Pressemitteilung

Arbeitskreis Alemannische Heimat verleiht Ehrennadeln für Verdienste bei der Heimatpflege

Am Mittwoch, 24. Oktober 2024, in Staufen (Breisgau-Hochschwarzwald)

Hubert Matt-Willmatt aus Waldshut-Tiengen, Susanne Kreusel aus Wittnau, Andreas Müller aus Staufen, Marianne Waßmer aus Zell im Wiesental und Michael Weber aus Karlsruhe haben am Mittwoch, 24. Oktober, in Staufen (Breisgau-Hochschwarzwald) für ihre Verdienste bei der Heimatpflege die Ehrennadel des Arbeitskreises Alemannische Heimat erhalten. Bei einer Feierstunde im BDB-Kulturhotel überreichten Steffi Schmid vom Regierungspräsidium Freiburg gemeinsam mit Bernhard Fehrenbach, dem Vorsitzenden des Arbeitskreises, den Geehrten die Auszeichnungen.

„Der ehrenamtliche Einsatz für die Heimatpflege fördert den gesellschaftlichen Zusammenhalt und leistet einen wichtigen Beitrag für die Identität unserer Region“, sagte Steffi Schmid. Sie dankte in ihrer Ansprache den Geehrten im Namen des Landes für ihr langjähriges Engagement. Anlässlich der Verleihung der Ehrennadeln kamen Vertreterinnen und Vertreter von Verbänden und Vereinen aus dem gesamten Regierungsbezirk Freiburg nach Staufen, die sich unter anderem mit dem Trachtenwesen, der Heimatgeschichte, dem Amateurtheater oder der Mundartpflege befassen.

Bürgermeister Michael Benitz begrüßte die Gäste und dankte dem Team vom Kulturhotel sowie der Gruppe „Freiblech“, die vor und hinter den Kulissen zum Gelingen des Abends beigetragen haben.

Den besonderen Beitrag der Heimatpflege zur Bewahrung der Demokratie betonte Bernhard Fehrenbach. Dabei verwies er auf das „unveräußerliche Menschenrecht auf die Heimat“ in der Landesverfassung von Baden-Württemberg. „Alle die sich in das weite Spektrum der Heimatpflege einbringen, von der Mundartpflege über das Trachtenwesen bis hin zur Landschaftspflege, leisten einen sehr wichtigen Beitrag für das gesellschaftliche Zusammenleben in unserer wertvollen Demokratie. Wir freuen uns, dass wir fünf besonders verdiente Personen auch vor diesem Hintergrund die Ehrennadel des Arbeitskreises Alemannische Heimat verleihen dürfen.

Anlass für die Auszeichnung sind folgende Verdienste der Geehrten:

1. Hubert Matt-Willmatt / Waldshut           

Hubert Matt-Willmatt aus Waldshut erhält die Ehrennadel des Arbeitskreises Alemannische Heimat aufgrund seiner langjährigen journalistischen Verdiensten für die Heimatpflege als Autor für die Zeitschrift „Badische Heimat“, aber auch für seine sonstigen vielfältigen und breit angelegten Veröffentlichungen, Führungen und Vorträge zu heimatkundlichen, historischen und literarischen Themen. Ein wichtiges Anliegen ist für Hubert Matt-Willmatt zudem die deutsch-französische bzw. badisch-elsässische Kooperation und Verständigung. Hervorzuheben ist dabei zum Beispiel seine frühere Kolumne in der Badischen Zeitung „Blick ins Elsass“ und sein Buch „Die gute Küche am Oberrhein“ mit Restaurant-Tipps aus dem Elsass und aus Baden.

Auch als Herausgeber - so bei der Gemeindechronik von Dettighofen - oder von Regionalliteratur hat er sich gleichfalls einen Namen gemacht. Und auch als Geschichtsforscher war er aktiv - hier seien seine Arbeiten zu den Salpeterern im Hotzenwald und in Rumänien im Banat sowie im dortigen Alemannendorf Saderlach genannt. Mit seiner Arbeit weckt - und befriedigt - Hubert Matt-Willmatt das Interesse an heimatkundlichen Themen.

2. Dr. Susanne Kreusel / Wittnau  

Dr. Susanne Kreusel erhält die Ehrennadel des Arbeitskreises Alemannische Heimat für ihre langjährigen Verdienste im Trachtenwesen. Susanne Kreusel ist seit 1986 - also nunmehr fast 40 Jahren - mit viel Freude und Begeisterung ununterbrochenes Mitglied der Trachtentanzgruppe des Verkehrs- und Trachtenvereins Wittnau e.V. und seit 2011 auch die Leiterin der Trachtengruppe.

Seit 1996 organisiert und moderiert sie mit einem äußerst hohen Maß an Zuverlässigkeit Veranstaltungen der Trachtentanzgruppe und unterhält dabei das Publikum gekonnt mit alemannischer Mundart. Ein besonderes Anliegen ist ihr, bei Tanzlehrgängen neue Tänze zu erlernen und damit das Repertoire der Gruppe zu erweitern.

