Pressemitteilung

Brigach in Brigachtal (Schwarzwald-Baar-Kreis) wird revitalisiert

Neuer Lebensraum für Pflanzen und Tiere

Die Brigach in Brigachtal (Schwarzwald-Baar-Kreis) soll lebendiger werden: Seit Anfang Mai laufen Arbeiten zur Revitalisierung des Flusses auf einer Pilotstrecke von einem Kilometer. Ziel ist, in dem Gewässer neuen Lebensraum für Pflanzen und Tiere zu schaffen. Wie das Regierungspräsidium Freiburg mitteilt, soll der Fluss in den nächsten Jahren schrittweise auf insgesamt vier Kilometern in Brigachtal revitalisiert werden.

In Folge des in den vergangenen Jahren durchgeführte Flurneuordnungsverfahrens auf Gemarkung Brigachtal ging ein auf vier Kilometern langer und zehn Meter breiter Gewässerrandstreifen auf beiden Uferseiten der Brigach in den Besitz des am RP angesiedelten Landesbetriebs Gewässer über. In den vergangenen zwei Jahre wurde der vorher landwirtschaftlich genutzte Abschnitt durch Pflanzungen umgestaltet. „In den nächsten Jahren wird sich hier wieder eine bachbegleitende Aue mit Weiden, Erlen, Eschen, Flatterulmen und der Donauschwarzpappel entwickeln“, erklärt Stefan Müller, zuständiger Betriebsleiter beim Landesbetrieb Gewässer in der Außenstelle des Regierungspräsidiums in Donaueschingen.

In einem zweiten Schritt wird nun auf der Pilotstrecke in Klengen auch das Gewässer selbst revitalisiert. Das heißt, der Landesbetrieb schafft die Voraussetzung für eine naturnahe Entwicklung des Gewässers. Die Brigach war hier bisher durch eine starke Ufersicherung mit großen Wasserbausteinen in einem Korsett gefangen, was zum Teil monotone Fließ- und Lebensraumstrukturen für Tiere und Pflanzen zur Folge hatte.

„Nun bauen wir die großen Flussbausteine aus und befreien die Brigach aus ihrem Korsett. Die Steine nutzen wird zur Errichtung sogenannter Buhnen, Störsteine und Inseln in der Brigach und schaffen damit Strukturen im Gewässer. So wollen wir eine dynamische Entwicklung der Brigach anregen“, erklärt Stefan Müller.

Mit diesen Strukturen wird die Brigach selbst vor allem bei kleinen Hochwassern durch Erosion und Sedimentation zum Beispiel in Form von Uferanbrüchen, Kiesinseln, Flach- und Tiefwasserbereichen das Flussbett neugestalten und in einem dynamischen Prozess unterschiedliche Lebensräume für Tiere und Pflanzen schaffen. Begleitet von dem sich entwickelnden Auwaldstreifen wird ein vielfältiger Lebensraum als Lebensader durch die Landschaft entstehen.

Nicht zuletzt sind diese Maßnahmen neben der Schaffung von neuen Lebensräumen wichtig zur Anpassung an den Klimawandel. Durch die Revitalisierung können extreme Ereignisse wie lange Trockenheiten, aber auch Hochwasser besser bewältigt werden. Das Wasser wird in solch naturnahen Flusssystemen verstärkt in der Landschaft zurückgehalten, Hochwasserwellen gebremst und das Mikroklima gerade auch für die umliegende Landschaft verbessert.

Die Baumaßnahmen mit Kosten in Höhe von rund 200.000 Euro sollen bis Mitte Juni abgeschlossen werden. Die Flussbauarbeiter des Wasserbaubetriebshofs in Donaueschingen setzen sie in Kooperation mit der Baufirma Nacken aus Steißlingen um. Im Herbst erfolgt noch eine Bepflanzung des begleitenden Gewässerrandstreifens.

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