Pressemitteilung

Regierungspräsidentin Schäfer überreicht Ehrennadeln für Verdienste bei der Heimatpflege in Kehl-Auenheim (Ortenaukreis)

Auszeichnungen des Arbeitskreises Alemannische Heimat für Elfriede Schumacher (Bad Herrenalb), Helmut Fluck (Mühlhausen-Ehingen), Gabriele Kehret (Kehl), Karl Britz (Kehl) und Friedhilde Heinzmann (Gutach/Schwarzwald)

 

Der Arbeitskreis Alemannische Heimat hat am Mittwochabend in Kehl-Auenheim (Ortenaukreis) Ehrennadeln für Verdienste auf dem Gebiet der Heimatpflege verliehen. Bei einer Feierstunde im Bürgersaal zeichnete Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer gemeinsam mit dem stellvertretenden Vorsitzenden des Arbeitskreises, Hans-Peter Widmann, fünf Frauen und Männer für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement aus. Die Ehrennadel erhielten Elfriede Schumacher (Bad Herrenalb), Helmut Fluck (Mühlhausen-Ehingen), Gabriele Kehret (Kehl), Karl Britz (Kehl) und Friedhilde Heinzmann (Gutach/Schwarzwald).

„Mit ihrem ehrenamtlichen Einsatz für die Heimatpflege tragen die Geehrten dazu bei, dass Wissen über historische Ereignisse aber auch über Traditionen und Bräuche erhalten bleibt. Zudem verbindet Ihre Arbeit im Verein Menschen und stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt“, sagte Regierungspräsidentin Schäfer und dankte ihnen im Namen des Landes für ihr Engagement. Anlässlich der Verleihung der Ehrennadeln kamen aus dem gesamten Regierungsbezirk Freiburg Vertreterinnen und Vertreter von Verbänden und Vereinen nach Kehl, die sich mit dem Trachtenwesen, der Heimatgeschichte, dem Amateurtheater oder der Mundartpflege befassen. Oberbürgermeister Wolfram Britz begrüßte die Gäste und dankte dem Team vom Heimatbund Auenheim und der Trachtengruppe, die vor und hinter den Kulissen zum Gelingen des Abends beigetragen haben. Für die künstlerische Begleitung des Abends sorgten das ZupfEnsemble des Mandolinenvereins Auenheim und die Mundartautorin Margot Müller.

Anlass für die Auszeichnung mit der Ehrennadel des Arbeitskreises Alemannische Heimat sind folgende Verdienste der Geehrten:

Elfriede Schumacher, Bad Herrenalb

Elfriede Schumacher aus Bad Herrenalb erhält die Ehrennadel des Arbeitskreises Alemannische Heimat aufgrund ihrer langjährigen Verdienste im Trachtenwesen. Seit 1970 ist sie in der Trachtengruppe Bad Herrenalb des Schwarzwaldvereins in verschiedenen Funktionen aktiv, unter anderem als Vorsitzende, aber auch als Kassiererin und Schriftführerin sowie Leiterin der Volkstanzgruppe. Ferner engagiert sie sich seit 1977 auch im Trachtengau Schwarzwald und ist daher mit ihrem ehrenamtlichen Engagement auch sehr stark in Südbaden verwurzelt.

Helmut Fluck, Mühlhausen-Ehingen

Helmut Fluck erhält die Ehrennadel des Arbeitskreises Alemannische Heimat aufgrund seiner Verdienste bei der Erforschung der Geschichte seines Heimatdorfes Mühlhausen-Ehingen und des Randen. Er hat zu zahlreichen ortsgeschichtlichen Themen Aufsätze verfasst und Publikationen herausgegeben. Beispielsweise zum Basalt-Abbau am Hohenstoffeln oder über den Maler Carolus Focke aber auch zu den Kleindenkmalen im Hegau, an deren Erfassung und Erhaltung Helmut Fluck ebenfalls mitwirkt. Er ist bekannt für seine kenntnisreichen ortsgeschichtlichen Führungen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten und hat den Geschichts- und Mühlenpfad mitgestaltet. Ferner fungiert er für alle, die sich für die Geschichte von Mühlhausen-Ehingen interessieren, vor Ort als Ansprechpartner und ist seit Jahren im Vorstand des Hegau Geschichtsvereins aktiv.

