Pressemitteilung

Betriebe am Kaiserstuhl und Tuniberg demonstrieren innovative Bewässerungstechniken

Fortschritte und Herausforderungen der Landwirtschaft im Klimawandel

Innovative Bewässerungstechniken standen im Fokus einer Informationstour, die das Regierungspräsidium Freiburg (RP) am Freitag gemeinsam mit dem Badischen Landwirtschaftshauptverband (BLHV) am Kaiserstuhl und am Tuniberg (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) veranstaltete. Neben Regierungspräsident Carsten Gabbert und BLHV-Vizepräsident Martin Linser informierten sich Vertreter der Kommunen und der Landwirtschaftsverwaltung bei drei Betrieben über die Fortschritte und Herausforderungen der Landwirtschaft im Klimawandel.

„Auch wenn in diesem Jahr ausreichend Niederschlag gefallen ist, haben die vergangenen, viel zu trockenen Jahre gezeigt, dass dies in Zeiten des Klimawandels nicht mehr selbstverständlich ist“, stellte Regierungspräsident Carsten Gabbert fest. Eine effiziente Wasserbewirtschaftung sei in der Landwirtschaft nicht nur entscheidend für die Ertragsstabilität und die Risikoabsicherung, sondern auch für den nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen: „Die Beispiele aus unserer Region zeigen, wie sich landwirtschaftliche Betriebe durch innovative Ansätze der Bewässerung fit für die Zukunft machen und gleichzeitig einen Beitrag für den Natur- und Wasserschutz leisten.“ Gabbert wies darauf hin, dass das Land Baden-Württemberg insbesondere den Bau gemeinschaftlicher Bewässerungsinfrastruktur fördere. Die Landwirtschaftsabteilung des RP berate und begleite die Betriebe bei der Antragstellung.

BLHV-Vizepräsident Martin Linser: „Die landwirtschaftlichen Betriebe am Kaiserstuhl und Tuniberg stehen beispielhaft für die Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit unserer Branche im Angesicht des Klimawandels. Innovative Bewässerungstechniken sind entscheidend, um die Wassernutzung zu optimieren und unsere natürlichen Ressourcen zu schonen. Nur so können wir auch unter sich verändernden klimatischen Bedingungen hochwertige Lebensmittel für die Bevölkerung produzieren. Wir als Verband sehen es als unsere Aufgabe, die Landwirte bei der Einführung solcher Techniken zu unterstützen und zu begleiten. Mithilfe moderner Technik und durch gemeinsames Handeln können wir die Landwirtschaft in der Region zukunftssicher und ökologisch verantwortungsvoll gestalten.“

Wassersparende Bewässerungstechnik reduziert den Energieverbrauch, indem sie Wasser effizienter verteilt und gezielt an die Pflanzenwurzeln liefert. Systeme wie Tropfbewässerung im Weinbau und Niederdruckdüsen im Ackerbau minimieren Wasserverlust und senken den Energieaufwand für Pumpen und Verteilung durch präzisere Steuerung und Automatisierung. Dies führt zu geringeren Energiekosten und einer nachhaltigeren Bewässerung.

Erste Station der Infotour war der Wasser- und Bodenverband Bluttbückle/Kirchberg in Vogtsburg-Oberrotweil am Kaiserstuhl. Dort haben Winzer einen Beregnungsverband etabliert, der sich um die Sicherstellung der Wasserversorgung kümmert. Mit Tropfbewässerung wird gezielt und wassersparend bewässert, da Wasser direkt an die Wurzeln der Reben geliefert wird und nur minimale Verluste auftreten. Ein Bewässerungswart überwacht die effiziente Nutzung des Wassers, was auch positive Auswirkungen auf die Landschaft und den Tourismus hat.

Beim Familienunternehmen Schillinger Beregnungsanlagen in Breisach konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Bild von den neuesten Trends bei der Bewässerungstechnik machen. Der Bewässerungsspezialist hilft landwirtschaftlichen Betrieben dabei, Wasserressourcen zu schonen und gleichzeitig die Produktivität zu steigern.

Als Beispiel für eine erfolgreiche Umsetzung moderner Beregnungstechnik demonstrierte Jürgen Hintereck, Landwirt aus Merdingen, wie wassersparende und energieeffiziente Systeme bei Saatmais und Marktfrüchten zu stabilen Erträgen und hoher Qualität beitragen können. Mit seiner neuen Beregnungsanlage konnte er den Energiebedarf seiner Bewässerung um 50 Prozent reduzieren. Dafür sind drei Pivot-Kreisberegnungsanlagen im Zusammenspiel mit zwei neuen Pumpstationen im Einsatz. Der große Zeitaufwand für das Verlegen von Rohrleitungen gehört der Vergangenheit an und stellt damit auch eine enorme arbeitswirtschaftliche Erleichterung dar. Die Überwachung und Steuerung der Bewässerung erfolgt per Smartphone.

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