Pressemitteilung

Regierungspräsidium setzt Umgestaltung der Elz in Kollnau (Kreis Emmendingen) fort

Das Regierungspräsidium Freiburg (RP) hat diese Woche die Arbeiten zur Umgestaltung der Elz in Kollnau (Kreis Emmendingen) fortgesetzt. Aufgrund der geltenden Laich- und Schonzeiten für Fische bis Ende Mai waren sie unterbrochen worden. Das RP weist darauf hin, dass es wegen der Baustelle in den nächsten Wochen zeitweise zur kurzfristigen Sperrung der Zufahrt zur Stadtsäge kommen kann. Die Bevölkerung wird gebeten, die ausgeschilderten Umleitungen für den Fuß- und Radwegeverkehr zu benutzen. Die Arbeiten an der Elz sollen bis spätestens Mitte Oktober abgeschlossen sein.

„Mit der naturnahen Umgestaltung der Elz in Kollnau geben wir dem Fluss mehr Raum zur eigendynamischen Entwicklung“, erklärt Projektleiter und Flussbaumeister Bernhard Walser vom RP: „Auch für die Menschen vor Ort wird dieser Flussabschnitt mit naturnäheren Strukturen sicherlich zum Anziehungspunkt.“ Im Oktober vergangenen Jahres hatte die vom Landesbetrieb Gewässer des RP beauftragte Baufirma in dem etwa 600 Meter langen Gewässerabschnitt zwischen der Hauptstraßenbrücke und der Einmündung des Kohlenbachs bereits die rechtsseitige Ufersicherung an den Böschungsfuß der Grünstraße zurückverlegt.

Für den Abtransport von rund 5000 Kubikmetern Kiesmaterial aus dem rechtsseitigen Vorland wurde zunächst eine provisorische Überquerung des Flussbettes mit großen Betonrohren hergestellt. Das Material wird per Lkw über eine Auffahrt unterhalb der Einmündung des Schmiedekanals über die Zufahrt zur Stadtsäge und von dort zur B 294 abtransportiert. Es wird später für die geplante Dammrückverlegung an der Elz oberhalb von Emmendingen verwendet. Mit der provisorischen Überquerung der Elz kann der Transport durch Wohngebiete vermieden und der Transportweg verkürzt werden.

Zeitgleich zum Abtransports des Materials erfolgt die neue Ufergestaltung mit flachen Zugängen zum neuen Gewässerufer und der Herstellung von Kiesinseln. „Durch den Einbau von Steinbuhnen, Baumwurzeln und Totholz wollen wir die Gewässerstruktur und die Lebensbedingungen für Fische und Gewässerorganismen in der Elz verbessern“, so Projektleiter Bernhard Walser. Diese Strömungslenker sorgen für einen leicht geschwungenen Gewässerverlauf bei Niedrigwasserführung. Zudem unterstützen sie die lokale Bildung von tieferen Gewässerabschnitten, sogenannten Kolken und die punktuelle Ablagerung von Sedimenten in Form von Kies und Sand. Totholz und Fischunterstände bieten Fischen Schutz und Deckung vor Fressfeinden. Im Bereich von flach überströmten Kiesbänken, sogenannten Rauschen, entstehen neue Laichplätze für kieslaichende Fische wie zum Beispiel die Äsche.

Gleichzeitig wird mit der Maßnahme auch die Durchgängigkeit für Fische im Einmündungsbereich des Kohlenbachs verbessert. Eine neue Fischtreppe soll die Zu- und Abwanderung von Fischen von der Elz in den Kohlenbach ermöglichen. Die Baukosten für das Gesamtprojekt in Höhe von rund 600.000 Euro trägt das Land Baden-Württemberg.

 

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Heike Spannagel
Pressesprecherin
Matthias Henrich
Stellv. Pressesprecher