Pressemitteilung

Rheinüberquerung, Begegnungsstätte und Artenvielfalt im Weinbau: EU fördert drei neue grenzüberschreitende Projekte am Oberrhein

EU stellt bis 2027 im Rahmen des Interreg-Programms 125 Millionen Euro bereit

Basler Hof in Freiburg

Die Europäische Union fördert drei neue grenzüberschreitende Projekte am Oberrhein mit rund 2,5 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Interreg-Programm. Das hat der Begleitausschuss des Programms unter Vorsitz von Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer am Mittwoch in einer Videokonferenz entschieden. Schäfer wies darauf hin, dass die EU in der neuen Förderperiode bis 2027 insgesamt 125 Millionen Euro für grenzüberschreitende Projekte bereitstelle. Dies seien 16 Millionen Euro mehr als in der vergangenen Förderperiode. „Gerade während der Pandemie ist das ein ermutigendes Signal für alle Akteure, die die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in den Bereichen Klimaschutz, Gesundheit, nachhaltige Mobilität und Digitalisierung vorantreiben wollen.“ Neu aufgenommen habe man den Förderbereich „Kultur und Tourismus“, um die beiden von der Corona-Krise stark betroffenen Branchen zu stärken.

Stauwehr Marckolsheim wird für Fußgänger und Radfahrer geöffnet

Ein Projekt, von dem insbesondere Fußgänger und Radfahrer profitieren, ist die Öffnung des Stauwehrs Marckolsheim zwischen der Südspitze der Île de Rhin und Burkheim am Kaiserstuhl. Damit wird auch an dieser Stelle die sichere Überquerung des Rheins ermöglicht und eine Anbindung des Radwegs über die Insel auf die deutsche Seite geschaffen. Die Arbeiten sollen im Sommer 2023 abgeschlossen werden. Langfristig ist geplant, die beidseits des Rheins vorhandenen Radwege „Eurovélo 15“ miteinander zu verbinden. Träger des Projekts ist die neu gegründete Europäische Gebietskörperschaft Elsass. Kofinanzierender Partner ist das am RP angesiedelte Integrierte Rheinprogramm.

Die EU stellt für das Projekt rund 250.000 Euro bereit.

Innovative Begegnungsstätte auf der Rheininsel zwischen Straßburg und Kehl

Auf dem COOP-Areal im Hafenviertel Port du Rhin an der Europabrücke zwischen Kehl und Straßburg soll eine innovative und multifunktionale Begegnungsstätte entstehen. Im Rahmen der Sanierung der Industriebrache werden Coworking-Spaces, Schulungs- und Tagungsräume, Ausstellungs- und Veranstaltungsräume und Verkaufsflächen eingerichtet. Zur Entwicklung dieses grenzüberschreitenden Clusters für wirtschaftliche Zusammenarbeit steuert die EU einen Zuschuss in Höhe von rund 1,7 Millionen Euro bei. Das Projekt fügt sich in die Stadterneuerungsarbeiten des Straßburger Grenzviertels ein und soll ab Frühjahr 2022 einen in Europa einzigartigen grenzüberschreitenden Ort des Austauschs schaffen. Projektträger ist das französische Unternehmen KaléidosCOOP. Beteiligt ist unter anderem auch die Stadt Kehl.

Vernetzung der Winzer für mehr Biodiversität am Oberrhein

Das elsässische Unternehmen Bio en Grand Est möchte zum Erhalt der Artenvielfalt in den Weinbergen am Oberrhein beitragen. Dazu sollen sich im Rahmen dieses Projekts Weinbauern aus Frankreich, der Schweiz und Deutschland vernetzen. Die Projektgruppe erprobt verschiedene Methoden und Strategien und legt dann einheitliche, biodiversitätsfördernde Vorgehensweisen in den Anbaugebieten am Oberrhein fest. Die EU unterstützt das Projekt mit rund einer halben Million Euro. Partner auf deutscher Seite sind der NABU Südbaden und das Staatliche Weinbauinstitut Freiburg.

Europa macht‘s möglich!

Das Interreg-Programm am Oberrhein hat in Bereichen wie Mobilität, Umwelt, Arbeitsmarkt, Kultur und nicht zuletzt bei Bürgerbegegnungen in den vergangenen 30 Jahren mit über 225 Millionen Euro mehr als 800 Projekte gefördert, darunter seit 2002 auch rund 300 Kleinprojekte.

Mehr Information im Internet: www.interreg-oberrhein.eu

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Heike Spannagel
Pressesprecherin
Matthias Henrich
Stellv. Pressesprecher