Pressemitteilung

Renaturierung des Schwarzenbächles an der Schwarzen Säge bei Görwihl (Kreis Waldshut) beginnt am Montag

Wehr am Schwarzenbächle bei Görwihl

Am kommenden Montag, 19. Juli, beginnen die Arbeiten zur Wiederherstellung des naturnahen Gewässerlaufs des Schwarzenbächles an der „Schwarzen Säge“ bei Görwihl (Kreis Waldshut). Wie das Regierungspräsidium Freiburg mitteilt, hat der Petitionsausschuss des Landtags grünes Licht gegeben für den Beginn des Renaturierungsprojekts des Regierungspräsidiums Freiburg (RP) zur Umsetzung der EU-Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie. Der Standort des ehemaligen Sägewerks befindet sich sowohl in einem Naturschutzgebiet sowie in einem europäischen FFH-Schutzgebiet.

„Diese Renaturierungsmaßnahme verbindet die Ansprüche der Wasserwirtschaft, der Fischereiökologie, des Naturschutzes und des Denkmalschutzes in vorbildlicher Weise. Sie wurde intensiv zwischen den Fachbehörden abgestimmt. Es liegen alle erforderlichen Genehmigungen und Eigentümerzusagen vor. Wir freuen uns, dass der Petitionsausschuss bestätigt hat, dass diese Maßnahme dem öffentlichen Interesse dient und die Arbeiten jetzt beginnen können“, heißt es aus dem RP. Das Privatinteresse des Eigentümers des ehemaligen Sägewerks könne hier nicht ausschlaggebend sein. Die Behörde stellte klar, dass für die Schwarze Säge kein Wasserrecht besteht und ein solches aufgrund des hohen naturschutzfachlichen Werts des Gebiets auch nicht erteilt werden könne. Die Wehranlage könne folglich nicht zur Stromerzeugung genutzt werden. Das Kulturdenkmal bleibe vollständig erhalten und könne weiterhin touristisch genutzt werden.

Im Rahmen der Renaturierungsmaßnahme wird in der nächsten Woche der obere Teil des zweiteiligen Wehrs abgesenkt, so dass der unnatürliche Aufstau des Baches aufgehoben wird und wieder ein durchgängiges Fließgewässer mit natürlichem Gefälle entsteht. Davon soll die Fischfauna in diesem ansonsten sehr naturnahen Mittelgebirgsbach profitieren, unter anderem die streng geschützte Fischart Groppe. Die Naturschutzexperten des RP weisen darauf hin, dass der Staubereich beim Wehr sowie insbesondere der davon abgeleitete Oberwasserkanal mit seinem still stehenden Wasser, den steilen Ufern und der versandeten Gewässersohle keinen naturraumtypischen Lebensraum für Arten der natürlichen Mittelgebirgsbäche darstelle. Darüber hinaus sei die Aussage, der Kanal habe für das umliegende Moor eine überlebenswichtige Bedeutung, falsch. Es handelt sich bei den Mooren im Naturschutzgebiet Kirchspielwald-Ibacher Moos um natürlich entstandene Lebensräume, die keines künstlichen Aufstaus der Gewässer bedürfen.

Die Arbeiten am Montag beginnen mit dem Abfischen des Baches unterhalb des Wehrs zum Schutz der Fische während der Umbauzeit. In den darauffolgenden Tagen wird dann ein Teil des Wehrs, das den Stau bislang verursacht (siehe Foto), tiefer gelegt. Zum Abschluss wird das Sohlpflaster unterhalb dieses Wehrabschnitts entfernt, um eine naturnahe Gewässersohle herzustellen. Das RP weist darauf hin, dass die Arbeiten nur bei geeigneten Abflussverhältnissen erfolgen können. Die Kosten des Projekts liegen bei rund 10.000 Euro.

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