Auch die Nachwuchsförderung liegt ihr am Herzen: Sie ist mit viel Engagement bestrebt, Kinder für den Volkstanz und die Tracht zu motivieren und geht dazu auch regelmäßig in die Wittnauer Schule. Dort choreografiert sie eigene Tänze mit Stilelementen aus dem Volkstanz, um sie mit den Kindern beim jährlichen Schulmusical aufzuführen. Dadurch gelingt es immer wieder, Kinder dafür zu gewinnen, auch bei Gemeindeveranstaltungen in Tracht mitzuwirken. Ferner ist sie auch kommunalpolitisch als Gemeinderätin und stellvertretende Bürgermeisterin von Wittnau ehrenamtlich aktiv.

3.Andreas Müller / Staufen

Andreas Müller - auch bekannt als Andy Müller - aus Staufen erhält die Ehrennadel des Arbeitskreises Alemannische Heimat als schier unerschöpflicher Macher und jahrelanger Impulsgeber für das Kulturleben und die Brauchtumspflege in Staufen. Viele seiner Ideen haben Gestalt angenommen und sind von ihm zusammen mit zahlreichen Mitstreiterinnen und Mitstreitern umgesetzt und weiterentwickelt worden.

Als Gründer und Vorsitzender des FAUST e. V. ist Andreas Müller der kreative Kopf der STAdtGESchichten - Staufener Zeitreise Stages: Organisator, Drehbuchautor, Regisseur und Drehbuchschreiber. Seit 20 Jahren verwandelt sich die Altstadt von Staufen jedes Jahr am dritten Wochenende im September in ein großes Freilichttheater, in dem historische Szenen aus der Geschichte der Stadt präsentiert werden. Hervorzuheben ist noch das Engagement von Andreas Müller beim Funduz-Kostümverleih, als Initiator der Kulturbaustelle, beim Kinder- und Jugendtheater „Die Pflasterhüpfer“ aktiv und neuerdings bei den Staufener Theatertagen.

Und mit viel Herzblut ist Andreas Müller seit über 50 Jahren in unterschiedlichsten Funktionen auch in der Staufener Schelmenzunft aktiv, deren Oberzunftmeister er inzwischen ist. Kurzum: Andreas Müller prägt das Kulturleben in Staufen und war nach seiner erstmaligen Wahl in den Gemeinderat 1994 auch jahrelang kommunalpolitisch in Staufen engagiert. 

4. Marianne Waßmer / Zell im Wiesental

Marianne Waßmer aus Zell im Wiesental erhält die Ehrennadel des Arbeitskreises Alemannische Heimat vor allem für ihre langjährigen Verdienste im Trachtenwesen. Frau Waßmer engagiert sich seit fast 50 Jahren für die Heimat- und Brauchtumspflege. Im Alter von 15 Jahren ist sie in die Trachtengruppe Zell e.V. eingetreten und seitdem eine große Stütze für den Verein. Aktuell ist sie die Schriftführerin, aber sie hat auch schon die Kindertrachtengruppe geleitet. Zudem ist sie seit 2011 stellvertretende Kreisobfrau beim Bund Heimat- und Volksleben. Und ihr Herz schlägt für die Fasnacht: Seit 1979 ist sie in der Fasnachtsgesellschaft Zell und hilft dort unter anderem beim Nähen von Kostümen und bei Veranstaltungen. Weiter gilt ihr ehrenamtliches Engagement dem Sport: So unterstützt sie seit 1978 auch die Ringergemeinschaft Hausen-Zell und hilft dort bei der Betreuung der Jugendringer und bei Thekendiensten. Und auch im sozialen Bereich ist sie aktiv als stellvertretende Vorsitzende im Kinderschutzbund Lörrach und als alljährliche Helferin beim städtischen Seniorennachmittag.

5. Michael Weber / Karlsruhe

Michael Weber aus Karlsruhe erhält die Ehrennadel des Arbeitskreises Alemannische Heimat aufgrund seiner langjährigen Verdienste für die Blasmusik. Sein Wohnort Karlsruhe steht dabei seiner Ehrung hier in Südbaden nicht entgegen, da die meisten seiner Verdienste im Zusammenhang mit dem Bund deutscher Blasmusik - abgekürzt BDB - stehen, der im Regierungsbezirk in Staufen seinen Sitz hat.

Neben seiner aktiven Tätigkeit als Musiker hat er sich seit rund 50 Jahren ehrenamtlich in den Vereins-, Verbands- und der Bundesorganisationen des BDB und in dessen Gremien eingebracht. Ein zentrales Anliegen war und ist ihm dabei die Jugendaus- und Weiterbildung. So war er zehn Jahre stellvertretender Vorsitzender der Bläserjugend im BDB, derzeit amtiert er als Vizepräsident des BDB. Auch sein großes Organisationstalent konnte Michael Weber mehrfach beweisen: 1987, 2005 und 2024 organisierte er das Internationale Jugendkapellentreff, 2015 das Landesmusikfest Baden-Württemberg und 2013, 2019 und 2025 das Deutsche Musikfest. Doch bei all seinen überregionalen Aktivitäten hat er es immer verstanden, diese mit der regionalen Ausrichtung zur Blasmusiktradition der Mitgliedsverbände und -vereine des BDB zu verknüpfen und Impulse weiterzugeben.

Pressestelle

Kaiser-Joseph-Straße 167
79098 Freiburg
pressestelle@rpf.bwl.de

 

Heike Spannagel
Pressesprecherin
Matthias Henrich
Stellv. Pressesprecher
Annika Nafz
Social Media