Pressemitteilung

Neue Infotafeln am Windgfällweiher (Lenzkirch, Kreis Breisgau-Hochschwarzwald)

Gemeinsames Projekt mit dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald soll Erholungssuchende für den Naturschutz sensibilisieren.

Zum Auftakt der Badesaison hat das Regierungspräsidium Freiburg (RP) in Zusammenarbeit mit der unteren Naturschutzbehörde des Landratsamts Breisgau-Hochschwarzwald die Besucherlenkung und -information am Windgfällweiher (Gemeinde Lenzkirch) verbessert. Wie das RP mitteilt, wurden in den vergangenen Wochen drei Infotafeln im Gebiet um den Weiher errichtet. Diese informieren über die Themenbereiche Moor, Biber und Libellen und vermitteln den Besucherinnen und Besuchern damit den hohen Wert der Verlandungszone im südlichen Bereich des Windgfällweihers für den Naturschutz. Bereits im Spätsommer vergangenen Jahres wurde eine Bojenkette im Gewässer installiert, die den geschützten Bereich des Sees gut sichtbar vom Schwimmerbereich abgrenzt.

Der geschützte Bereich des Windgfällweihers ist als flächenhaftes Naturdenkmal ausgewiesen und Teil des EU-weiten Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Die genaue Abgrenzung des Naturdenkmals verdeutlichen Hinweisschilder, die an den Wanderwegen angebracht wurden.

Insbesondere während der Corona-Pandemie sowie in den Sommermonaten der vergangenen Jahre haben hohe Besucherzahlen zu häufigem Betreten und dadurch zu Störungen des geschützten Bereichs des Windgfällweihers geführt. Darüber hinaus wurde der geschützte, südliche Bereich des Gewässers von Schwimmern, Boots- und SUP-Fahrern stark frequentiert, so dass die dort vorhandene Tierwelt erheblich gestört wurde. „Vielen Besucherinnen und Besuchern war die große Bedeutung des Windgfällweihers für den Naturschutz bislang nicht bewusst. Die Infotafeln sollen die Menschen für die seltenen Tier- und Pflanzenarten sensibilisieren, sodass ein gutes Nebeneinander zwischen Erholungssuchenden und der Natur möglich ist“, erklärt Ruben Clemens vom RP. Das Baden ist weiterhin auf dem Großteil des Sees im nördlichen Bereich möglich.

Hintergrundinformation: Der südliche Teil des Windgfällweihers wurde 2007 als flächenhaftes Naturdenkmal ausgewiesen. Er ist rund 4,9 Hektar groß. Um den Weiher besteht eine hochwertige Uferzone mit einem Mosaik aus Röhrichten, Schwingrasen, Nieder- und Übergangsmooren sowie einem Bruch- und Moorwald. Er ist Teil des EU-weiten Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Ein Moor ist ein Extrem-Lebensraum! Es ist nährstoff- und sauerstoffarm und hat einen sauren pH-Wert. Hinzu kommen im Sommer sehr starke Temperaturunterschiede im Tagesverlauf. An diese extremen Lebensbedingungen sind nur wenige spezialisierte und deshalb meist seltene und bedrohte Tier- und Pflanzenarten angepasst. Die Torfmoose sind sehr trittempfindlich und sterben nach mehrfachem Betreten ab.

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Heike Spannagel
Pressesprecherin
Matthias Henrich
Stellv. Pressesprecher