Der Lenkungskreis des Biosphärengebiets Schwarzwald hat am Freitag die Entscheidung über die Förderperiode 2024 gefällt. Mit Mitteln des Landes Baden-Württemberg und der Kommunen im Biosphärengebiet werden 15 neue Projekte ermöglicht.
Für die diesjährige Förderperiode gab es mit der „Anpassung an Wasserknappheit und Dürren“ erstmals einen Förderschwerpunkt, der aufgrund der guten Resonanz für die Förderperiode 2025 wiederholt wird. Die Hälfte der Anträge entsprach dem Förderschwerpunkt und bekam dafür zusätzliche Punkte bei der Bewertung.
„Ich freue mich, dass so viele Anträge den diesjährigen Förderschwerpunkt berücksichtigt haben und die Projektvielfalt dadurch größer geworden ist“, so Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer, die den Lenkungskreis zum letzten Mal vor ihrem Ruhestand leitete. Gefördert werden beispielsweise Maßnahmen zur Verbesserung und Erfassung der Weidewasserversorgung und dem Bau einer Holztränke. Darüber hinaus werden unter anderem zwei neue Themenwege, ein Audioguide und ein Buch zur Nutzungsgeschichte des Hinterwälder Rinds gefördert.
Insgesamt wurden 20 Anträge mit einem Gesamtfördervolumen von rund 320.000 Euro eingereicht, wovon ein Antrag in Höhe von 60.000 Euro zurückgezogen wurde. Neben den 15 Projekten, die nun eine Förderzusage erhalten, stehen noch vier Projekte auf der Nachrückliste. Die Vorauswahl durch die Geschäftsstelle des Biosphärengebiets fand anhand eines Kriterienkatalogs und mit einer breiten Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern, Behörden sowie des Beirats statt.
Weitere Themen der Lenkungskreissitzung waren die Planung für das laufende Jahr und die Orte für die Biosphärenfeste 2025 und 2026. Im kommenden Jahr soll das Biosphärenfest zusammen mit dem 750-jährigen Gründungsjubiläum der Stadt Zell im Wiesental gefeiert werden. 2026 soll es eine Kooperationsveranstaltung zum 50-jährigen Jubiläum des „Brauchtumsfestes“ in der Gemeinde Kleines Wiesental geben.
Die befürworteten Förderprojekte 2023 im Einzelnen:
- Stille Wasser gründen tief - LEO gründet tiefe Stille. Der LEO-Garten in Zell-Gresgen als inklusives und innovatives Modellprojekt zum Wert von Wasser als natürliche Ressource für Mensch und Natur, Zell i. W. (Gresgen), 32.853,80 Euro (zweijähriges Projekt)
- Effektivitätsstudie: Innovativer Einsatz von Nebelkollektoren (CloudFisher) zur Gewinnung von Wasser aus Nebel, Fröhnd, 6.456,47 Euro (zweijähriges Projekt)
- Neukonzeption Riesenregenwurmpfad Belchen, Schönau i. S., 7.735,00 Euro (zweijähriges Projekt)
- Erfassung Tränkeversorgung Zeller Bergland, Zell i. W., 5.350,80 Euro
- Winterhalter-Themenweg „Vom Bauernsohn zum Superstar- und doch der Heimat treu geblieben“, Menzenschwand, 9.329,60 Euro
- Weidewasserversorgung, Ibach, 46.681,85 Euro
- Holztränke, Oberried, 1.780,10 Euro
- Viehanhänger, Bernau, 4.226,00 Euro
- Buch zur Nutzungsgeschichte des Hinterwälder Rinds, Freiburg i. B., 17.973,07 Euro (zweijähriges Projekt)
- Konzeption Audioguide Schniederlihof, Oberried, 4.641,00 Euro
- Motormäher, Dachsberg, 25.458,60 Euro
- Weidewasserversorgung, Utzenfeld, 16.942,09 Euro
- Verbesserung der Weidewasserversorgung, Wieden, 21.258,65 Euro
- Klimaanpassung und Biotopsicherung durch Weidewasserversorgung der Allmendweiden Rappenstock, Bernau, 8.201,93 Euro
- Investition zur Verbesserung der Weidewasserversorgung, Todtnau, 9.305,33 Euro
Hintergrundinformation:
Das Förderprogramm „Biosphärengebiet Schwarzwald“ erstreckt sich auf eine etwa 63.000 Hektar große Gebietskulisse, bestehend aus 29 Städten und Gemeinden in der UNESCO-Modellregion für nachhaltige Entwicklung. Seit 2017 wurden insgesamt 123 Projekte mit Gesamtinvestitionen von mehr als vier Millionen Euro und einer Fördersumme in Höhe von 2,4 Millionen Euro bewilligt (in diesen Zahlen ist die Förderrunde 2024 noch nicht berücksichtigt). Die Landschaftspflegerichtlinie ist landesweit die rechtliche Grundlage für das Förderprogramm. Der Antragsschluss für die nächste Förderrunde ist am 15. November.