Pressemitteilung

Ein Ranger für den Kandel und den Rohrhardsberg (Kreis Emmendingen/ Schwarzwald-Baar-Kreis): Nikolas Binder informiert Besucherinnen und Besucher

Auf dem Kandel sowie in den Naturschutzgebieten am Rohrhardsberg (Kreis Emmendingen/ Schwarzwald-Baar-Kreis) ist neuerdings ein Ranger im Einsatz: Im Auftrag des Regierungspräsidiums Freiburg (RP) informiert Nikolas Binder dort Besucherinnen und Besucher über die wertvolle Natur und die Verhaltensregeln in den sensiblen Schutzgebieten. Schwerpunkte seiner Arbeit als Ranger sind zudem Gebietskontrollen sowie der Schutz besonderer Lebensräume und Arten.

„Während der Pandemie hat der Besucherdruck gerade an Hotspots wie dem Kandel im Schwarzwald aber auch in bisher eher ruhigen Naturschutzgebieten deutlich zugenommen. Deshalb brauchen wir Ranger, die zur Lenkung und Sensibilisierung von Besucherinnen und Besuchern beitragen“, erklärt Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer. Am Feldberg, im Biosphärengebiet Schwarzwald und im Naturschutzgebiet Taubergießen habe sich diese Art der Besucherbetreuung bewährt. „Wir freuen uns, dass wir mit Nikolas Binder jetzt einen weiteren Ranger engagieren konnten, der zur Entlastung und damit zum Erhalt der Natur am Kandel und am Rohrhardsberg beiträgt.“

Der 25-jährige Nikolas Binder stammt aus Breuningsweiler bei Stuttgart. Nach Ausbildungen zum Forstwirt im Schwäbischen Wald sowie zum Field- und Trailguide in Südafrika hat er in Freiburg Waldwirtschaft und Umwelt studiert. Das Gebiet um den Kandel und den Rohrhardsberg hat er in dieser Zeit kennen- und schätzen gelernt. „Als Ranger möchte ich Vermittler zwischen Natur und Mensch sein. Ich möchte sensibilisieren für den Wert und die Schönheit der Arten und Besonderheiten, die ein Ökosystem gesund und stabil machen und die von vielen oft übersehen werden“, sagt Binder.

Hintergrundinfo zum Naturschutz am Kandel und am Rohrardsberg

Der Kandel ist Bestandteil des europäischen Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Gebietes Kandelwald, Rosskopf und Zartener Becken. Die vom Vieh beweideten Borstgrasrasen am Kandelgipfel sind Heimat seltener und gefährdeter Pflanzenarten wie Arnika und Weißzüngel (kleine Orchidee) und Brutplatz gefährdeter Bodenbrüter wie des Baumpiepers. Auch der Wanderfalke brütet am Kandel.

Am benachbarten Rohrhardsberg im Winkel zwischen Elz und Wildgutach liegen die Naturschutzgebiete Rohrhardsberg-Obere Elz, Yacher Zinken und Kostgefäll sowie im Umland die Naturschutzgebiete Blindensee, Elzhof; Prechtaler Schanze - Ecklesberg und Laubeck-Rensberg.  Hier wechseln sich großflächige Tannen-Fichten-Wälder ab mit artenreichen Weidfeldern, bunten Berg-Mähwiesen und Hochmooren, durchzogen von naturnahen Bachläufen und mächtigen Felsgebilden sowie Blockhalden an den Steilhängen. Das Auerhuhn hat im Rohrhardsberggebiet noch eine kleine Population, die eine wichtige Verbindung zwischen den Vorkommen im Nordschwarzwald (Nationalpark) und dem Feldbberggebiet darstellt. In den Bergwiesen und Mooren gibt es noch eine Vielzahl seltener und gefährdeter Schmetterlinge, die in vielen anderen Teilen des Schwarzwaldes bereits ausgestorben sind. Auch seltene Pflanzen wie das Holunderknabenkraut wachsen und gedeihen hier abseits vom Massentourismus.

 

 

Pressestelle

Kaiser-Joseph-Straße 167
79098 Freiburg
pressestelle@rpf.bwl.de

 

Heike Spannagel
Pressesprecherin
Matthias Henrich
Stellv. Pressesprecher