dient der Wiederherstellung des Hochwasserschutzes, wie er auf der freien Rheinstrecke unterhalb der Staustufe Iffezheim vor dem Oberrheinausbau vorhanden war.

Der geplante Rückhalteraum erstreckt sich von Rheinstetten-Neuburgweier im Süden bis zum Rheinhafendampfkraftwerk Karlsruhe im Norden. Das Gebiet wurde bis zum Bau des Rheinhochwasserdammes XXV in den Jahren 1934/35 regelmäßig überflutet. Die ehemalige Aue ist in diesem Bereich zum Teil noch vorhanden. Das Gelände wird heute mit Wasserflächen sowie land- und forstwirtschaftlichen Flächen unterschiedlich genutzt. Auf einer Fläche von 510 Hektar soll ein Rückhaltevolumen von rund 14 Millionen Kubikmeter geschaffen werden. Die Planfeststellungbehörde im Landratsamt Karlsruhe hatte am 23. Dezember 2020 den Planfeststellungsbeschluss zum Bau und Betrieb des Polders Bellenkopf/Rappenwört erlassen. Dieser wird derzeit vom VGH Baden-Württemberg aufgrund von Klagen der Stadt Rheinstetten und der Bürgerinitiative für verträgliche Retention im Paminaraum e.V. gerichtlich überprüft.