Anlässlich seines zehnjährigen Bestehens tagte der Donaurat kürzlich in der Außenstelle des Regierungspräsidiums Freiburg in Donaueschingen. Das Gremium aus Vertretern der Umweltministerien Baden-Württembergs, Bayerns und des Bundes befasst sich mit den Aufgaben der nachhaltigen Gewässerbewirtschaftung und des Hochwassermanagements im Einzugsgebiet der Donau. Es koordiniert die wasserwirtschaftlichen Aufgaben in diesem Gebiet länderübergreifend.
In Donaueschingen erläuterten Vertreter des Regierungspräsidiums dem Donaurat zwei wichtige Bausteine der nachhaltigen Gewässerbewirtschaftung. Dies war zum einen die aktuell im Bau befindliche vierte Reinigungsstufe der Kläranlage Donaueschingen zur Elimination von Spurenstoffen wie Arznei- und Pflanzschutzmittel im Abwasser, die der weiteren Verbesserung der Wasserqualität in der oberen Donau dient. Zudem besichtigte das länderübergreifende Gremium den in den vergangenen Jahren durch das RP revitalisierten Donauursprung. Michael Koch vom Landesbetrieb Gewässer des RP: „Hier ist im Sinne der EU-Wasserrahmenrichtlinie neuer Lebensraum für Tiere und Pflanzen, aber auch Erholungsraum für die Besucherinnen um Besucher am Beginn dieses großen europäischen Flusses entstanden.“
Die deutsche Donau durchfließt von Donaueschingen bis an die Grenze nach Österreich eine Strecke von 635 Kilometern. Zum Einzugsgebiet gehören Flüsse und Bäche vom Schwarzwald bis nach Passau und vom Fichtelgebirge bis zu den Alpen. Die Donau ist ein intensiv genutzter Strom und bietet gleichzeitig einzigartige Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Vielfältige Nutzungen wie Abwassereinleitungen, Wasserkraftanlagen, Wasserversorgung, die Schifffahrt, die Landwirtschaft, die Fischerei und nicht zuletzt Erholung und Sport sind mit den Belangen des Gewässer- und Hochwasserschutzes abzustimmen. Entsprechend den Regelungen der EU-Wasserrahmenrichtlinie und der EU-Hochwasserrisikomanagementrichtlinie ist es mit Blick auf die vielfältigen Nutzungen Ziel, den guten ökologischen Zustand des Flusses durch konkrete Maßnahmen wiederherzustellen und eine nachhaltige Bewirtschaftung der Gewässer zu erreichen. Beispielhaft sind hier Maßnahmen zur Revitalisierung der Gewässer im Einzugsgebiet der Donau oder zur Reduktion von Nähr- und Schadstoffeinträgen zu nennen. Nicht zuletzt sind mit dem fortschreitenden Klimawandel der Umgang mit Wasserextremen wie Starkregenereignisse, Hochwasserabflüsse und Niedrigwasserphasen zu managen.
Solche Aufgaben müssen lokal umgesetzt werden, sind aber nur erfolgreich, wenn sie übergreifend abgestimmt und koordiniert sind. Denn Gewässerschutz und Hochwasser macht an keinen Grenzen halt. Diese Aufgabe hat sich der Donaurat gestellt, um durch ein gemeinsames, abgestimmtes Engagement der beteiligten Bundesländer und des Bundes die nachhaltige Bewirtschaftung der Gewässer im Einzugsgebiet der Donau zu erreichen.