Beim Biosphärenfest am Sonntag in Hinterzarten (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) hat Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer am Sonntag auf die Rolle von Großschutzgebieten als Vorbildregionen für ein besseres Miteinander von Mensch und Natur hingewiesen. Nach fünf Jahren sei im Biosphärengebiet Schwarzwald eine Menge erreicht worden, um die Gebietskulisse als Modellregion für Nachhaltigkeit zu entwickeln. Mehr als 30 Stände präsentierten nachhaltige Angebote rund um das Kurhaus in Hinterzarten.
„Biosphärengebiete leben und entwickeln Lösungsansätze für das Miteinander von Mensch und Natur. Ihr Ziel ist es, sich zu Modellregionen für Nachhaltigkeit zu entwickeln. Sie sind eine Art Zukunftslabor“, sagte Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer zur Eröffnung des Fests und betonte die Einbettung des UNESCO-Schutzgebiets in die Region mit dem gemeinsam erarbeiteten Rahmenkonzept. Hinterzartens Bürgermeister Klaus-Michael Tatsch freute sich, dass mit seiner Gemeinde erstmals eine Kommune im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald Ausrichter des Biosphärenfests ist: „Als touristisch geprägte Gemeinde mit einem starken Naturtourismus wissen wir, wie wichtig der Erhalt natürlich gewachsener Lebensräume ist und fühlen uns diesen Zielen verpflichtet.“
„Das Hinterzartener Moor ist eines der herausragenden Beispiele von Hotspots der Artenvielfalt, die wir in Zeiten des Klimawandels und stärkerer Trockenheit umso mehr erhalten müssen. Das Biosphärengebiet trägt als Modellregion mit vielen innovativen Projekten wie zur Weidewasserversorgung, der Erfassung und zum Schutz von Quellen und zur Erhaltung der landwirtschaftlichen Strukturen hier im Hochschwarzwald stark bei“, sagte Regierungspräsidentin Schäfer. Das Land und das Regierungspräsidium Freiburg engagierten sich hier stark finanziell und sähen Naturschutz sowie Landwirtschaft als eng verbundene Partner.
In einer moderierten Gesprächsrunde stellte Geschäftsführer Walter Kemkes die Imagekampagne deutscher Biosphärenreservate vor. Regionalmanager Philipp Appenzeller von den Elektrizitätswerken Schönau und Marketingleiter Ralf Harder von der Firma Lignotrend erläuterten, warum die Unternehmen sich als Kooperationspartner für das Biosphärengebiet Schwarzwald engagieren und welche eigenen Akzente sie dabei setzen möchten. Als weiteres erfolgreiches Projekt wurden die vierten Kulinarischen Hinterwälder Wochen vorgestellt, die in diesem Jahr vom 1. bis 15. Oktober stattfinden.
Mit vier neuen Partnern aus den Bereichen Bildung, landwirtschaftliche Direktvermarktung, Kultur sowie Gastronomie beträgt die Zahl der Mitglieder des Netzwerks des Biosphärengebiets Schwarzwald nun 25. Diese Betriebe befolgen konsequent das Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung und dienen als Vorbild für eine Verbindung von wirtschaftlichem Handeln sowie dem Respekt vor der Natur.
Christoph Huber und Karolin Gums stellten das sogenannte Citizen-Science-Projekt des Biosphärengebiets vor, bei dem Bürgerinnen und Bürger durch Sichtungsmeldungen von Tieren zu Wissenschaftlern werden können. Sven Gerstlauer und Kirsi Schweiger berichteten von ihren Erfahrungen als Umweltpraktikanten. Anna Nothdurft erzählten auf der Bühne vor dem Kurhaus, warum sie sich für ein freiwilliges ökologisches Jahr im Biosphärengebiet Schwarzwald entschieden hat.