Pressemitteilung

Polder Bellenkopf/Rappenwört

Beginn der Baugrunderkundungen

Luftbild vom Polder

Im Rahmen der vorbereitenden Maßnahmen zum Bau des Rückhalteraums Polder Bellenkopf/Rappenwört beginnen im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe diese Woche die Baugrunderkundungen im Poldergebiet und den angrenzenden Arealen, in denen künftige Baumaßnahmen vorgesehen sind.

Im Laufe des Planungsprozesses, der schon in den 90er Jahren begonnen hat, wurden bereits Baugrunderkundungen vor allem im Bereich der Dämme vorgenommen. Nach Erlass des Planfeststellungsbeschlusses im Dezember 2020 werden diese nun als Basis für eine tragfähige Ausführungsplanung fortgesetzt. In den kommenden Monaten werden deshalb auf und neben den bestehenden, den neu zu errichtenden, beziehungsweise den zu sanierenden Dämmen, aber auch in den Bereichen in denen Bauwerke geplant sind, umfangreiche Baugrunderkundungen durchgeführt werden.

Bei der Mehrzahl dieser Baugrunderkundungen handelt es sich um Bohrungen, durch die der Aufbau der Dämme, beziehungsweise des Untergrundes im Bereich der geplanten Bauwerke, erkundet wird. Einige dieser Bohrungen werden zu Grundwassermessstellen ausgebaut, um auch vor dem Hintergrund der erforderlichen Beweissicherung beim Bau und Betrieb des Polders, die Grundwasserverhältnisse besser erfassen zu können.

Um die Auswirkungen der Erkundungen auf die Tier- und Pflanzenwelt, aber auch die Forst- und Landwirtschaft so gering wie möglich zu halten, sind die Arbeiten primär in der vegetationsfreien Zeit vorgesehen.

Einige Erkundungspunkte liegen in dicht bewachsenen Bereichen. Daher müssen hier vereinzelt Gehölze entfernt werden, um diese Erkundungspunkte erreichen zu können. Wo es möglich ist, werden bestehende Waldwege oder Rückgassen genutzt. Die Baugrunderkundungen werden von Biologen und Ökologen eng begleitet (Ökologische Baubegleitung), die dafür Sorge tragen, dass die ökologischen Auflagen des Planfeststellungsbeschlusses eingehalten und die Effekte der Baugrunderkundungen weitestgehend begrenzt werden.

Hintergrundinformationen:

Das Projekt „Polder Bellenkopf/Rappenwört“ stellt einen wichtigen Baustein beim Hochwasserschutz im Rahmen des Integrierten Rheinprogramms dar.

Das Integrierte Rheinprogramm (IRP) ist ein Konzept des Landes Baden-Württemberg, das auf ehemaligen Überflutungsflächen zwischen Basel und Mannheim insgesamt 13 Hochwasserrückhalteräume umfasst. Der Polder Bellenkopf/Rappenwört ist Teil dieses Programms und dient der Wiederherstellung des Hochwasserschutzes, wie er auf der freien Rheinstrecke unterhalb der Staustufe Iffezheim vor dem Oberrheinausbau vorhanden war.

Der geplante Rückhalteraum erstreckt sich von Rheinstetten-Neuburgweier im Süden bis zum Rheinhafendampfkraftwerk Karlsruhe im Norden. Das Gebiet wurde bis zum Bau des Rheinhochwasserdammes XXV in den Jahren 1934/35 regelmäßig überflutet. Die ehemalige Aue ist in diesem Bereich zum Teil noch vorhanden. Das Gelände wird heute mit Wasserflächen sowie land- und forstwirtschaftlichen Flächen unterschiedlich genutzt. Auf einer Fläche von 510 Hektar soll ein Rückhaltevolumen von rund 14 Millionen Kubikmeter geschaffen werden. Die Planfeststellungbehörde im Landratsamt Karlsruhe hatte am 23.12.2020 den Planfeststellungsbeschluss zum Bau und Betrieb des Polders Bellenkopf/Rappenwört erlassen. Weitere Informationen zum Vorhaben sind auf der Projektseite unter folgendem Link abrufbar: www.polder-bera.de.