Pressemitteilung

Messstation für Folgen des Klimawandels: Umbau des Elzpegels Gutach (Kreis Emmendingen) beginnt Ende Mai

Der Elzpegel in Gutach (Kreis Emmendingen) wird ab Ende Mai umgebaut. Wie das Regierungspräsidium Freiburg (RP) mitteilt, soll die Messstation künftig die verstärkt auftretenden Niedrigwasserabflüsse infolge langer Trockenzeiten besser erfassen. Die Kosten liegen bei rund 700.000 Euro.

„Im Hinblick auf den Klimawandel gewinnt neben der Erfassung des Hochwasserabflusses auch die Dokumentation der Niedrigwasserabflüsse zunehmend an Bedeutung. Der Pegel ist eine wichtige Endscheidungshilfe für die Umweltverwaltung und die Gewässernutzer, um in anhaltenden Trockenzeiten zum Beispiel Wasserentnahmen steuern zu können“, erklärt Projektleiterin Renate Remmel vom Landesbetrieb Gewässer beim Regierungspräsidium Freiburg. Beispielhaft für die veränderten Abflusszustände aufgrund des Klimawandels war am Elzpegel in Gutach das Jahr 2020. Hier wurden im Februar mit 259 Zentimetern und im August mit 33 Zentimetern sowohl der höchste als auch der niedrigste Wasserstand aufgezeichnet - zwei Extreme in einem Jahr.

Im Rahmen der nun anstehenden Baumaßnahme wird das bisher 25 Meter breite Gewässerprofil der Elz im Bereich der Messstation durch ein sogenanntes Einschnürungsbauwerk so verschmälert, dass künftig die Niedrigwasserstände durch entsprechende Fließtiefen genau erfasst werden können und auch bei anderen Abflusszuständen eine bessere Erfassung möglich ist. Um die Vorgaben der europäischen Wasserrahmenrichtlinie zu erfüllen, wird zudem die Durchgängigkeit durch den Bau einer sogenannten Rauen Rampe für Fische und andere Wasserlebewesen wesentlich verbessert. Das vorhandene Pegelhaus und die Messtechnik bleiben erhalten. Zur besseren Unterhaltung der Messstation wird eine Abfahrt vom linksseitigen Ufer hergestellt. Baubedingt müssen einzelne Bäume gefällt werden, die aber durch Neupflanzungen am Ende der Maßnahmen wieder ersetzt werden. Die Bauarbeiten sollen Anfang Oktober abgeschlossen sein.

Die Planung erfolgte in enger Abstimmung mit der Landesanstalt für Umwelt in Karlsruhe und der Gemeinde Gutach, die unter anderem die Flächen für die Baumaßnahme zur Verfügung gestellt hat. „Durch einen zügigen Bauablauf wollen wir die Beeinträchtigungen für die Anwohner und Behinderungen entlang des Uferweges möglichst gering halten“, so Renate Remmel.

Der Elzpegel in Gutach wurde 1941 errichtet. Er ist eine von rund 80 Abflussmessstationen im Regierungsbezirk Freiburg und damit ein wichtiger Bestandteil des Oberflächengewässermessnetzes in Baden-Württemberg. Hier werden kontinuierlich die Wasserstände gemessen und Abflussdaten zur Verfügung gestellt. Diese können über die Hochwasservorhersagezentrale der Landesanstalt für Umwelt in Karlsruhe jederzeit im Internet abgerufen werden: www.hvz.baden-wuerttemberg.de. Der Hochwasseralarm am Pegel Gutach-Elz wird bei einem Wasserstand von 185 Zentimetern automatisch an die Integrierte Leitstelle Emmendingen übermittelt, so dass für den Unterlauf entsprechende Schutzmaßnahmen eingeleitet werden können.

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Heike Spannagel
Pressesprecherin
Matthias Henrich
Stellv. Pressesprecher