Pressemitteilung

Regierungspräsidium baut Pegel an der Brugga in Oberried (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) um

Messstation wird umgebaut - Klimawandel stellt neue Anforderungen - Auch Durchlässigkeit für Fische wird verbessert

Der Landesbetrieb Gewässer des Regierungspräsidiums Freiburg (RP) baut den Abflusspegel der Brugga in Oberried (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) um. Die Arbeiten an der Landesstraße (L 126) am Ortsausgang von Oberried beginnen Ende Juli. Wie das RP mitteilt, soll die Messstation modernisiert werden, um die Hochwasserabflüsse und die verstärkt auftretenden Niedrigwasserabflüsse besser erfassen zu können und den Herausforderungen des Klimawandels gerecht zu werden. Die Kosten liegen bei rund 800.000 Euro. Die Bauarbeiten sollen Ende Oktober abgeschlossen sein.

„Wegen des Klimawandels gewinnt neben der Erfassung des Hochwasserabflusses auch die Dokumentation der Niedrigwasserabflüsse zunehmend an Bedeutung. Die Messdaten des Pegels sind eine wichtige Endscheidungshilfe für die Umweltverwaltung und die Gewässernutzer, um in anhaltenden Trockenzeiten zum Beispiel Wasserentnahmen steuern und den Gewässerzustand insgesamt bewerten zu können“, erklärt Projektleiterin Renate Remmel vom Landesbetrieb Gewässer beim RP.

Durch den Umbau wird das Gewässerprofil der Brugga im Bereich der Messstation durch ein sogenanntes Einschnürungsbauwerk so verschmälert, dass künftig die Niedrigwasserstände durch entsprechende Fließtiefen genau erfasst werden können. Zusätzlich wird auch die Erfassung der Hochwasserabflüsse verbessert. Bisher konnten nur Hochwasserereignisse gemessen werden, die statistisch alle fünf Jahre auftreten. Durch den Umbau sollen Messungen bis zu einem hundertjährlichen Hochwasser möglich sein. Hierdurch wird der Pegel seine Funktion bei der Hochwasserwarnung besser wahrnehmen können.

Um die Vorgaben der europäischen Wasserrahmenrichtlinie zu erfüllen, wird zudem die Durchgängigkeit für Fische und andere Wasserlebewesen durch den Bau einer sogenannten Rauen Rampe wesentlich verbessert. Die Vorgaben hinsichtlich der Krebspest in der Brugga werden dabei eingehalten.

Die Messstation wird in einem neuen Pegelhaus direkt an der Brugga untergebracht und mit neuer Messtechnik ausgestattet. Zudem wird in Kooperation mit der Universität Freiburg zusätzliche Messtechnik installiert, um weitere Messparameter der Gewässergüte wie Temperatur und Sauerstoffgehalt erfassen zu können.

Während der Bauzeit wird der Wasserstand über einen Hilfspegel rund 300 Meter unterhalb gemessen, um auch für den Zeitraum der Bauarbeiten die  Abflusssituation beobachten zu können.  

Die Planung erfolgte in enger Abstimmung mit der Landesanstalt für Umwelt in Karlsruhe, dem Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald und der Gemeinde Oberried.

„Der Umbau des Pegels war nur möglich, weil die die privaten Anlieger Flächen bereit gestellt haben. Wir sind für das kooperative Miteinander mit den betroffenen Grundstückseigentümern sehr dankbar. Durch einen zügigen Bauablauf wollen wir die Beeinträchtigungen für die Anwohnerinnen und Anwohner und die Landwirtschaft möglichst gering halten“, betont Renate Remmel.

Ergänzende Hinweise:

Der Brugga-Pegel in Oberried wurde 1933 errichtet. Es besteht somit eine lange Datenreihe an Wasserstands- und Abflussdaten. Der Pegel ist eine von rund 80 Abflussmessstationen im Regierungsbezirk Freiburg und damit ein wichtiger Bestandteil des Oberflächengewässermessnetzes in Baden-Württemberg. Hier werden kontinuierlich die Wasserstände gemessen und Abflussdaten zur Verfügung gestellt. Diese können über die Hochwasservorhersagezentrale der Landesanstalt für Umwelt in Karlsruhe jederzeit im Internet (www.hvz.baden-wuerttemberg.de) oder über die App „Meine Pegel“ abgerufen werden.

Pressestelle

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Heike Spannagel
Pressesprecherin
Matthias Henrich
Stellv. Pressesprecher