Im Rahmen eines nationalen Hochwasserschutzprojekts plant das Regierungspräsidium Freiburg (RP), den Damm an der Unteren Rench in den Rheinauer Ortsteilen Helmlingen und Memprechtshofen (Ortenau) zurückzuverlegen und den Fluss zu renaturieren. Damit soll der Hochwasserschutz an der Unteren Rench verbessert, dem Gewässer mehr Raum gegeben und damit auch Synergien für den Lebensraum von Flora und Fauna geschaffen werden. Anfang Mai wird das RP die Planung für die Dammrückverlegung vergeben.
Das frühere Überflutungsgebiet an der Rench bei Helmlingen und Memprechtshofen eigne sich besonders für eine Reaktivierung, da dadurch u. a. der Hinterwörther Wald wieder zu einem naturnahen, standorttypischen Auwald entwickelt werden und die technisch ausgebaute Rench wesentlich ökologisch aufgewertet werden könne, heißt es aus dem RP.
Obwohl von dieser Umgestaltung des Flusses und seiner Umgebung insgesamt positive Auswirkungen für Natur und Umwelt erwartet werden, müsse für eine wirksame Umweltvorsorge eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt werden. Dafür habe das RP Anfang des Jahres ein Fachbüro mit den erforderlichen Bewertungen und Untersuchungen der sogenannten Schutzgüter, beauftragt, zu denen sowohl die belebte Natur, wie beispielsweise Tiere, Pflanzen und der Mensch, als auch die unbelebte Natur, also Boden, Wasser und Luft zählt.
Der genaue Umfang werde im sog. Scopingverfahren gemeinsam mit den betroffenen Behörden, Stellen und Verbänden abgesteckt.
Im Laufe dieses und nächsten Jahres werden Biologen das Gebiet rund um die Untere Rench durchforsten, um schützenswerten Arten, wie Vögel, Fledermäuse, Schnecken, Amphibien und Muscheln, die eventuell in dem Gebiet vorkommen und durch das Projekt betroffen sein könnten, aufzuspüren.
Erste Vorgespräche fanden bereits in den letzten Jahren statt. So haben die Fachleute des RP im Juli des vergangenen Jahres 2020 erste Ideen sowohl im Helmlinger als auch im Memprechtshofener Ortschaftsrat vorgestellt. Das RP weist darauf hin, dass zum jetzigen Zeitpunkt noch viele Fragen geklärt werden müssen. So sei unter anderem der genaue Verlauf der neuen Hochwasserschutzdämme noch offen. Geprüft werde insbesondere, wie häufig und wie lange das Wasser kommt und geht, wie sich die Landschaft verändert und wie sich der Umbau an der Unteren Rench auf die landwirtschaftliche Nutzung auswirkt.
Sobald ein konkreterer Planungsstand erreicht ist, werde dieser der Öffentlichkeit vorgestellt und gemeinsam diskutiert. Das RP geht davon aus, dass konkrete Pläne Mitte kommenden Jahres vorliegen. Diese würden der Öffentlichkeit dann - wenn möglich - in einer Präsenzveranstaltung vorgestellt und zur Diskussion gestellt.