Der Landesbetrieb Gewässer im Regierungspräsidium Karlsruhe plant im Rahmen des Integrierten Rheinprogramms (IRP) den Bau des Rückhalteraums „Polder Bellenkopf/Rappenwört“. Die Planfeststellungbehörde im Landratsamt Karlsruhe hatte am 23. Dezember 2020 den Planfeststellungsbeschluss erlassen. Als vorbereitende Maßnahme haben im Auftrag des Regierungspräsidiums am 17. Januar 2022 die Baugrunduntersuchungen im Poldergebiet und den angrenzenden Arealen, in denen künftige Baumaßnahmen vorgesehen sind, begonnen (Pressemitteilung 17. Januar 2022).
Im Rahmen dieser Baugrunduntersuchungen werden am Rheinhochwasserdamm XXVa in Rheinstetten-Neuburgweier parallel zur Marienstraße Baggerschürfen angelegt. In der Rheinstraße zwischen dem Damm XXVa und dem Parkplatz am Fermasse werden zusätzlich Erkundungen des Straßenaufbaus durchgeführt. Nach aktueller Planung beginnen die Arbeiten im Laufe der nächsten Woche und dauern bei günstiger Witterung rund eine Woche. Während der Arbeiten ist der Zugang zum Damm eingeschränkt. Außerdem kann es für die Bohrungen an der Rheinstraße zu einer kurzfristigen Verringerung der Fahrbahnbreite kommen.
Das Regierungspräsidium Karlsruhe bittet die Verkehrsteilnehmenden für die Belastungen und Behinderungen um Verständnis.
Informationen zu den Baugrunduntersuchungen
Baugrunduntersuchungen dienen dazu, die Verhältnisse vor Ort vertieft zu untersuchen. Auf Basis der Untersuchungen werden dann unter anderem Gutachten erstellt, um detailliert planen zu können. Die Mehrzahl der Baugrunderkundungen sind Bohrungen. Teilweise werden diese zu Grundwassermessstellen ausgebaut, um die Quantität und gegebenenfalls auch die Qualität des Grundwassers erfassen zu können. Nicht nur aus technischen Gründen muss der Untergrund genauer „unter die Lupe genommen werden“. Je besser die Verhältnisse vor Ort bekannt sind, desto besser kann die Baustelle gemanagt werden und desto besser lassen sich künftige Beeinträchtigungen durch die Baustelle reduzieren. Weitere Informationen zu den Baugrunduntersuchungen sind hier zu finden.
Informationen zum Rückhalteraum Polder Bellenkopf/Rappenwört
Das Projekt „Polder Bellenkopf/Rappenwört“ ist ein wichtiger Baustein beim Hochwasserschutz im Rahmen des Integrierten Rheinprogramms (IRP). Das IRP ist ein Konzept des Landes Baden-Württemberg, das auf ehemaligen Überflutungsflächen zwischen Basel und Mannheim insgesamt 13 Hochwasserrückhalteräume umfasst. Der Polder Bellenkopf/Rappenwört ist Teil dieses Programms und dient der Wiederherstellung des Hochwasserschutzes, wie er auf der freien Rheinstrecke unterhalb der Staustufe Iffezheim vor dem Oberrheinausbau vorhanden war.
Der geplante Rückhalteraum erstreckt sich von Rheinstetten-Neuburgweier im Süden bis zum Rheinhafendampfkraftwerk Karlsruhe im Norden. Das Gebiet wurde bis zum Bau des Rheinhochwasserdammes XXV in den Jahren 1934/1935 regelmäßig überflutet. Die ehemalige Aue ist in diesem Bereich zum Teil noch vorhanden. Das Gelände wird heute mit Wasserflächen sowie land- und forstwirtschaftlichen Flächen unterschiedlich genutzt. Auf einer Fläche von 510 Hektar soll ein Rückhaltevolumen von rund 14 Millionen Kubikmeter geschaffen werden.