Die Brunnenstuben der Schutzbrunnen in Vogtsburg-Burkheim und an der Jägerhofsiedlung (Breisach) des Hochwasserrückhalteraums Breisach/ Burkheim dürfen oberirdisch gebaut werden. Wie das Regierungspräsidium Freiburg (RP) mitteilt, hat das Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald eine entsprechende Änderung des Planfeststellungsbeschlusses bewilligt.
Die bisherige Planung sah vor, dass die Brunnenstuben unterirdisch gebaut werden. Die gemäß Planfeststellungsbeschluss durchgeführten Erkundungsbohrungen kamen jedoch zu dem Ergebnis, dass eine Planänderung unumgänglich ist: So weist der Untergrund an den Standorten der zukünftigen Schutzbrunnen eine so hohe Durchlässigkeit auf, dass eine unterirdische Bauweise der Brunnenstuben technisch nicht umsetzbar wäre. Daher stellte das RP beim Landratsamt (Genehmigungsbehörde) einen Antrag auf Planänderung. Das RP stellte die Änderung in den Gemeinderäten der Städte Breisach und Vogtsburg vor und informierte die Bürgerinnen und Bürger in einer digitalen Veranstaltung.
„Gemeinsam mit der Stadt Vogtsburg wollen wir nun eine ortsverträgliche Lösung für die Gestaltung der Brunnenstuben finden“, kündigte Harald Klumpp, Leiter des Referats „Integriertes Rheinprogramm“ beim RP, an. Möglich sei es zum Beispiel, die Brunnenstuben mit Holzfassade und Gründach in das Ortsbild einzufügen. Zudem können sie multifunktional ausgestattet werden, zum Beispiel mit touristischen Hinweistafeln, E-Ladestationen und Löschwasserstellen. Klumpp: „Unser gemeinsames Ziel ist es, die Schutzmaßnahmen gegen ansteigendes Grundwasser in der Ortslage Burkheim und am Jägerhof zügig umzusetzen. Die jetzt gefundene Lösung ermöglicht auch einen zügigen Beginn des Schlutentests nach Wunsch der Kommunen.“
Hintergrund: Zum Schutz der Ortslagen vor zusätzlichen, schädlichen Grundwasseranstiegen bei künftigen Flutungen des Hochwasserrückhalteraumes Breisach/Burkheim werden im Bereich der Jägerhofsiedlung (Breisach) sowie in Vogtsburg-Burkheim Schutzbrunnen gebaut. Mit den Städten Vogtsburg im Kaiserstuhl und Breisach am Rhein wurde darüber hinaus vereinbart, dass die Grundwasserhaltungen auch unabhängig vom Betrieb des Rückhalteraumes zum Schutz der Siedlungen zur Verfügung stehen.
Das Integrierte Rheinprogramm ist ein Konzept des Landes Baden-Württemberg, das auf ehemaligen Überflutungsflächen zwischen Basel und Mannheim insgesamt 13 Hochwasserrückhalteräume umfasst. Mit dem Bau des Hochwasserrückhalteraumes Breisach/Burkheim können nach Fertigstellung rund 6,5 Millionen Kubikmeter Hochwasser auf einer Fläche von 634 Hektar (entspricht einer Größe von 888 Fußballfeldern) zurückgehalten werden und so zum Hochwasserschutz für die Rheinunterlieger beitragen.