Gabriele Kehret, Kehl

Gabriele Kehret aus Kehl erhält die Ehrennadel des Arbeitskreises Alemannische Heimat vor allem aufgrund ihrer langjährigen Verdienste im Trachtenwesen. Seit 1986 ist sie auf diesem Gebiet aktiv. Als Betreuerin der Kindertanzgruppe Kehl war sie zuständig für die Ausgabe der Trachten, kümmerte sich um den korrekten Sitz und nahm kleinere Ausbesserungsarbeiten vor. Bei der Gründung der Erwachsenentanzgruppe war sie wiederum mit viel Engagement dabei, die Trachten zu besorgen. Viele Teile hat sie selbst genäht. Ihr Geschick war besonders gefragt, als es darum ging, für Frauen den „Kappenschlupf“ herzustellen. Alte „Schiffchen“ versah sie mit neuem Band, aber auch komplizierte Perlenstickarbeiten hat Gabriele Kehret erledigt. Nach Auflösung der Gruppe in Kehl hat sie sich der Hanauer Tanzgruppe Eckartsweier angeschlossen und ist dort im Vorstand tätig. Bei der Pflege von Trachten wird ihr Geschick im Umgang mit Nadel und Faden bis heute sehr geschätzt. 

Karl Britz, Kehl

Karl Britz aus Kehl erhält die Ehrennadel des Arbeitskreises Alemannische Heimat aufgrund seiner Verdienste bei der Erforschung der Heimatgeschichte im Hanauerland. In enger Zusammenarbeit mit dem Heimatbund Auenheim trägt er seit Jahrzehnten zur Erforschung der Ortsgeschichte von Auenheim bei und ist hier maßgeblich für die Gestaltung der Jahresschrift „Heimatgruß“ verantwortlich. Darüber hinaus beschäftigt sich Karl Britz mit der Geschichte seines Heimatdorfes Kehl-Bodersweier. Mit der Erschließung und Digitalisierung von Kirchen- und Gemeindeakten hat er eine wichtige Grundlage für weitere Forschungen gelegt. Er ist dabei aber nicht nur ein kundiger Forscher und Archivar, sondern ebenso in der Lage, sein Wissen anschaulich zu vermitteln. Ein besonderer Schwerpunkt ist seine Beschäftigung mit der Geschichte der jüdischen Gemeinde, die bis zum Holocaust in Bodersweier bestanden hat. Durch die Herstellung persönlicher Kontakte mit den Nachfahren der Bodersweierer Juden trägt er zur deutsch-jüdischen Verständigung bei und erhält das Wissen um die damaligen schrecklichen Geschehnisse auch für nachfolgenden Generationen.

Friedhilde Heinzmann, Gutach

Friedhilde Heinzmann aus Gutach erhält die Ehrennadel des Arbeitskreises Alemannische Heimat aufgrund ihrer langjährigen Verdienste im Trachtenwesen. Sie ist gelernte Schneiderin und beschäftigt sich seit 1994 als Trachtenträgerin und Mitglied der Trachtengruppe Gutach/Schwarzwaldbahn der dortigen Trachtenkapelle mit der Gutacher Frauentracht. In dieser Zeit hat sie unzählige Neuanfertigungen und Abänderungen von Trachten vorgenommen. Ihr Spezialgebiet ist jedoch die Herstellung von „Schäppel“, das sind große, aufwändige Brautkronen aus bunten Perlen, Spiegeln, Pailletten und Silberdraht sowie von „Mäschle“, bunte Perlen, die an den Zöpfen zum Schäppel getragen werden. Gerne hat sie ihre handwerklichen Fähigkeiten auch vor Publikum zum Beispiel im Freilichtmuseum Vogtsbauernhof, bei Messen an Ständen des Bundes Heimat und Volksleben, im Rahmen von Fernsehsendungen oder bei Auftritten mit ihrer Trachtengruppe im In- und Ausland präsentiert.

Der Arbeitskreis Alemannische Heimat e.V. ist Dachverband für Verbände in Südbaden, die auf dem Gebiet der Heimatpflege (Trachtenwesen, Mundart, Bürgerwehren, Geschichtsforschung, Musik und Tanz, Theater) tätig sind. Das Regierungspräsidium Freiburg fördert als Landesbehörde die Heimatpflege und arbeitet beratend im Arbeitskreis mit. Die vorgenommene Ehrung beruht auf der Richtlinie des Arbeitskreises Alemannische Heimat e.V. Freiburg über die Auszeichnung herausragender ehrenamtlicher Verdienste um die Heimatpflege.

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Heike Spannagel
Pressesprecherin
Matthias Henrich
Stellv. Pressesprecher