Das Insektenschutzprojekt „Brommi“ des Biosphärengebietes Schwarzwald bietet Landwirtinnen und Landwirten ab sofort ein kostenloses Schleifen von Mähmessern an. Mit einem eigens angeschafften automatischen Schleifgerät möchte „Brommi“ die landwirtschaftlichen Betriebe bei einer insektenschonenden Grünlandbewirtschaftung unterstützen und Anreize für die Mahd mit Balkenmähern bieten.
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Balkenmähwerke, insbesondere solche mit Doppelmessern, bei der Mahd deutlich weniger Insekten töten als Scheibenmäher und andere Rotationsmähwerke. Sie haben außerdem einen wesentlich geringeren Kraftstoffbedarf. In den Steillagen im Schwarzwald werden sie aufgrund ihres geringeren Gewichts relativ häufig eingesetzt, ansonsten spielen sie trotz ihrer ökologischen Vorteile in der landwirtschaftlichen Praxis bisher nur eine untergeordnete Rolle. Grund ist der hohe Unterhaltungsaufwand für die Mähgeräte, insbesondere das häufige Wechseln und Schleifen der Messer.
„Für meine fünf Hektar Mähfläche brauche ich pro Schnitt meistens sechs Messer, die ich vor der nächsten Nutzung wieder schleifen muss“, erklärt Landwirt Klaus Schlachter aus Utzenfeld. Macht er das von Hand mit der Flex, braucht er dafür fast eine halbe Stunde pro Messer.
Vollautomatische Schleifgeräte können den Zeitaufwand erheblich reduzieren, aber die teure Anschaffung rentiert sich für kleine Betriebe und Nebenerwerbsbetriebe kaum. „Diese Situation wollen wir mit unserem Insektenschutzprojekt Brommi verbessern und die kleinen Betriebe bei der insektenschonenden Grünlandbewirtschaftung unterstützen“, so Brommi-Projektmanager Martin Rudolph.
Untergebracht ist das Schleifgerät auf dem Bauernhof Schlachter in Utzenfeld. Landwirtschaftliche Betriebe, die das Angebot nutzen möchten, können gerne mit Martin Rudolph, dem zuständigen Projektmanager in der Geschäftsstelle des Biosphärengebiets, Kontakt aufnehmen: Tel. 0151 18854807, Martin.Rudolph@wwf.de
Über das Insektenschutzprojekt Brommi:
Das Projekt „BROMMI – Biosphärenreservate als Modelllandschaften für den Insektenschutz“ wird gemeinsam vom WWF Deutschland, dem Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung e. V. (ZALF), den Nationalen Naturlandschaften e. V. (NNL) und fünf UNESCO-Biosphärenreservaten umgesetzt. Bis Ende 2025 werden zusammen mit Landwirtinnen und Landwirten, Kommunen und weiteren Akteurinnen und Akteuren in den Biosphärenreservaten Schaalsee, Schorfheide-Chorin, Mittelelbe, Bayerische Rhön und dem Biosphärengebiet Schwarzwald Maßnahmen zur Förderung von Insektenlebensräumen umgesetzt. Das Projekt wird gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Die fünf beteiligten Bundesländer kofinanzieren das Projekt. www.brommi.org