Pressemitteilung

Regierungspräsidium pflanzt 13.000 Bäume an Brigach, Breg, Donau, Neckar und Hegauer Aach

Gewässer sollen durch Umgestaltung und Neupflanzungen an den Klimwandel angepasst werden

Um den Herausforderungen des Klimawandels entgegenzuwirken und wieder naturnahe Strukturen zu entwickeln, gestaltet der Landesbetrieb Gewässer des Regierungspräsidiums Freiburg (RP) Schritt für Schritt Ufer- und Gewässerrandstreifen um. So wurden in der diesjährigen Winter- und Frühjahrssaison an Brigach, Breg, Donau, Neckar und Hegauer Aach insgesamt 13.000 Bäume und Sträucher heimischer Herkunft gepflanzt. Dabei wurden auch die Anforderungen des Hochwasserschutzes berücksichtigt.

„Unsere Gewässerläufe erfüllen eine Vielzahl wertvoller ökologischer Funktionen. Sowohl die Gewässer selbst, als auch das Gewässerumfeld sind wichtige Lebensräume für Pflanzen und Tiere. Die klimatischen Veränderungen der vergangenen Jahre stellen die Gewässer durch direkte Sonneneinstrahlung und ausbleibende Niederschläge vor große Herausforderungen. Zudem fehlen an vielen Gewässerläufen naturnah gestaltete Gewässerrandstreifen, die für den Lebensraum zahlreicher Arten, dem Wasserrückhalt in der Fläche, der Verbesserung des Mikroklimas und nicht zuletzt für die Biotopvernetzung wichtig sind, erklärt Stefan Müller, der im Landesbetrieb für die Flussabschnitte zuständig ist. „Ein wichtiger Faktor für den Lebensraum an und in den Flüssen sind die Ufergehölze, die für die Beschattung der Gewässer sorgen, Pufferzonen zum angrenzenden Bereich bilden und die Gewässerböschungen stabilisieren“, so Müller weiter. Die Vorbereitung zur Bepflanzung habe bereits im Herbst 2023 begonnen. So seien auf jedem Betriebshof eigens Pflanzeneinschlagplätze zur Lagerung der Setzlinge eingerichtet worden. Zudem seien vorab über zehntausend Drahthosen vorbereitet worden, um dem Biberverbiss vorzubeugen und somit ein Anwachsen sicherzustellen.

Gepflanzt wurden nur heimische, standortgerechte Bäume und Sträucher wie beispielsweise Schwarzpappel, Erle, Hainbuche, Flatterulme, Eiche, Faulbaum, Schneeball oder Pfaffenhütchen. Die Weidenarten wurden zusätzlich als Steckhölzer eingebracht. Um die Pflanzungen nicht durch Biberverbiss zu gefährden, wurde für die Biber im Umfeld der Pflanzflächen angefallenes Schnittgut aus der Gehölzpflege gelagert. Diese Futterstellen wurden von den Bibern schon innerhalb kurzer Zeit angenommen.

Das RP geht davon aus, dass umfangreiche Pflanzarbeiten auch in Zukunft erforderlich sein werden. Vorhandene Gehölzbestände entlang der Gewässerläufe wurden in der Vergangenheit aufgrund des Eschentriebsterbens, der Phytophtora- Erkrankung der Erle, den Weidenbohrer sowie durch Biberverbiss stark dezimiert. Hinzu kommt, dass durch die verstärkt aufkommenden Sommerstürme Bäume gefällt werden mussten. Allein durch eine natürliche Entwicklung sei eine Gehölzentwicklung entlang der Gewässer nicht möglich, daher werden die Gewässerrandstreifen in den nächsten Jahren aktiv neu durch Bepflanzung aufgebaut und die entsprechenden Pflegearbeiten ausgeführt.

Das RP - Landesbetrieb Gewässer ist nach den Wassergesetzen zuständig für Unterhaltung, Hochwasserschutz und die naturnahe Entwicklung der sogenannten Gewässer I. Ordnung. Eine Aufgabe der Unterhaltung nach den gesetzlichen Regelungen ist es, standortgerechte Ufervegetation durch Neuanpflanzung zu entwickeln.

Im Verantwortungsbereich der Ausstelle Donaueschingen des RP werden rund 200 km Fließgewässerstrecke und 100 km Bodenseeufer betreut. Die Unterhaltungsarbeiten werden von den eigenen Wasserbauarbeitern der vier Betriebshöfe in Donaueschingen, Tuttlingen, Epfendorf und Moos ausgeführt.

Pressestelle

Kaiser-Joseph-Straße 167
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Heike Spannagel
Pressesprecherin
Matthias Henrich
Stellv. Pressesprecher