Wie das Regierungspräsidium Freiburg (RP) bereits Ende Januar mitgeteilt hat, musste die L 170 in der Wutachschlucht (Kreis Waldshut) aus Sicherheitsgründen voll gesperrt werden. Bei einem Vor-Ort-Termin am Montag haben Fachleute des RP Vertreter der Kommunen Bonndorf, Löffingen, Friedenweiler und Stühlingen sowie des Landratsamtes Waldshut über das Ausmaß der Schäden und das weitere Vorgehen informiert.
Aufgrund der geologisch schwierigen Verhältnisse ist das RP bereits seit Jahren immer wieder an der L 170 im Wutachtal tätig, um dort die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Auch für dieses Jahr waren bereits Baumaßnahmen vorbereitet. Die Prämisse war hierbei immer, möglichst schnell zu handeln und damit die verkehrlichen Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten. Aufgrund des zu Beginn des Jahres unerwartet schnell fortschreitenden Hangrutsches, musste kurzfristig gehandelt werden.
„Wir sind uns bewusst, dass Pendler, LKW und andere Verkehrsteilnehmer durch die aktuelle Sperrung große Umwege auf sich nehmen müssen. Aufgrund der massiven Schäden und anhaltenden Rutschungen ist eine halbseitige Nutzung der Verbindungsstraße zwischen Löffingen und Bonndorf aktuell aber nicht vertretbar“, erklärte Dieter Bollinger, Leiter des zuständigen Straßenbaureferats des RP in Bad Säckingen. Neben Vertretern der Mobilitätsabteilung des RP nahmen an dem Vor-Ort-Termin in der Wutachschlucht auch Geologen des am RP angesiedelten Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) teil.
Die L 170 liegt im Bereich der Wutachschlucht innerhalb einer seit 10 000 bis 20 000 Jahren vorhandenen Großrutschung. „Das heißt, dass die Hänge dort durch äußere Einflüsse wie größere Niederschlagsmengen in Bewegung geraten können“, erklärt Ansgar Sage vom LGRB. Aufgrund der akuten Situation führt das Landesamt derzeit umfangreiche und ereignisbezogene Voruntersuchungen durch, um im Anschluss ein an die Lage angepasstes Sanierungskonzept erarbeiten zu können. Die Arbeiten umfassen die Auswertung von Laserscan-Aufnahmen des Landesamtes für Geoinformation und Landentwicklung, Aufnahmen der Schadensbereiche im Straßenkörper und großflächige Kartierungen des Hanggeländes sowie die Erstellung und Auswertung von Drohnenaufnahmen. Mit ersten Erkenntnissen der Geologen rechnet das RP nicht vor Mitte März. Im nächsten Schritt wird die Behörde die Ergebnisse sichten und die Lage gesamthaft bewerten. Die Öffentlichkeit soll anschließend über das weitere Vorgehen informiert werden.
Wie das RP mitteilt, hängt die Dauer der Vollsperrung von den Untersuchungsergebnissen und den daraus gezogenen Schlüssen für die Sanierung ab. Zum aktuellen Zeitpunkt könne über die Dauer der Vollsperrung keine Aussage getroffen werden.
Gesperrt ist die Strecke zwischen der Abzweigung bei Bonndorf-Boll (K 6516) und der Kreisgrenze an der Schattenmühle. Die Umleitung erfolgt von Löffingen über die B 31 nach Titisee- Neustadt und Lenzkirch (L 156/ B 315) und umgekehrt.