Rund 40 Bürgerinnen und Bürger folgten am Donnerstag bei bestem Wetter der Einladung des Regierungspräsidiums (RP) Freiburg zum „Tag der offenen Baustelle“ anlässlich der Fertigstellung der Schutzbrunnen in Breisach-Hochstetten. Anwohnerinnen und Anwohner sowie andere Interessierte konnten sich vor Ort ein Bild von den Maßnahmen im Rahmen des Integrierten Rheinprogramms zum Hochwasserschutz machen.
18 Schutzbrunnen wurden in den vergangenen Jahren in Breisach-Hochstetten errichtet. Sie sind bis zu 30 Meter tief. „Nach Abschluss der Arbeiten können die Brunnen auch auf Wunsch der Stadt Breisach unabhängig vom Betrieb des Rückhalteraumes zum Schutz der Ortslage eingesetzt werden“, erläuterte Harald Klumpp, Leiter des Referats für das Integrierte Rheinprogramm im RP. Die Stadt und das Regierungspräsidium haben hierzu im April dieses Jahres eine Vereinbarung abgeschlossen. Klumpp, bedankte sich insbesondere bei den Bürgerinnen und Bürgern in Hochstetten und Breisach: „Sie haben in den letzten Monaten und Jahren aufgrund der Bauarbeiten einiges an Beeinträchtigungen hinnehmen müssen.“ Bürgermeister Oliver Rein hob die vertrauensvolle und transparente Zusammenarbeit während der Bauzeit hervor.
Das RP als Betreiber des künftigen Rückhalteraumes sorgt durch den Bau und Betrieb der Schutzbrunnen in Hochstetten und Breisach dafür, dass bei Betrieb des Rückhalteraumes keine zusätzlichen schadbringenden Grundwasseranstiege entstehen können. Ohne diese Schutzmaßnahmen könnte es in den angrenzenden Ortschaften zu zusätzlichen Kellervernässungen kommen.
Experten des RP standen Rede und Antwort zur technischen Umsetzung des Brunnen- und Leitungsbaus. Fragen zur Sicherheit bei Stromausfall und der Funktionsweise bei einem Einsatz des Hochwasserrückhalteraums Kulturwehr Breisach waren von großem Interesse. Die Bürgerinnen und Bürger konnten auch einen Blick in die sogenannte Brunnenstube werfen. In ihr sind die elektrotechnischen Schaltanlagen und die Steuerungstechnik an jedem der 18 Brunnenstandorte in Hochstetten verbaut.
In Breisach laufen die Tiefbauarbeiten für die Schutzbrunnen noch bis voraussichtlich Mitte nächsten Jahres. Dort wurden alle Schutzbrunnen gebohrt. Fünf der 17 dort vorgesehenen Brunnen sind bereits fertiggestellt. Auch auf französischer Seite werden in den Ortslagen Vogelgrün und Geiswasser noch Schutzbrunnen gebaut. Dazu läuft derzeit die Ausführungsplanung durch die französische Partnerverwaltung. Mit der Fertigstellung aller Anlagenteile auch auf französischer Seite wird in 2023 gerechnet.
Das Integrierte Rheinprogramm ist ein Konzept des Landes Baden-Württemberg, das auf ehemaligen Überflutungsflächen zwischen Basel und Mannheim insgesamt 13 Hochwasserrückhalteräume umfasst. Mit dem Bau des Hochwasserrückhalteraumes Kulturwehr Breisach können nach Fertigstellung bis zu 9,3 Millionen Kubikmeter Hochwasser zurückgehalten werden und so zum Hochwasserschutz für die Rheinunterlieger beitragen.
Weitere Informationen über das IRP finden Sie im Internet unter www.irp-bw.de.